Braunschweig. Investor äußert sich nach heftiger Kritik. Hier die Antworten, wie es in der Braunschweiger Burgpassage jetzt weitergehen soll.

Nach der heftigen Kritik und unserer Berichterstattung über den Zustand der Burgpassage in der Braunschweiger Innenstadt hat sich der Düsseldorfer Investor Development Partner jetzt geäußert und Fragen der Redaktion beantwortet.

Für die Reinigung der stark verschmutzten Eingangsbereiche zur Burgpassage ist laut der Braunschweiger Stadtverwaltung der Eigentümer zuständig, also die Immobiliengesellschaft Hutfiltern, eine Tochtergesellschaft von Development Partner. Warum wird keine Reinigung durchgeführt?

So antwortete das Düsseldorfer Unternehmen: „Nach dem Auszug des letzten Mieters (Tchibo) wurden die Eingänge geschlossen und das Leerstandsmanagement eingeführt. Der Reinigungsintervall wurde nun auf eine wöchentliche Reinigung umgestellt.“

Investor: „Derzeit sind drei verschiedene Varianten in der Überprüfung“

Die Redaktion fragte auch nach dem aktuellen Stand des Projekts Burgpassage/Burggasse in der Braunschweiger Innenstadt. Soll es noch umgesetzt werden? Und wenn, welche Änderungen oder Aktualisierungen an der bisherigen Planung sind nötig?

Die Antwort des Investors: „Die politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen der letzten Jahre (Corona, Krieg, Wirtschaftskrise) haben, wie bei vielen Projektentwicklungen in ganz Europa, auch bei diesem Projekt die Vorzeichen ein wenig verändert, so dass wir gezwungen sind, unsere bisherigen Planungen zu überdenken, um eine für die Stadt optimale und für uns wirtschaftlich vernünftige Entwicklung auf dem Areal umzusetzen. Derzeit sind drei verschiedene Varianten in Überprüfung, nach Erhalt der entsprechenden Machbarkeitsstudien und Markterkundungsverfahren wird entschieden, wie das Projekt von Eigentümerseite fortgesetzt werden wird.“

Welche drei Varianten das sind, ist völlig unklar. Investor und Stadt hüllen sich darüber in Schweigen. Doch allein die Bestätigung neuer Varianten zeigt, dass Vieles an der bisherigen Planung mittlerweile vollkommen neu überdacht wird.

„Ein Beharren im Status Quo ist sowohl für die Stadt als auch für uns als Eigentümer keine Option“

Wir fragten danach, wie nun weiter verfahren werden solle und erhielten folgende Antwort: „Es geht heute darum das beste Konzept für die Bevölkerung zu erarbeiten, das auch wirtschaftlich realisierbar ist. Darauf konzentrieren sich unsere aktuellen Planungen. Ein Beharren im Status Quo ist sowohl für die Stadt als auch für uns als Eigentümer keine Option.“

Dies deutet ein größeres Umdenken an. Wann ist mit dem Abriss der leerstehenden Burgpassage zu rechnen? Und wann soll der Neubau der Burggasse beginnen? Laut Braunschweiger Stadtverwaltung besteht eine Pflicht zum Baubeginn bis Ende Mai 2023.

Auch dazu äußert sich Development Partner jetzt zurückhaltend: „Wir sind im Rahmen eines Markterkundungsverfahrens in engem Austausch mit der Braunschweiger Stadtverwaltung und können erst nach dessen Abschluss genauere Informationen zum weiteren Zeitplan erteilen.“

Keine Aussage zum eigentlich für Ende 2026 geplanten Fertigstellungstermin

Deshalb könne man auch nichts mehr dazu sagen, ob der geplante Fertigstellungszeitpunkt Ende 2026 gehalten werden könne.

Gleiches gelte für die Frage, ob es bereits ernsthafte Mietinteressenten oder unterschriebene Mietverträge gebe. Für die Projektvermarktung sei es im derzeitigen Stadium zu früh, so Development Partner.

So bleiben bis auf die Mitteilung, dass das Reinigungsintervall nun auf eine wöchentliche Reinigung umgestellt worden sei, vor allem sehr viele Fragezeichen rund um das für die Braunschweiger Innenstadt so wichtige Projekt Burgpassage/Burggasse.

Lesen Sie auch: