Braunschweig. Der Braunschweiger Weihnachtsmarkt 2022 ist Geschichte. Wie ist es gelaufen?
Als Bürgermeisterin Anke Kaphammel den Weihnachtsmarkt am Donnerstag Abend um kurz vor halb 7 im Braunschweiger Dom für beendet erklärt, da herrscht draußen auf dem Burgplatz und rund um Dom und Rathaus noch kräftig Betrieb. Es sind nochmal etliche 1000 Besucher gekommen, dichtes Gedränge an allen Buden und Ständen.
So war es jetzt seit 35 Markttagen – fast eine Million Menschen (offiziell laut Stadt 850.000) haben den Weihnachtsmarkt 2022 besucht.
Das war nach den beiden Corona-Jahren gewissermaßen eine Rückkehr in alte Zeiten, na ja, wenigstens fast. „Lasst uns noch einen Moment miteinander innehalten und froh und dankbar sein, dass wir das miteinander so haben durften“, sagt Dompredigerin Cornelia Götz in ihrer Abschluss-Andacht.
Eine zufriedene erste Energiebilanz der 35 Markttage kann gezogen werden
Dann werden noch einmal – musikalisch umrahmt von den Blechbläsern des Doms mit Kantor Witold Dulski – Weihnachtslieder auf der Domtreppe gesungen. Dorthin hat man sich zurückgezogen, denn es weht ein heftiger Wind, der die Noten davonzublasen droht. Viele singen mit: Alle Jahre wieder ...
Ist es so? Das hoffen wir. Diesmal lockten 129 Stände, einige weniger als sonst. Und zumindest eine zufriedene erste Energiebilanz der 35 Markttage kann auch schon gezogen werden.
War doch befürchtet worden, die festlichen Weihnachtsmarkt-Aktivitäten könnten den Energieverbrauch in die Höhe treiben, gar nicht gut angesichts der Weltlage. Bürgermeisterin Anke Kaphammel lobt die Schausteller: „Der normale Energiebedarf, der sonst hier verbraucht wurde, konnte 2022 um die Hälfte eingespart werden.“
Das zählt, aber die Bürgermeisterin hat angesichts der Krisen und Rückschläge noch eine andere Bilanz 2022 parat, so oder so – und mancher nickt da im Dom-Gestühl: „Dieses Jahr kann gehen – und es soll ganz schnell gehen.“
Gerold Leppa: „Dieser gute Zuspruch ist ein wichtiger Gradmesser für zukünftige Veranstaltungen“
„Wir sind sehr zufrieden damit, wie der Weihnachtsmarkt in diesem Jahr gelaufen ist“: So wird auch Gerold Leppa, Geschäftsführer des Braunschweiger Stadtmarketings, in einer Pressemitteilung zitiert. „Nach den Einschränkungen in den letzten Jahren konnten wir endlich wieder unser stimmungsvolles Konzept umsetzen.“
Und der Markt sei wirklich auf ungebrochenes Interesse gestoßen, „obwohl auch dieses Jahr die Rahmenbedingungen vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges, der Inflation und der Energiepreise schwierig waren“.
Darauf lässt sich aufbauen: „Der gute Zuspruch ist ein wichtiger Gradmesser für zukünftige Veranstaltungen“, so Leppa.
Kehraus beim Weihnachtsmarkt – immer wieder ein beeindruckendes Schauspiel
Dann wird es 20 Uhr, Kehraus, die Stände müssen endgültig schließen. Und es beginnt ein Schauspiel, das immer wieder für Erstaunen sorgt.
Es wird geputzt und gescheuert, verpackt und verladen. Dachschindeln werden abmontiert und auf Ladeflächen verstaut. Säckeweise trägt einer Maroni aus der Hütte. Eine knappe halbe Tonne heiße Maroni sei hier an 35 Markttagen verlauft worden, hören wir.
So muss das sein. Auch Schausteller-Sprecher Thomas Bronswyk baut jetzt mit seiner Frau Ute den Imbiss direkt am Dom ab. Unterdessen schirmen Sicherheits- und Ordnungskräfte den Weihnachtsmarkt ab, der für wenige Stunde zu einer Großbaustelle geworden ist, auf der nicht auch noch ein Unglück passieren soll.
Dompredigerin Cornelia Götz: Eine Ahnung von Frieden und Normalität
Bis Mitternacht wird der Braunschweiger Weihnachtsmarkt förmlich leergesaugt, es herrscht ein wuseliges Chaos, die voll gesperrte Münzstraße wird zur Laderampe. Am nächsten Tag wird man kaum noch etwas sehen – und auch ein wenig Wehmut kommt auf.
War da was? Ja, eine Ahnung von Frieden und Normalität, wie die Dompredigerin es beschwört, aber sie weiß auch: „Den Weihnachtsmarkt zu schließen – das ist genauso wichtig, wie ihn zu eröffnen.“ Dann hoffen wir das Beste für 2023.
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