Osterode am Harz. Erst ein Motel und bald ein großes Hotel an der Söse? Mit mehr Hotels kommen sicher auch die Mega-Stars nach Osterode, findet Kevin Kulke.

Lange Zeit galt die Regel, dass wer in Osterode am Harz übernachten möchte, besser den Weg nach Bad Lauterberg oder Bad Sachsa antritt, bevor es dunkel wird. Denn entlang der Söse sind die Übernachtungsmöglichkeiten rar gesät und bei Nacht ist ja schon so mancher Wanderer dem Luchs zum Opfer gefallen.

Diese grauen Tage gehören aber bald bestimmt der Vergangenheit an, denn in Osterode ist der Bauboom ausgebrochen. In Katzenstein entsteht ein Hotel – okay, es ist vielleicht eher ein Motel, aber so ein bisschen „No Country for Old Men“-Charme mit E-Auto-Ladestation vor der Tür tut dem Harz sicher nicht weh. Dafür könnte auf dem Gelände des ehemaligen Jugendgästehauses bald ein richtiges Hotel entstehen: Mit drei Saunas, vier Sternen und 90 Zimmern. So zumindest die Pläne, die gestern dem Stadtrat vorgestellt wurden.

Die Pläne klingen toll, bisher gibt es aus meiner Sicht nichts zu meckern. Und ein Hotel, das braucht Osterode fast so dringend, wie eine Wasserrutsche im Aloha Aqualand. Nicht nur für Wanderer, Motorradfahrer und Geschäftsreisende, denen wir jetzt den beschwerlichen Weg bis zum Ravensberg ersparen können. Mit einem Plätzchen, wo sie ihr müdes Haupt betten können, kommen dann nämlich bestimmt auch die Megastars in den Harz – und nicht bloß Dieter Bohlen.

David Hasselhoff live im Harz: Warum denn nicht?

Dann wäre der Weg zum Beispiel frei für David Hasselhoff, live auf der Bleichestelle: I‘ve been looking for freedom? Hör auf zu suchen, Hoff, Freiheit liegt in Osterode - einfach einmal durch den Butterbergtunnel durch und schon ist man da. Und wenn dann auch noch McDonald‘s endlich wieder offen hat, kann sich der Knight Rider auch nachts um drei im Grubenlicht-Rausch einen Cheeseburger reinschieben, wie in der guten alten Zeit. Denn auch in der Burgerbude wirbeln die Bauarbeiter.

Gedankenspiele, wie man sie zum Ende einer langen Arbeitswoche hin und wieder mal hat. Trotzdem ist klar: Osterode kann nur gewinnen, wenn es bei der Hotellerie aufholt zu den großen Akteuren wie in Bad Sachsa. Dass über den Butterbergtunnel ein riesiges Neonschild mit der Aufschrift „Tor zum Harz“ gehörte, befanden Lokalpolitiker schon vor vielen Jahren, wie man hört. Das gäbe heute zwar Streit mit einem gewissen Dorf in Thüringen, stimmt aber trotzdem. Ein Hotel in bester Lage – und dann auch noch schmuck anzusehen – das wäre ein erster Schritt hin zum Ruf als der „place to be“ im Harz.

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