Braunschweig. Beginnt bald der Abriss? Der Projektentwickler äußert sich nicht. Die Stadt sagt: „Nach unserer Kenntnis haben vorbereitende Maßnahmen begonnen.“

Anfang Mai hatte Tchibo als letzter Mieter die Burgpassage verlassen – jetzt ist der Durchgang komplett gesperrt. Seit Mittwoch gibt es keine Abkürzung mehr zwischen Kleiner Burg und Hutfiltern. Ob die Schließung ein Zeichen dafür ist, dass der Eigentümer und Projektentwickler Development Partner aus Düsseldorf nun mit den geplanten Bauarbeiten beginnen wird, bleibt ungewiss. Schon seit Monaten antwortet das Unternehmen nicht auf entsprechende Anfragen unserer Zeitung.

Ursprünglich hatte Development Partner den Abriss der Burgpassage bereits für 2018 angekündigt. Anschließend sollte die Burggasse gebaut werden – eine nach oben hin offene Einkaufs-, Wohn- und Geschäftsstraße mit vier- bis fünfgeschossigen Häusern. Doch immer wieder gab es Verzögerungen verschiedenster Art, unter anderem eine rechtliche Auseinandersetzung mit Tchibo.

Spätestens Ende Mai 2023 müssen die Bauarbeiten beginnen

Aber wie geht es nun weiter? Weiß die Stadt, ob der Eigentümer das Vorhaben „Burggasse“ überhaupt noch verfolgt? Stadtsprecher Rainer Keunecke sagt dazu: „Nach Kenntnis der Stadtverwaltung tut er das.“ Ist bekannt, wann der Abriss beginnen soll? Keunecke: „Nach Kenntnis der Stadtverwaltung haben vorbereitende Maßnahmen begonnen.“ Ihm zufolge gibt es regelmäßige Gespräche mit dem Unternehmen.

Der geschlossene Eingang am Hutfiltern – die Abkürzung durch die leerstehende Braunschweiger Burgpassage ist nicht mehr möglich.
Der geschlossene Eingang am Hutfiltern – die Abkürzung durch die leerstehende Braunschweiger Burgpassage ist nicht mehr möglich. © Stefan Lohmann

Die Baugenehmigung für das Vorhaben wurde laut Keunecke am 15. Juli 2020 erteilt. „Aufgrund eines nachbarlichen Verfahrens im Eilrechtsschutz war die Frist zum Baubeginn nach der vertraglichen Regelung zwischen Stadt und Investor jedoch längere Zeit gehemmt“, erläutert Keunecke. „Nachdem das Verfahren im November 2021 vom Oberverwaltungsgericht Lüneburg abgeschlossen wurde, ergibt sich die Pflicht zum Baubeginn bis Ende Mai 2023.“

Dass sich die Umsetzung des Projektes nun schon so lange hinziehe, sei bedauerlich, so Keunecke – insbesondere die langwierige Auseinandersetzung um Tchibo, den letzten verbliebenen gewerblichen Mieter. „Umso erfreulicher ist es, wenn die Arbeiten beginnen.“

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