Bad Lauterberg. Vor Weihnachten schreiben viele Kinder einen Wunschzettel, so auch die Grundschüler in Bad Lauterberg - und einige Wünsche wurden schon erfüllt.

Wer hätte gedacht, dass Kinder heutzutage noch mit Murmeln spielen? An der Grundschule am Hausberg in Bad Lauterberg liegt das voll im Trend. Fast alle Klassen haben sich zu Weihnachten eine Murmelbahn gewünscht. So kullern die Murmeln nicht schnöde über den Boden, sondern rollen eine Bahn entlang, die die Schülerinnen und Schüler aus einzelnen Elementen nach Belieben zusammenstecken können - mit dabei sind unter anderem Loopings, Trampoline und andere Hindernisse. Beim Tüfteln und Umbauen lernen sie spielerisch die Gesetze der Schwerkraft kennen.

Spielen gehört zum Schulalltag dazu: in den Pausen, in der Nachmittags- und Frühbetreuung. Insbesondere bei Regen brauchen die Kinder Dinge, mit denen sie sich drinnen beschäftigen können. Aber das Budget der Schule für Neuanschaffungen ist begrenzt. „Der Bedarf an Spielsachen ist groß, weil wir seit diesem Jahr eine Klasse mehr sind. Die mussten wir sozusagen von Null aufstocken“, erklärt Schulleiterin Viola Thieme-Brandt. Ab dem nächsten Schuljahr kommt noch eine Klasse dazu - dann sind es insgesamt 15 Klassen an der Grundschule am Hausberg.

Da passt es gut, dass am letzten Schultag vor Weihnachten vier Elfen vom Förderverein der Grundschule am Hausberg durch die Klassenräume zogen und für jede Klasse einen prall gefüllten Sack mit Geschenken dabei hatten. Rebecca Löw, Saskia Dittrich-Cziesla, Vivien Hauswald und Wiebke Burger - der einzige Elf Jan-Patrik Köhler war leider krank - hatten die Säcke nicht einfach wahllos gefüllt. Stattdessen hatten sie im Vorfeld einen cleveren Plan ausgeheckt, um herauszufinden, was sich die Schülerinnen und Schüler wünschen.

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Nach einem Sponsorenlauf im Herbst ließen sie sich von jeder einzelnen Klasse einen Wunschzettel zuschicken. Darauf standen neben Murmelbahnbausets weitere Spielsachen - „darunter viel Holzspielzeug und nachhaltige Sachen“, zeigt sich Vivien Hauswald vom Förderverein beeindruckt - und Einrichtungsgegenstände für den jeweiligen Klassenraum - klingt langweilig? Von wegen! Die Lehrkräfte gestalten den Klassenraum gemeinsam mit den Kindern auf eine eigene Art und Weise: Da gibt es eine Fuchsklasse, eine, in der Affenkuscheltiere unter der Decke turnen und eine mit lauter Schildkrötenbildern vor der Tür.

Die Klasse 2a machte sich gemeinsam mit ihrer Lehrerin gleich ans Auspacken und enthüllte einen ewigen Kalender. Im neuen Jahr bekommt der Klassendienst also eine neue Aufgabe: jeden Tag prüfen, ob der Kalender das richtige Datum, den richtigen Wochentag und die richtige Jahreszeit anzeigt und gegebenenfalls das richtige Holztäfelchen heraussuchen und umstecken.

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„Die Kinder sollen sich in der Schule wohlfühlen“, erklärt Wiebke Burger einen Wunsch und ein Ziel des Fördervereins - und dabei helfen Spielsachen und die individuelle Einrichtung, mit der sich die Schülerinnen und Schüler identifizieren können. Ein bisschen haben sich die Kinder so kurz vor Weihnachten sogar selbst beschenkt: Schließlich drehten sie beim Sponsorenlauf die vielen Runden, durch die das Spendengeld für die Wunschzettelaktion zusammenkam.

Zusätzlich erhielt der Förderverein noch eine Zuwendung aus dem Ehrenamtsfonds von Harzenergie. Davon wurden Sofas und Sitzsäcke sowie Bälle, Hörspiele und mehr für die Frühbetreuung angeschafft.

Der Förderverein der Grundschule am Hausberg in Bad Lauterberg erfüllt die Weihnachtswünsche der Grundschulklassen. Schulleiterin Viola Thieme-Brandt, Saskia Dittrich-Cziesla, Vivien Hauswald, Wiebke Burger und Rebecca Löw verteilen die prall gefüllten Säcke mit Geschenken.
Der Förderverein der Grundschule am Hausberg in Bad Lauterberg erfüllt die Weihnachtswünsche der Grundschulklassen. Schulleiterin Viola Thieme-Brandt, Saskia Dittrich-Cziesla, Vivien Hauswald, Wiebke Burger und Rebecca Löw verteilen die prall gefüllten Säcke mit Geschenken. © HK | Katharina Franz

Und was wünscht sich Schulleiterin Viola Thieme-Brandt nach der verfrühten Bescherung in den einzelnen Klassen? Sie zeigt sich zunächst einmal dankbar für ihr tolles Kollegium und für die gute Zusammenarbeit mit der Elternschaft - „selbst als wir den Ganztag, den wir lange aufrechterhalten haben, krankheitsbedingt kürzen mussten, hatten die Eltern Verständnis“.

Thieme-Brandt wünscht sich bessere Rahmenbedingungen für modernen Unterricht. Für die Inklusion sei die Grundschule am Hausberg beispielsweise durch den Fahrstuhl ganz gut aufgestellt - Kinder mit Rollstuhl und Sehbehinderung können hier zur Schule gehen. Doch das Land Niedersachsen und die Stadt Bad Lauterberg als Schulträger würden der Schulleiterin einen Wunsch erfüllen, wenn sie Ressourcen für mehr Personal bereitstellen und endlich digitale Tafeln in die Klassenräume kommen.

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