Braunschweig. . Eine Ausstellung im Städtischen Museum beschäftigt sich mit dem Leben und Werk des Architekturprofessors. Er war später Rektor an der TH Braunschweig.

Carl Mühlenpfordt schien fast vergessen. Gut, in Braunschweig und in Lübeck, wo er vieles baute und schließlich als Baurat wirkte, sind Straßen nach ihm benannt. Aber man frage mal herum, wer dieser Mühlenpfordt gewesen sei. Da wird nicht viel kommen. Dabei lässt sich an ihm, der in Braunschweig studierte und ab 1918 als Architekturprofessor am damaligen Braunschweiger Polytechnikum wirkte, so vieles deutlich machen. Wie es war in Braunschweig in jenen zerrissenen, unübersichtlichen und uns heute befremdlich erscheinenden Zeiten. Wie es war, das alles auszuhalten, seinen Platz in der bürgerlichen Gesellschaft Braunschweigs zu finden und noch eine große Familie zu haben. Ja, und als Architekt und als Rektor der Hochschule dabei über Braunschweig hinaus Bedeutung zu erlangen. Bis die Nazis ihn, den Nationalkonservativen, der die puristischen Linien des Bauhauses nicht übernahm, des Amtes enthoben und mit ihm andere Hochschullehrer.

Carl Mühlenpfordt (1878-1944), in Blankenburg geboren, wirkte ab 1918 als Architekturprofessor, später als Dekan und Rektor an der TH Braunschweig.
Carl Mühlenpfordt (1878-1944), in Blankenburg geboren, wirkte ab 1918 als Architekturprofessor, später als Dekan und Rektor an der TH Braunschweig. © Arnd Meyer-Mühlenpfordt