Braunschweig. Thomas Türke will zeigen, dass Elternauszeiten auch Männersache sind – und dem Arbeitgeber ebenso gut tun.

Seit fünf Jahren kümmert sich Thomas Türke um die Väter unter den Mitarbeitern des Klinikums Braunschweig. Als Väterbeauftragter berät er die Kollegen zu Elternzeit, Elterngeld, der Vereinbarkeit von Familie und Beruf und Kinderbetreuungsmöglichkeiten. Noch wagten die Herren in den meisten Fällen, nur zwei Monate ihren Arbeitsplatz für eine Familienauszeit zu verlassen. Klassisches Rollenverhalten aber auch Angst um Geld und die Karriere seien Hinderungsgründe, länger in Elternzeit zu gehen. Aber immer mehr Männer achteten schon bewusster auf sich selbst und ihre Familien. Dass die Familienauszeit zum Karriereknick führen kann, kann Türke nicht nachvollziehen. Schließlich sei sie nicht nur für den Mitarbeiter, sondern auch für den Arbeitgeber eine Chance.

Herr Türke, kürzlich ist Daniel Eich von einer Großbäckerei zum Spitzenvater des Jahres 2019 gekürt worden, weil er ein Jahr Elternzeit nimmt. Seine Frau trainiert derweil als Astronautin für eine Mission zur Internationalen Raumstation ISS. Braucht es solche Auszeichnungen, um Männer für die Elternzeit zu begeistern?