Braunschweig. Die Fraktion kritisiert Mietsteigerungen von bis zu 30 Prozent und fordert außerdem, die Passage besser auszuschildern und mehr zu bewerben.

Die Zukunft des Cafés „Riptide“ im Handelsweg ist ungewiss. Die Betreiber hatten vergangene Woche mitgeteilt, dass sie angesichts einer Mieterhöhung von fast 30 Prozent nicht mehr langfristig dort bleiben können. Zur konkreten Höhe der Miete haben sie sich auf Nachfrage nicht geäußert. Allerdings übten sie starke Kritik am Vermieter: „Es wird nichts investiert, die Bausubstanz ist teilweise marode. Um den Betrieb aufrecht erhalten zu können, haben wir immer wieder selbst in die Tasche gegriffen.“

Chris Rank (links) und André Giesler betreiben das Café Riptide im Handelsweg.
Chris Rank (links) und André Giesler betreiben das Café Riptide im Handelsweg. © Merle Jansen

Der Vermieter hat bislang nicht auf Anfragen unserer Zeitung reagiert. Reagiert hat jetzt allerdings die SPD-Fraktion im Rat: In einer Anfrage an die Stadtverwaltung unterbreitet sie Vorschläge, um die Passage zwischen Gördelinger Straße und Breiter Straße zukunftsfest zu machen, wie es in einer Pressemitteilung heißt. „Zugleich stellen wir uns damit auch hinter die dort teilweise seit Jahrzehnten ansässigen Gastronomen und Ladenbesitzer“, so Christoph Bratmann, Fraktionsvorsitzender. „Berichte über geplante und offenbar bereits vollzogene Mietsteigerungen von bis zu 30 Prozent können an der Politik nicht spurlos vorbeigehen.“

Die Verwaltung sollte aus seiner Sicht prüfen, ob solche Steigerungen vertretbar sind. „Niemand kann ein Interesse daran haben, wenn dieses kleine, aber umso bedeutendere Stück Braunschweiger Kultur- und Kneipenszene ausstirbt, weil es jetzt in eine finanzielle Schieflage gerät.“

Die Fraktion regt auch an, neue Werbestrategien zu entwerfen: „Da der Handelsweg insbesondere für Auswärtige nicht leicht zu finden ist, sollten wir beispielsweise die derzeitige Beschilderung prüfen und bei Bedarf verbessern. Auch wäre es denkbar, dem Weg durch besondere Aktionen oder Feste mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen“, sagt Annegret Ihbe, wirtschaftspolitische Sprecherin der SPD-Ratsfraktion. Dabei könnte ihr zufolge auch eine grundsätzliche kultur- und städtebauliche Einordnung des Handelswegs durch die Verwaltung hilfreich sein, heißt es in der Pressemitteilung.