Braunschweig. Der Aufsichtsrat der Stadtbad-GmbH hat die Vorplanung verabschiedet. Die Kosten liegen bei rund 9,5 Millionen Euro. Auch eine Sauna ist vorgesehen.

Bröckelnder Beton, abplatzende Fliesen, unangenehme Gerüche und eine völlig veraltete und ineffiziente Technik – so beschreibt Stadtbad-Geschäftsführer Christoph Schlupkothen den Zustand des Hallenbads im Heidberg. 1973 wurde das Bad mit 25-Meter-Becken, Nichtschwimmerbecken, Planschbecken und Sauna eröffnet. 1993 kam dann das Sportbad mit dem 50-Meter-Becken hinzu und wurde direkt angeschlossen. Jetzt soll der alte Gebäudeteil endlich erneuert werden.

Neubau statt Sanierung

Wie die Stadtbad-GmbH mitteilt, hat der Aufsichtsrat mehrheitlich die Vorplanung für einen Neubau verabschiedet. Zuvor war auch eine Sanierung geprüft worden. Für einen Neubau sprechen aus Sicht der Stadtbad-GmbH unter anderem folgende Punkte: Die Nutzungsdauer betrage dann 30 Jahre, bei einer Sanierung wären es nur rund 20 Jahre. Und durch eine Sanierung ließe sich die Nutzungsdauer des Ersatzbaus noch einmal um weitere 20 auf 50 Jahre verlängern. Auch könnten durch einen Neubau die Energiekosten jährlich um rund 50 000 Euro verringert werden – 10 000 Euro mehr als bei einer Sanierung.

Blick in das 25-Meter-Becken im Hallenbad Heidberg.
Blick in das 25-Meter-Becken im Hallenbad Heidberg. © Markus Hörster/BestPixels.de

Nutzer werden in die Planung einbezogen

Die Kostenschätzung liege bei knapp 9,5 Millionen Euro – mit einer Risikovarianz von plus/minus 15 Prozent. Die verschiedenen Nutzergruppen seien bereits informiert worden, darunter der Behindertenbeirat sowie der Kreisschwimmverband. „Dort nahm man die Ergebnisse der Vorplanungen positiv auf“, heißt es in der Pressemitteilung. „Vereinzelte Anregungen und Wünsche wurden seitens des Stadtbades in die weitere Planung integriert.“

Das neue Hallenbad – nicht zu verwechseln mit dem Sportbad – sieht unter anderem ein 25-Meter-Becken mit vier Schwimmbahnen, ein Lehrschwimmbecken mit einem variablen Hubboden sowie ein Kinderplanschbecken vor. Alternativ lasse sich das 25-Meter-Becken bei Bedarf auch in fünf schmalere Bahnen unterteilen.

Sauna im Bürgerbadepark wird geschlossen

Ein wichtiger Punkt: Der Saunabereich im Sportbad Heidberg wird zwei Saunen, ein Dampfbad, zwei Ruheräume sowie eine Terrasse erhalten. Damit soll neben der Saunalandschaft in der Wasserwelt eine zweite attraktive Sauna geschaffen werden. „Die beiden Bestandssaunaanlagen im Sportbad Heidberg und im Bürgerbadepark entsprechen nicht mehr den aktuellen Anforderungen und verlieren seit Jahren kontinuierlich Besucher“, so die Stadtbad-GmbH. „Mit der Errichtung einer neuen Sauna und der Konzentration auf dann zwei Bäder (Sportbad Heidberg und Wasserwelt) reagiert man auf diesen Umstand.“ Die Konsequenz: Die Sauna im Hallenbad Bürgerbadepark soll im Jahr 2021 geschlossen werden.

Barrierefreiheit spielt große Rolle

Bei der Vorplanung habe man großen Wert auf Barrierefreiheit gelegt, so Schlupkothen. So sollen etwa Rampen, Wegekonzept und Wasserlifter dafür sorgen, dass auch Menschen mit Beeinträchtigungen das Bad so problemlos wie nur möglich nutzen können. Der Lehrschwimmbereich wird künftig räumlich vom Schwimmbereich getrennt sein, so dass er flexibler genutzt werden kann.

Das Hallenbad ist in die Jahre gekommen und marode.
Das Hallenbad ist in die Jahre gekommen und marode. © Markus Hörster/BestPixels.de

Abbruch könnte im Juni 2019 erfolgen

Die Entwurfsplanung soll bis September 2018 abgeschlossen sein. Dann wird der Aufsichtsrat darüber beraten. Schlupkothen zufolge soll das Projekt anschließend europaweit ausgeschrieben werden, um einen Totalunternehmer für die Umsetzung zu finden. „Gelingt dies, würde der Abbruch des bestehenden Gebäudes im Juni 2019 erfolgen“, erläutert er. „Die Inbetriebnahme des neuen Hallenbades wäre dann im Januar 2021. Das Sportbad mit seinem 50-Meter-Becken bleibt während der gesamten Zeit geöffnet.“