Braunschweig. Annette Schütze und Christoph Bratmann wollen ihre Direktmandate verteidigen. Julia Retzlaff geht erstmals ins Rennen und folgt auf Christos Pantazis.

Zur Landtagswahl am 9. Oktober geht die Braunschweiger SPD mit zwei Bekannten ins Rennen: Die Landtagsabgeordneten Annette Schütze und Christoph Bratmann wollen ihre Direktmandate verteidigen. Außerdem geht Julia Retzlaff neu ins Rennen. Wie die SPD mitteilt, wurden die drei im Zuge Nominierungskonferenzen jeweils einstimmig gewählt.

Juia Retzlaff: Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs

Julia Retzlaff tritt im Wahlkreis 1 an (Braunschweig Nord-Ost) und folgt dort auf Christos Pantazis, der inzwischen Mitglied des Bundestags ist. Beruflich ist Retzlaff Marketingleiterin bei der BSVG. Außerdem engagiert sie sich politisch im Stadtbezirksrat und im Regionalverband Großraum Braunschweig. Besonders wichtig sei ihr der Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs, heißt es in der Pressemitteilung: „Ein bezahlbarer und gut getakteter Nahverkehr ist ein Schlüssel für die Verkehrswende und damit für mehr Klimaschutz und Teilhabe.“

Sie habe sich bereits erfolgreich für die Einführung des 30-Euro-Tickets für Schüler und Azubis in der Region Braunschweig eingesetzt. Als Landtagsabgeordnete wolle sie dafür sorgen, dass ein solches Ticket landesweit umgesetzt wird – neben einem regionsweiten Sozialticket.

Annette Schütze: Mehr Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter an den Schulen

Annette Schütze kandidiert für den Wahlkreis 2 (Braunschweig-Süd). Sie ist seit 2017 Landtagsabgeordnete und leitet den Ausschuss für Wissenschaft und Kultur. Außerdem gehört sie dem Braunschweiger Stadtrat an. In Hannover wolle sie vor allem daran arbeiten, die gesellschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie abzufedern.

„In der Pandemie haben insbesondere Kinder und Jugendliche sowie ihre Familien unter den Einschränkungen gelitten“, so Schütze, die auch jugendpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion ist. „Ähnliches gilt für die Kulturschaffenden. Um ihnen Perspektiven aufzuzeigen, benötigen wir unter anderem mehr Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter an den Schulen sowie Förderprogramme für die Kultur.“ Außerdem will sie laut der Pressemitteilung das Städtische Klinikum durch Landeszuschüsse finanziell absichern und mit einer Landeswohnbaugesellschaft den Wohnungsmarkt entlasten.

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Christoph Bratmann: Ausbildung muss für junge Leute wieder attraktiv sein

Christoph Bratmann wird erneut für den Wahlkreis 3 (Braunschweig-West) antreten – es wäre seine dritte Wahlperiode. Seit 2021 ist er der gelernte Drucker und Diplompädagoge wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion. Sein Fokus liege auf dem Arbeitsmarkt und der Sicherung von Fachkräften: „Für Braunschweig als Teil einer bedeutenden Industrieregion ist der Fachkräftemangel definitiv ein Thema“, so Bratmann.

Egal ob Baubranche, Logistikbereich oder Handwerk – immer mehr bremse das Fehlen von Facharbeiterinnen und Facharbeitern die Produktivität der Unternehmen. „Wenn wir nicht schnell handeln, wird dies in den nächsten Jahren zu einer echten Gefahr für das Wachstum und den Wohlstand in unserer Region.“ Er wolle deshalb am Ausbau des dualen Ausbildungssystems arbeiten und an der Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung. „Eine Ausbildung zu machen, das muss für junge Leute wieder attraktiv sein!“

Zur Landtagswahl 2017 war die SPD stärkste Kraft in Braunschweig

Sowohl 2017 als auch 2013 hatte die SPD alle drei Direktmandate gewonnen. Weitere Landtagsmitglieder aus Braunschweig neben Annette Schütze und Christoph Bratmann sind zurzeit Oliver Schatta (CDU), Susanne Schütz (FDP) und Stefan Wirtz (AFD).

Die SPD war mit 37,6 Prozent der Zweitstimmen als stärkste Kraft in Braunschweig aus der Landtagswahl 2017 hervorgegangen. Die CDU war auf einen Zweitstimmenanteil von 26,3 Prozent gekommen. Die Grünen mussten heftige Verluste hinnehmen und landeten bei 11,9 Prozent. Die FDP erhielt 7,9 Prozent der Wählerstimmen, die Linke 6,7 Prozent und die AfD 6 Prozent.