Braunschweig. Kontrolle der Fracht-Kontrolleure: Die Ausbilder des Sicherheitspersonals werden vom Luftfahrt-Bundesamt in Braunschweig zugelassen.

Hier geht’s mal wieder um Sicherheit. Wir treffen Maria Ibe, Referatsleiterin Luftsicherheitsschulungen im Luftfahrt-Bundesamt (LBA) in Braunschweig. Sicherheitspersonal muss geschult werden – von Ausbildern, die wiederum vom LBA zugelassen werden.

Besonders im Fokus bei unserem Besuch: die Prüfung und Zertifizierung von Kontrollpersonen. Das sind etwa Menschen, die an Röntgengeräten Fracht durchsuchen, bevor sie ins Flugzeug geladen wird. Viele Zeitgenossen wissen ja gar nicht, dass auch im Bauch von Passagierflugzeugen Fracht mitfliegt. Da darf natürlich nichts drin sein, was da nicht hineingehört.

Nicht auszudenken, wenn diese Leute mal eine reale Gefahr in der Fracht übersehen ...

Diese Kontrollen sieht der normale Fluggast nicht, denn für sein Gepäck ist das Luftfahrt-Bundesamt nicht zuständig. Dafür aber für Fracht oder auch Bordvorräte – und diese Kontrollen finden entweder in eigenen Bereichen im oder am Flughafen statt. Oder in Gewerbegebieten oder Industrieanlagen. „Dort arbeiten an den Kontrollgeräten jene Personen, die bei uns zertifiziert werden“, sagt Sachbearbeiterin Verena Wend.

Und nun ist es sehr wichtig, dass diese auch etwas finden, wenn es was zu finden gibt. Dazu werden sie ausgebildet – und diese Fähigkeit gilt es zu überprüfen und zu zertifizieren. Nicht auszudenken, wenn diese Leute mal eine reale Gefahr in der Fracht übersehen und an Bord lassen würden. Wir wollen uns das gar nicht ausmalen, aber es könnte eine Bombe sein, es könnte Sprengstoff sein. Darum geht es.

Die Kontrollkräfte müssen in der Lage sein, etwa anhand des Röntgenbildes jene Auffälligkeiten, jene Charakteristika, zu erkennen, die im bildlichen Sinne alle Alarmglocken läuten lassen müssen.

Die Ausbilder für mehrere 1000 Kontrollpersonen werden in Braunschweig geschult und geprüft

Es ist viel zu tun im Referat Luftsicherheitsschulungen. 1600 Anträge auf Zertifizierung oder Wieder-Zertifizierung von Kontrollpersonen gilt es pro Jahr zu bearbeiten.

„Sie müssen die Technik richtig anwenden. Und aus den Erkenntnissen daraus dann die richtigen Schlüsse ziehen können“, sagt Verena Wend. Zur Technik gehören nicht nur Röntgengeräte, sondern zum Beispiel auch Sprengstoffdetektoren. „Stellen Sie sich das alles vor wie einen Führerschein“, heißt es hier. Wer ihn nicht hat, kann den Beruf nicht ausüben.

Und dann schauen wir uns einmal an, wie hier die Ausbilder für mehrere 1000 Kontrollpersonen geschult und geprüft werden.

Aufgabe: „konventionelle und unkonventionelle Spreng-und Brandvorrichtungen“ identifizieren

Immer geht es darum, Spreng- und Brandvorrichtungen zu identifizieren, konventionelle und unkonventionelle, also alle. Bomben, Minen, Handgranaten. Man traut sich das kaum zu schreiben. Aber es sind leider genug finstere Mächte in dieser Welt unterwegs, um den Kräften des Luftfahrt-Bundesamtes bei der Ausbildung und Zertifizierung in diesem hochsicherheitskritischen Bereich nur das Beste zu wünschen.

„Aufgaben, die unglaublich viel Verantwortungsgefühl erfordern und letztlich die Fähigkeit, selbstständig zu entscheiden“, sagt Verena Wend.

Ja, Irrtum könnte tödlich sein für viele, das ist die Dimension. Ein äußerst spannendes Betätigungsfeld auch für die LBA-Kräfte. „Hier sind wir jeden Tag mit etwas Neuem konfrontiert. Wir sind auch aktiv an der Entwicklung von Vorgaben beteiligt, auch an Gesetzesvorhaben“, sagt Maria Ibe.

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