Bad Lauterberg. Er gefährdet die Gesundheit, ist hässlich und schadet der Gebäudesubstanz: Schimmel in der Wohnung ist ein Problem. Was man tun kann.

In einem Herzberger Kindergarten hat man jüngst Schimmelbefall entdeckt. Das Resultat: Die Kinder müssen nun umziehen und in anderen Einrichtungen betreut werden.

Mit den schwarzen Flecken an der Wand ist nicht zu spaßen. Schimmel in der Wohnung ist gesundheitsgefährdend. Experten von Haus & Grund in Bad Lauterberg wissen, wie Schimmel entsteht und wie man ihn in den eigenen vier Wänden verhindert. Ist eine Wohnung von Schimmel befallen, muss man schnell reagieren. Denn Schimmel sieht nicht nur hässlich aus, sondern ist auch gesundheitsgefährdend und schädigt die Gebäudesubstanz. Wie entsteht Schimmel, wie kann man Schimmelbefall vorbeugen und wenn es passiert ist, wie kann man Schimmel beseitigen? Zu all diesen Fragen gibt der Malermeister Oliver Eckstein, dessen Betrieb für Schimmelsanierungen zertifiziert ist, beim Stammtisch von Haus und Grund Bad Lauterberg Auskunft.

Wie entsteht Schimmel?

Schimmel ist ein Pilz und braucht wie ein Pilz im Wald zwei Voraussetzungen zur Entstehung und Vermehrung:

  • Einen organischen Nährboden: Zellulose in Tapeten oder Gips im Putz bieten einen optimalen Nährboden
  • Feuchtigkeit: in Raumecken, an Fensterstürzen, Fensterbänken oder hinter Schränken kann sich Feuchtigkeit ansammeln

Steigt die Luftfeuchtigkeit in Räumen über 60 Prozent an, so steigt das Risiko des Schimmelbefalls mit an. Was mit kleinen schwarzen Punkten auf der Oberfläche beginnt, kann sich unter optimalen Bedingungen rasch zu einem Flächenbefall ausbreiten. Außerdem setzen Schimmelpilze Sporen frei, die man am Modergeruch wahrnehmen kann.

Wie kann man Schimmelbefall vorbeugen?

Innenraumschimmel entsteht vor allem in den Wintermonaten, wenn die Außenwände eines Gebäudes besonders kalt sind. In geschlossenen Räumen wird nicht nur Wärme, sondern auch Feuchtigkeit gespeichert. Beim Duschen oder Baden kann sich da rasch mal ein Liter Wasser ansammeln, genauso wenn man seine Wäsche indoor trocknet oder eine Mahlzeit kocht.

Wird der Wasserdampf nicht direkt ausgelüftet oder ausgetrocknet, kondensiert er an den Wärmebrücken im Raum und lagert sich auf der Wandoberfläche ab. Die Feuchtigkeit muss also wieder raus. Die Zauberformel heißt: Lüften und Heizen - aber richtig.

  • Lüften: Im Idealfall wird die komplette Raumluft ausgetauscht in fünf bis zehn Minuten
  • Dazu sollte man Querlüften: also für Durchzug sorgen. Das heißt: Die kalte Frischluft strömt dabei durch das geöffnete Fenster ein, im Raum wird sie schnell erwärmt, nimmt Feuchtigkeit auf und wird im Idealfall durch eine geöffnete Tür abtransportiert.
  • Die Raumluft sollte anschließend wieder auf 20 bis 22 Grad Celsius aufgewärmt werden.
  • Im Übrigen werden so auch Wohnraumgifte und verbrauchte Atemluft wegtransportiert.
  • Achtung bei kalten Schlafzimmern: Lässt man dort kurz vorm Schlafengehen feuchtwarme Luft einströmen, so kondensiert die Feuchtigkeit an den kalten Wänden und bleibt bei geschlossenem Fenster im Raum.
  • Als vorbeugende Maßnahmen sollte man besonders an den kritischen Stellen im Raum für gute Belüftung sorgen, große Schränke möglichst nicht direkt an eine Außenwand stellen und Ecken nicht zubauen.

Wie kann man Schimmel beseitigen?

Wird der Schimmelbefall schnell bemerkt, kann man die Wand reinigen und einen alkalischen Untergrund mit einem Silikatfarbenanstrich (Silikatfarbe ist eine Mineralfarbe, die Schimmel verhindern soll und für Allergiker geeignet ist) oder mineralischen Putz auftragen.

Anschließend muss man aber dafür sorgen, dass die Wandtemperatur erhöht wird, entweder durch Beheizen des Raums oder durch eine Außendämmung. Bei kleinen Flächen gibt es auch die Möglichkeit der Innendämmung als komplette Dampfsperre oder mit diffusionsoffenen Kalziumsilikat-Platten (diffusionsoffene oder alkalische Platten sollen Schimmel verhindern). Die dürfen dann aber nicht mit einer Farbe verschlossen werden. In Ecken kann man spezielle Dämmkeile anbringen. Bei großflächigem Schimmelbefall müssen die betroffenen Bereiche saniert werden.

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