Braunschweig. 220 Personen konnten den Zug nach Frankfurt zweieinhalb Stunden lang nicht verlassen. Die Stadt Braunschweig verneint nun einen Corona-Verdachtsfall.

Ein in Richtung Frankfurt fahrender ICE ist am Freitagvormittag gegen 11.14 Uhr am Hauptbahnhof in Braunschweig gestoppt worden. Grund war ein mutmaßlicher Corona-Verdachtsfall, wie es zunächst hieß – Reisende und die Bundespolizei Hannover bestätigten unserer Zeitung den Vorfall.

Die Stadt Braunschweig dementierte diesen Verdacht jedoch später in den Sozialen Medien.

Hauptbahnhof Braunschweig: ICE-Passagier weist starke Symptome auf

Da der Zugführer Kontakt zu dem Reisenden hatte, der starke Anzeichen einer Grippe zeigte und mit dem Corona-Virus infiziert sein könnte, konnte der ICE zunächst nicht weiterfahren. Alle Reisenden konnten um 13.35 Uhr wieder aussteigen und wurden auf Ausweichzüge verwiesen. Da der Zugführer nunmehr auch als Verdachtsfall galt, konnte er seinen Dienst nicht fortführen.

Laut Bundespolizei in Hannover geht es um einen Mann, der typische Anzeichen für eine mögliche Corona-Infektion aufgewiesen habe. Der Reisende sei in ein Krankenhaus gebracht worden. Das Klinikum Braunschweig erklärte am Nachmittag auf Anfrage der Redaktion, es gebe „nach wie vor keinen Verdachtsfall und auch keinen Corona-Patienten“ im Klinikum.

Stadt Braunschweig dementiert Corona-Verdachtsfall in ICE

Später teilte die Stadt Braunschweig auf ihrer Facebook-Seite mit: „Es wurde von der Bahn ein Zug im Bahnhof angehalten, weil sich ein Fahrgast in der Bahntoilette übergeben hat. Er wurde mit dem Rettungswagen in ein Klinikum gebracht. Der Mann ist KEIN Coronaverdachtsfall! Dennoch wurden sicherheitshalber die Kontaktdaten der anderen Passagiere aufgenommen. Sie durften ihre Reise fortsetzen.“

ICE-Stopp im Braunschweiger Hauptbahnhof: Was ein Betroffener sagt

An Bord waren 220 Reisende. Ein Betroffener berichtete unserer Zeitung: „Ich war gerade im Braunschweiger Hauptbahnhof eingestiegen, als die Türen geschlossen wurden und blockierten, also nicht wieder geöffnet werden konnten: Dann gab es eine Durchsage: medizinischer Notfall. Ein Notarzt sei unterwegs. Der Zug fuhr nicht los, aussteigen konnte niemand. Bis Notarzt und Bahnpolizei kamen, dauerte es rund 75 Minuten. Nach zweieinhalb Stunden fuhr ein Krankenwagen weg, die Türen wurden entriegelt - und man konnte wieder aussteigen. Bei der letzten Durchsage wurde dann auf das Corona-Virus hingewiesen. Fahrgäste aus Wagen 6, der offenbar betroffen war, sollten darauf achten, ob sich die Symptome einer Infektion zeigen – und sich dann beim Arzt melden. Ich habe einen Ausweichzug gefunden – und bin nun, mit fast dreistündiger Verspätung, wieder unterwegs.“

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