Braunschweig. Der neue Weg heißt Löwenstieg und macht lange Umwege überflüssig.

Geschafft! Nach 33 Jahren ging ein Herzenswunsch der Bewohner des Magniviertels in Erfüllung. Der Löwenstieg ist fertig. Das Magniviertel bekommt endlich einen direkten Zugang zu den riesigen Grünflächen des Braunschweiger Löwenwalls.

Eine endlos Geschichte mit gutem Ausgang. Denn die Planungen begannen tatsächlich bereits im Jahr 1987. Zwei Jahre später sollte die Umsetzung sein. Doch Anwohner sperrten sich gegen ein Vorkaufsrecht der Stadt Braunschweig für einen rund 70 Meter langen Geländestreifen, auf dem der Weg angelegt werden sollte.

Am Ende wurde sogar vor dem Oberverwaltungsgericht Lüneburg gestritten. Recht erhielt zwar die Stadtverwaltung. Doch dann fehlte das Geld für den Bau. Im Jahr 2017 erst geriet die Ziellinie in Sicht. Zur Eröffnung des Löwenstiegs kamen darum auch Bezirksratsmitglieder und Planer, die das Vorhaben zwar nach Kräften unterstützt hatten, aber mittlerweile nicht mehr aktiv sind.

Der Weg ist nicht barrierefrei

Ein ganz großer Wurf konnte es natürlich nicht werden. Beengt sind die Platzverhältnisse. Zudem ist auf einer Länge von nur 70 Metern ein Höhenunterschied von 4,5 Metern zu überwinden. 26 Stufen führen hinauf vom Magniviertel auf den Löwenwall. Barrierefrei ist der Weg darum nicht. Fahrräder müssen getragen werden. Eine Rinne zum Schieben fehlt. Wobei Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer ankündigte: „Sollte sich ein Bedarf erkennen lassen, bessern wir nach. Es ist allerdings wahrscheinlicher, dass Radfahrer nicht schieben, sondern den Löwenstieg umfahren werden.“ Auch Löwenstieg-Schilder müssen noch angebracht werden.

Der Löwenstieg verbindet Klint mit Löwenwall.
Der Löwenstieg verbindet Klint mit Löwenwall. © Jürgen Runo | Jürgen Runo

Für die Bewohner des Magniviertels werden jedoch ganz neue Zeiten anbrechen. Bislang müssen sie den Weg über den Kennedy-Platz oder Gauss-Schule nehmen, um zu den Grünflächen des Löwenwalls zu kommen. Die Projektmittel von 185.000 Euro machen aus riesigen Umwegen eine 70 Meter lange Abkürzung.

Magniviertel soll aufgewertet werden

Stadtbaurat Leuer, aber auch Dietrich Fürst, Vorsitzender der Bürgerschaft Magniviertel, sehen im Löwenstieg nur den Auftakt zur Aufwertung des Magniviertels. Das mittelalterlich geprägte Quartier ist ohnehin im Aufwind. Nun soll weiter nachgebessert werden. Mehr Grün, verbessere Erschließung, der Verkehr soll neu geordnet werden. Fürst verwies darauf: „Das Quartier ist zwar klein, verfügt aber über die riesige Magni-Tiefgarage.“

Die Stadtverwaltung bereitet Bürgerversammlungen vor. Es sollen gute Ideen gesammelt werden, um im Magniviertel, so der Stadtbaurat, „Qualitäten zu schaffen, die wir vorher dort nicht hatten“.