Braunschweig. . Eine dicke Aufsatzsammlung beleuchtet, wie sich Luthers Lehre erstaunlich schnell verbreitete. In Wort und Bild und Liedern.

Dass das Mönchlein aus Wittenberg eine solche Volksbewegung auslösen konnte mit Gedanken zu Theologie und Glaube, muss uns im Multimedia-Zeitalter, in dem nicht immer die tiefschürfensten Formate die meisten Clicks und Follower generieren, schon wundern. Aber mit seinem zum Teil recht derben Dem-Volk-aufs-Maul-Schauen bekannte sich Martin Luther zu einer emotional vermittelten Geisteshaltung, die mit tüchtigen deutschen Worten Klartext reden wollte, wo andere auf ihre lateinisch verschlüsselte Oberhoheit und Weihrauch setzten.

Zahlreich waren die Vorträge, die im Jubiläumsjahr der Reformation zu Themen wie Gewissensentscheidung und der nach wie vor zwiespältigen Freiheit eines Christenmenschen in Braunschweig gehalten wurden. Ein dicker Band der Reihe „Beiträge zur Geschichte der evangelisch-lutherischen Landeskirche Braunschweig“ fasst nochmal viele zusammen. Ein Schwerpunkt liegt auf den medialen Vermittlungen von Luthers Thesen und Auslegungen.