Braunschweig. Die Politik unterstützt die Gründung – in Vorbereitung ist auch ein „Jugendbüro“ in der Innenstadt. Dafür werden Räume gesucht.

Ungewöhnlich viel Jugend war diesmal im Jugendhilfeausschuss anwesend, der am Mittwochnachmittag in der Stadthalle tagte. Und das nicht ohne Grund: Jugendliche in Braunschweig wollen künftig mehr mitreden, was in ihrer Stadt passiert – und sie wollen auch mehr mitbestimmen.

In drei Workshops haben sie bereits mit Unterstützung der Jugendförderung konkrete Ideen entwickelt: Sie wünschen sich ein Jugendparlament in ihrer Stadt. Das „JuPa“ soll etwa einmal im Monat tagen. Zudem wünschen sich die jungen Leute einen Anlaufpunkt für Jugendliche in der Innenstadt, ein „Jugendbüro“.

Ohne Gegenstimme haben die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses nun entschieden: Die Stadtverwaltung wird beauftragt, eine Beschlussvorlage für die Errichtung eines Jugendbüros und die Gründung eines Jugendparlaments zu erarbeiten. Dieses soll bei der Sitzung des Ausschusses am 26. April vorgelegt werden.

Es wird bereits Ausschau gehalten nach einer passenden Immobilie

Ganz wasserdicht ist es also noch nicht, aber ein erster Schritt ist gemacht. Konkretere Vorstellungen gibt es auch schon, die Verwaltung hat diese im Anschluss an die Workshops zusammengefasst. Einig ist man sich, dass JuPa und Jugendbüro grundsätzlich keine Selbstläufer sind, sondern professionell begleitet werden müssen.

Wie konkret sind die Pläne? „Gegenwärtig wird der Immobilienmarkt in der Innenstadt bereits einer ersten Sichtung unterzogen“, schreibt die Verwaltung, und: „Über das Programm ,Resiliente Innenstädte’ würde die Miete für das Jugendbüro mit Räumlichkeiten für das Jugendparlament, die Ausstattung der Räume und das benötigte Personal finanziert werden können.“

CDU will keine zusätzlichen Stellen im Fachbereich schaffen

Für die fachliche Begleitung seien zusätzliche 2,5 Stellen im Fachbereich erforderlich, so die Verwaltung. An diesem Punkt scheiden sich die Geister: Die CDU erklärte im Ausschuss, das JuPa grundsätzlich zu unterstützen – dies müsse aber haushaltsneutral geschehen. „Personell ist der Fachbereich gut besetzt. Wir gehen davon aus, dass Kapazitäten da sind“, erklärte Thorsten Wendt.

Am Ende enthielten sich die CDU-Mitglieder der Stimme. Alle anderen Fraktionen befürworteten den Antrag. Sobald eine konkrete Immobilie in Aussicht steht und die Finanzierung über das Programm „Resiliente Innenstädte“ gesichert ist, wird die Verwaltung einen Ratsbeschluss zur Einrichtung eines Jugendparlamentes und die Einrichtung eines Jugendbüros vorlegen.

Bis dahin steht für die Jugendlichen noch eine Menge Arbeit an: Die bereits bestehende AG Jugendparlament muss eine Wahl- und Geschäftsordnung erarbeiten. Dabei wird die AG von der Jugendförderung unterstützt.

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