Braunschweig. Es soll unter dem Namen „Powerhall 7“ entstehen. Dort wird simuliert, was eine Batterie aushalten muss – vom Dauerrütteltest bis zum Tauchtest.

Auf der ersten Betriebsversammlung des Jahres bei der Volkswagen Group Components Braunschweig informierte Thomas Schmall, Konzernvorstand Group Technology, über die aktuelle Lage des Volkswagen-Konzerns. Das teilte das Werk am Mittwoch mit. Der Standort Braunschweig ist Schmall zufolge gut aufgestellt.

„Braunschweig gehört zu den Vorreitern der Transformation hin zur E-Mobilität. Der Standort profitiert heute davon, dass er sich bereits früh und fokussiert auf die Zukunftsthemen eingestellt hat“, so Schmall. Trotz eines insgesamt schwierigen Jahres 2022 könne Braunschweig daher mit Zuversicht in die Zukunft schauen. „Wir wollen den Standort zum konzernweiten Know-how-Zentrum für Batteriesysteme weiterentwickeln“, kündigte er an. „Jetzt gilt es, die Effizienz zu steigern und den eingeschlagenen Weg der Transformation fortzusetzen.“

Standort Braunschweig auch entscheidend bei Weiterentwicklung zum MEB+

Die gute Grundaufstellung müsse sich noch stärker in den Erfolgskennzahlen niederschlagen, betonte Schmall. Die aktuellen Ausbringungszahlen und Stückzahlrekorde seien aber ein gutes Zeichen und Beleg dafür, was der Standort leisten könne. „Bei der Weiterentwicklung des Modularen E-Antriebs-Baukastens MEB zum MEB+ positioniert sich der Standort Braunschweig als Lieferant hochwertiger Komponenten für Fahrwerk, Lenkung und Batteriesystem.“

Bislang hat der Konzern mehr als 670.000 Fahrzeuge auf der E-Plattform ausgeliefert, darunter rund 500.000 ID-Modelle. Im Dezember vergangenen Jahres hatte VW angekündigt, dass der E-Antriebs-Baukasten ausgebaut werden soll: Im MEB+ wird demnach die neue Akkugeneration zum Einsatz kommen – die sogenannte Einheitszelle – und Reichweiten von bis zu 700 Kilometern ermöglichen. Aktuell sind es rund 550 Kilometer. Auch bei den Ladezeiten werde der MEB+ deutlich zulegen. Die Rede ist von bis zu 200kW im Gegensatz zu aktuell 170 kW. Außerdem sind Fortschritte bei den automatisierten Fahrfunktionen angekündigt.

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In Halle 7 sollen ab 2024 Batterien getestet werden

Schmall sagte auf der Betriebsversammlung: „Mit dem Know-how zum Batteriesystem hat der Standort ein wichtiges Standbein geschaffen. Neben der Entwicklung und Fertigung wird künftig auch ein umfangreiches Batterie-Analysezentrum entstehen. Unter dem Namen ,Powerhall7’ wird in der Halle 7 künftig ein Großteil der präzisen Analysen und Tests im eigenen Hause realisiert.“

Ab 2024 werde dort simuliert, was eine Batterie aushalten muss: Vom Überfahren eines Bordsteins bis zum Dauerrütteltest oder der Simulation verschiedenster klimatischer Bedingungen, inklusive Tauchtests.

Auch die Betriebsratsvorsitzende Daniela Nowak bekräftigte: „Das Braunschweiger Werk ist gut aufgestellt für die laufende Transformation zur E-Mobilität. Mit der konsequenten Ausrichtung auf Komponenten für Elektrofahrzeuge, insbesondere Batteriesysteme, wollen wir den Standort und die Beschäftigung nachhaltig sichern.“

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