Braunschweig. Nach der Attacke auf eine Spaziergängerin fühlen sich manche Anwohner unsicher, andere sehen darin einen Einzelfall.

Der Vergewaltigungsfall im Querumer Forst nahe der Landesaufnahmebehörde für Asylbewerber (LAB) in Kralenriede wühlt etliche Anwohner auf. Ein Asylbewerber hatte am Freitag eine Spaziergängerin (59) attackiert und missbraucht. Dass er am Samstag gefasst wurde und in Untersuchungshaft sitzt, beruhigt die Menschen einerseits. Andererseits sagt zum Beispiel Renate Dickmuth aus Kralenriede, sie habe immer ein ungutes Gefühl, wenn sie in der Nähe der LAB unterwegs sei, auch wenn es inzwischen viel ruhiger zugehe als vor drei, vier Jahren.

Damals war die LAB überbelegt: Wo es eigentlich nur Platz für 750 Menschen gab, mussten zeitweise mehr als 5000 unterkommen. Es war eine extreme Belastung für die Flüchtlinge und ebenso für die Anwohner. Die Zahl der Straftaten ging seinerzeit nach oben, insbesondere waren ein Problem. Der damalige Kripochef Ulf Küch hatte daraufhin die „Soko Asyl“ gegründet (später „Soko Zerm“: Zentrale Ermittlungen), die sich mit Straftaten von Flüchtlingen, Asylbewerbern und abgelehnten Asylsuchenden befasste. Die Lage hat sich seitdem deutlich entspannt, schon lange betont die Polizei: Die LAB ist kein Kriminalitätsschwerpunkt.