Braunschweig. Oberbürgermeister Thorsten Kornblum hat seine Kandidatin für das Amt der Sozialdezernentin präsentiert: Wir stellen Dr. Christina Rentzsch vor.

Dr. Christina Rentzsch soll neue Dezernentin für Soziales, Schule, Gesundheit und Jugend in Braunschweig werden – das zumindest wünscht sich Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum. Er wird seine Wunschkandidatin dem Rat der Stadt vorschlagen, der in seiner Sitzung am 14. Februar über die Personalie zu entscheiden hat.

Ihr Abitur hat Christina Rentzsch vor 21 Jahren in Köln gemacht, und Kornblum ließ sich beim Pressetermin einen Seitenhieb auf das Rheinland nicht nehmen: „Nun möchte sie zu uns nach Braunschweig kommen, in eine richtige Karnevalshochburg!“

Rentzsch leitet derzeit die Stabsstelle „Zukunft der Gesellschaft“ im Büro des Oberbürgermeisters der Stadt Herne im Ruhrgebiet. Zuvor war sie für die Stadt Düsseldorf tätig, unter anderem als Fachreferentin des Oberbürgermeisters für die Themen Soziales, Gesundheit, Schule, Jugend und Migration. Themen wie die Unterbringung von Flüchtlingen, der Kita- und Schulbau und der Aufbau von Nachbarschafts- und Familienzentren sind also kein Neuland für sie. Ehrenamtlich hat sich Rentzsch beim Paritätischen in Münster engagiert.

Kornblum bezeichnet seine Kandidatin als „High Potential“

Nach Düsseldorf war Rentzsch gewechselt, nachdem sie drei Jahre lang als Persönliche Referentin der Hochschulleitung der Uni Münster gearbeitet hat. Dort war sie unter anderem Mitarbeiterin der Gleichstellungsbeauftragten.

Seit 2014 engagiert sich Rentzsch für die SPD in Münster. Dort haben sich auch die Wege von Rentzsch und Kornblum gekreuzt: Um das Jahr 2012 war sie stellvertretende Vorsitzende der SPD Münster, er Ratsherr der SPD.

Rentzsch hatte nach dem Abitur zuerst eine Ausbildung zur Werbekauffrau gemacht, anschließend hat sie Kommunikation, Politik und Psychologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster studiert – derselben Uni, an der auch Kornblum studiert und promoviert hat. Nach ihrem Alter gefragt, sagt Rentzsch: „Mitte, naja junge 40 Jahre.“ Mit Mann und Stiefsohn lebt sie derzeit in Münster.

„Christina Rentzsch verfügt über umfangreiche Erfahrungen in der kommunalen Selbstverwaltung und ist mit dem Spannungsfeld zwischen Politik und Verwaltung vertraut“, betont Kornblum. Sie erfülle die Anforderungen der Stellenbeschreibung in besonderem Maße, erklärt er und bezeichnet sie als „High Potential“, also als Top-Talent. Der Oberbürgermeister verrät: „Ihr Auftritt beim Vorstellungsgespräch war sehr souverän. Sie ist mit Abstand die beste Bewerberin.“

Gleichstellungsbeauftragte wünscht sich mehr Frauen in der Verwaltungsspitze

So sieht das auch Marion Lenz, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt. In der Stadtverwaltung arbeiteten viele Frauen, sagt sie, „aber nicht in den höchsten Führungspositionen“. Sie freue sich deshalb abgesehen von den fachlichen Qualifikationen der Kandidatin auch sehr, dass eine Frau für die Leitung des Dezernats vorgeschlagen wurde und der Oberbürgermeister damit „ein deutliches Zeichen“ setze: „Das ist ein wichtiger Beitrag für mehr Präsenz von Frauen in der Verwaltungsspitze.“

Die Dezernentenposition war frei geworden, nachdem Dr. Christine Arbogast im November vergangenen Jahres überraschend als Staatssekretärin ins Sozialministerium nach Hannover gewechselt war – damals noch unter Ministerin Daniela Behrens, die soeben das Innenministerium übernommen hat. Das Braunschweiger Sozialdezernat umfasst aktuell rund 1.410 Vollzeitstellen mit rund 1.650 Beschäftigten sowie ein Budget von rund 522 Millionen Euro.

Braunschweig kenne sie bislang lediglich von privaten Besuchen, sagt Christina Rentzsch. Und was zieht sie her? „Braunschweig ist eine junge, wachsende Stadt, in der Familienfreundlichkeit ein großes Thema ist. Die Stadt hat viel Potenzial. Das Gesamtpaket hat mich überzeugt“, erklärt sie.

Christina Rentzsch will sich in den nächsten Tagen den Fraktionen vorstellen. Am 7. Februar befasst sich zuerst der Verwaltungsausschuss in nicht-öffentlicher Sitzung mit ihrer Kandidatur. Am 14. Februar wird sie sich dann dem Rat der Stadt offiziell vorstellen. Die Wahl erfolgt in öffentlicher Sitzung. Die Amtszeit beträgt acht Jahre.

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