Braunschweig. Gilbert Holzgang zeichnet mit dem Theater Zeitraum im „Gliesmaroder Thurm“ ein buntes Bild des einstigen Lessingbunds.

Ob nun Tom Tykwers Fernsehblockbuster „Babylon Berlin“ oder die Dramaserie „Krieg der Träume“: 100 Jahre nach dem Ende des Herzogtums, der Novemberrevolution und dem Beginn der Weimarer Republik wird landauf, landab die Zeit zwischen den Weltkriegen beleuchtet – und das auch in künstlerischer Sicht. Die Zeit der reinen Dokus mit dramatischen Augenzeugenberichten und anklagender Off-Stimme eines Guido Knopp sind lange vorbei.

Einzug gehalten in die Erinnerungskultur haben neue Instrumente, die mit ästhetisierenden Bildern Stimmung machen, vor allem aber: die mannigfaltige Welt von Kunst und Literatur im Lichte des aufkeimenden Nationalsozialismus beleuchten. Und da setzt die Neuproduktion von Gilbert Holzgangs Theater Zeitraum an, indem er die Zeit der Widersprüche zwischen den Kriegen aufgreift und mit vor der Bühne platziertem Erzähler (Gilbert Holzgang) anschaulich illustriert.