Braunschweig. Jannes Wehmann und Luisa Garbe vom Klostergut Dibbesdorf bieten ihre Produkte jetzt auch in Riddagshausen an. Es gibt Eier, Wurst, Milch und mehr.

In Hofläden und Bioläden, auf Märkten und in einigen Supermärkten gibt’s jede Menge regionale Produkte. Immer mehr Landwirte setzen zusätzlich aber noch auf Verkaufsautomaten. Im Braunschweiger Land findet man inzwischen viele, und auch in Braunschweig selbst tut sich einiges.

Ein Beispiel dafür sind Jannes Wehmann und Luisa Garbe vom Biohof Klostergut Dibbesdorf. 2019 hatten sie ihren ersten Automaten an der Berliner Heerstraße am Ortseingang von Dibbesdorf aufgestellt. Jetzt haben sie einen zweiten Automaten in Riddagshausen in Betrieb genommen, direkt neben dem Café Teetied.

Die Hühner legen täglich rund 2700 Eier

Die Nachfrage am Dibbesdorfer Automaten sei von Anfang an gut gewesen, sagt Luisa Garbe. Der Vorteil dort: Die Hühner scharren und picken gleich nebenan und sind damit auch nah an den Kunden. Man sieht, woher die Eier kommen. Drei Hühnermobile haben die beiden jungen Landwirte inzwischen: Insgesamt 3000 Legehennen, das macht rund 2700 Eier pro Tag. Die mobilen Ställe werden alle sechs bis acht Wochen an einen neuen Standort versetzt. Auf diese Weise sollen die Hühner immer frisches Grün finden.

Dass sie nun einen zweiten Automaten in Riddagshausen aufgestellt haben, hat mehrere Gründe, sagt Luisa Garbe: „Wir bewirtschaften die Klosterwiese neben dem Grünen Jäger und haben deswegen eine Verbindung dorthin.“ Außerdem kennen sie die Eigentümerin der Fläche, auf der sie ihren Automaten jetzt platzieren konnten. Und sie setzen natürlich auf die Strahlkraft der Teiche – Riddagshausen ist ein Besuchermagnet. Der neue Automat ist daher auch doppelt so groß wie der andere.

Im Kanzlerfeld findet man im Einkaufszentrum den Eierautomaten vom Hof Behrens in Bortfeld.
Im Kanzlerfeld findet man im Einkaufszentrum den Eierautomaten vom Hof Behrens in Bortfeld. © Cornelia Steiner

Bolognese und Geflügel-Curry aus Bruder-Hähnchen

Neben Eiern gibt’s zum Beispiel auch Geflügel-Bolognese aus dem Fleisch der Bruder-Hähnchen. Jannes Wehmann erläutert dazu: „Bei uns werden die männlichen Küken nicht getötet, sondern wir ziehen sie auch auf. Das werden aber keine Brathähnchen, weil das Fleisch minderwertiger ist.“ Für Bolognese, Geflügel-Curry oder Chili con Carne sei es jedoch bestens geeignet.

Außerdem findet man in den Automaten unter anderem Marmelade aus Wolfsburg und Honig von der Imkerin, deren Bienen auf Klostergut-Wiesen Pollen und Nektar sammeln. Es gibt Milch, Kekse, Brause und Bratwürste. Alles in Bioqualität. Ebenso Wildleberwurst. Nicht zu vergessen die Nudeln aus Klostergut-Eiern: „Die Nudeln lassen wir vor allem im Sommer herstellen, wenn die Nachfrage nach Eiern während der Urlaubszeit etwas nachlässt“, sagt Wehmann. „Wir haben ja trotzdem jeden Tag die gleiche Menge an Eiern.“

Vorteil der Automaten: kein Verkaufspersonal nötig

Die Automaten sind für ihn und Luisa Garbe ein großer Pluspunkt – auch wenn sie die Geräte natürlich regelmäßig befüllen müssen: „Aber wir brauchen dafür kein Verkaufspersonal“, sagt sie. „Es ist unglaublich schwer, Leute zu finden. Wir suchen schon seit einigen Wochen jemanden für unseren Hofladen, aber es bewirbt sich einfach niemand.“

Im SB-Hofladen in Hondelage steht der Verkaufsautomat von Landwirt Patrik Meier aus Wendeburg.
Im SB-Hofladen in Hondelage steht der Verkaufsautomat von Landwirt Patrik Meier aus Wendeburg. © Cornelia Steiner

Die beiden setzen darauf, dass die Nachfrage nach regionalen Lebensmitteln und Bioprodukten weiter steigt. „Im Moment stagniert es ein wenig. Man merkt, dass alle etwas mehr aufs Geld achten müssen – die Energiepreise steigen, die Spritkosten, die Lebensmittelpreise“, sagt Luisa Garbe. „Wir spüren das ja auch: Die Futtermittelpreise sind zum Beispiel deutlich nach oben gegangen. Aber wir hoffen, dass sich alles wieder normalisiert.“ Kapazitäten hätten sie jedenfalls, um mehr zu produzieren.

Automaten auch in Stöckheim, Hondelage und im Kanzlerfeld

Auch weitere Landwirte setzen auf Automaten in Braunschweig. In Stöckheim hat zum Beispiel „Bauer Bues“ aus Groß Denkte im Kreis Wolfenbüttel ein „Automaten-Hofkontor“ aufgestellt: Seit Mai vergangenen Jahres bekommt man am Ende der Leipziger Straße direkt vor der Gärtnerei Kudra unter anderem Freiland-Eier, Nudeln, Suppen, Kartoffeln, Wurst und Milch.

Im Kanzlerfeld steht neben der Apotheke im Einkaufszentrum ein Eier-Automat vom Hof Behrens in Bortfeld, Kreis Peine. Kartoffeln und Nudeln gibt’s dort ebenfalls rund um die Uhr. Und in Hondelage finden Kunden an der Hegerdorfstraße 21 seit Ende vergangenen Jahres einen Automaten mit Produkten von Landwirt Patrik Meier aus Wendeburg sowie anderen Erzeugern aus der Region, zum Beispiel Kartoffeln, Eier, Käse, Joghurt und Wurst.

Ebenfalls in Hondelage gibt’s übrigens auch den Selbstbedienungs-Hofladen Böhm, Wilhelmshöhe 1a, der täglich zugänglich ist. Weitere Verkaufsautomaten findet man zum Beispiel hier: An der Frankenstraße 18a in Lamme steht ein „Wurst-o-mat“ mit Fleisch und Wurst von Timo Geismar. Und auf dem Hof von Familie Voges an der Kirchstraße 13 in Timmerlah kann man an einem Automaten unter anderem mariniertes Fleisch und Würstchen kaufen.

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