Braunschweig. Auch die Oker führt weniger Wasser. Der Grundwasserspiegel fällt weiter ab. Wer Äcker, Gärten und Fußballplätze beregnen will, muss Regeln beachten.

Die Stadt reagiert mit einer ersten leichten Einschränkung auf die anhaltende Trockenheit. Der Anlass ist mehr als offensichtlich: Die Pegel von Schunter, Wabe und Mittelriede haben weiterhin historische Tiefststände. Streckenweise fallen sie komplett trocken, wie die Stadtverwaltung mitteilt.

Auch die Oker führt weniger Wasser. „Der Wasserstand der Oker wird zwar durch die Mindestabgaben der Okertalsperre im Harz gestützt, ist aber trotzdem zurückgegangen“, hatte die Stadt schon vor Kurzem erläutert. Durch die Stauhaltung der Okerwehre im Stadtgebiet sei die äußerst geringe Wasserführung der Oker nicht so stark anhand des Wasserstands sichtbar, sondern vor allem durch geringe Strömung bemerkbar.

Stadt Braunschweig: Pflanzen, Tiere, Bäume und Bauwerke in Gefahr

Außerdem sind die Grundwasserstände inzwischen ebenfalls auf sehr niedrigem Niveau. Vorerst wird sich daran auch nichts ändern. Größere Regenmengen sind nicht in Sicht, und die Grundwasserspiegel reagieren erst mit zeitlicher Verzögerung auf Regen, wie die Stadt betont. Es drohe daher ein weiteres Absinken der Wasserstände aller Gewässer.

In der Allgemeinverfügung heißt es: „In der Folge wäre zu erwarten, dass die Pflanzen- und Tierwelt in den Oberflächengewässern, die gewässerabhängigen Landökosysteme, die Bäume im Stadtgebiet und infolge der sinkenden Grundwasserstände auch einzelne Bauwerke im Stadtgebiet Schaden erleiden.“

Ende Juli: Blick auf die Schunter an der alten Brücke mit Wasserstands-Markern am Nordrand von Querum.
Ende Juli: Blick auf die Schunter an der alten Brücke mit Wasserstands-Markern am Nordrand von Querum. © Bernward Comes

Beregnung aus Brunnen oder Flüssen wird zeitlich eingeschränkt

In einem ersten Schritt verfügt die Stadt deswegen ab sofort eine zeitliche Einschränkung bei der Beregnung von landwirtschaftlichen Flächen, öffentlichen und privaten Grünflächen wie Parks und Gärten sowie von Sportanlagen wie Fußball- oder Golfplätzen mit stationären und mobilen Beregnungsanlagen.

Es gilt: An allen Tagen, an denen die Temperatur um 11 Uhr schon über 20 Grad liegt, ist von 12 bis 18 Uhr die Wasserentnahme aus Brunnen und Oberflächengewässern verboten. Das heißt: Nur die zeitliche Nutzung wird eingeschränkt, nicht die erlaubte Entnahmemenge. Es sei fachlich erwiesen, so die Stadt, dass in der Zeit der größten Tageshitze ein Großteil des verregneten Wassers verdunste. Eindeutige Verschwendung.

Das Bewässern zum Beispiel von Beeten und Bäumen mit Schlauch oder Brause ist von diesem Verbot nicht umfasst, betont die Verwaltung. Und: „Nicht von der Verfügung betroffen ist auch die Bewässerung mit kostenpflichtigem Trinkwasser.“

Zum Feststellen der Temperatur empfiehlt die Stadt die Messergebnisse der Wetterstation Braunschweig auf www.wetter.com oder www.wetter.de

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Stadt: Rasen möglichst nicht bewässern

Die Stadt wässert schon seit einigen Wochen kontinuierlich Bäume, und hat auch Bürgerinnen und Bürger um Mithilfe gebeten. „Insbesondere Jungbäume müssen die Chance haben, sich zu entwickeln. Ist diese Entwicklung einmal unterbrochen, besteht die Gefahr, dass sie absterben.“ Aber auch ältere Bäume seien durch zunehmende Hitzeperioden belastet und bräuchten Bewässerung.

Die Untere Wasserbehörde empfiehlt zudem, wenn überhaupt, Rasen sparsam zu bewässern. Trockener Rasen erholt sich anders als Bäume innerhalb von kurzer Zeit meist wieder, da Rasengräser gut an die aktuelle sommerliche Trockenheit angepasst sind.

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