Braunschweig. Braunschweig hat einen neuen „Frauenort“. Im Gewerkschaftshaus wird an Minna Faßhauer erinnert.

Es ist anstrengend, immer wieder über Minna Faßhauer nachzudenken. Welche Form der Erinnerung hat sie, die eine Repräsentantin der Braunschweiger Revolutionsbewegung von 1918 war, verdient? Für die einen ist sie eine Heldin der Arbeiterbewegung und eine geschichtliche Größe allein deswegen, weil sie als Volkskommissarin für Volksbildung die erste Frau in Deutschland im Ministerrang war.

Andere bringen sie eher mit den Sprengstoffanschlägen von 1921 in Verbindung. Minna Faßhauer eine Terroristin? Die Waage der Erinnerung neigt sich zur ersteren Version. Der Landesfrauenrat hat nach intensiver Beratung beschlossen, ihr wie zuvor 35 anderen Frauen Niedersachsens einen „Frauenort“ zu widmen, und zwar im Gewerkschaftshaus Braunschweig.