Bad Sachsa. Nach der Sprengung eines Geldautomaten der Deutschen Bank im Südharz hat das Kreditinstitut die Sicherheit erhöht - und ist umgezogen.

Zwei Explosionen schreckten am frühen Morgen des 9. Februar die Menschen in der Innenstadt von Bad Sachsa aus dem Schlaf. Unbekannte hatten den Geldautomaten der Deutschen Bank in der Marktstraße gesprengt. Es folgte ein Großeinsatz der Polizei. Der dreiste Einbruch hat für Einwohner und Gäste der Uffestadt weitreichende Folgen, er hat das Arbeiten speziell der Banken im Südharz nachhaltig verändert – und im Fall der Volksbank im Harz für einen Umzug gesorgt. Am 13. Dezember wurde die neue Selbstbedienungs-Filiale des Kreditinstitutes in der Uffestraße 4 eröffnet.

Volkbank-Filiale in Bad Sachsa: Standort stand nie zur Diskussion

Für Bankvorstand Norbert Gössling stehen hinter der Eröffnung gleich mehrere wichtige Botschaften für Bad Sachsa bzw. die Region. Insbesondere wurde die Sicherheit erhöht. Aber er betont im Gespräch mit dem Harz Kurier vor allem dies: „Wir ziehen uns nicht vom Standort zurück. Das war nie ein Thema“, verweist er anderweitige Gerüchte der vergangenen Wochen und Monate noch einmal klar zurück. Die Filiale sei eine mit der höchsten Frequentierung im Geschäftsgebiet der Volksbank im Harz. „Und wir lassen uns von solchen Ereignissen auch nicht einschüchtern.“

Zu einer kleinen Feierstunde zur Eröffnung der neuen SB-Filiale hatte die Volksbank im Harz in Bad Sachsa am Projekte Beteiligte eingeladen. 
Zu einer kleinen Feierstunde zur Eröffnung der neuen SB-Filiale hatte die Volksbank im Harz in Bad Sachsa am Projekte Beteiligte eingeladen.  © Unternehmen | Volksbank im Harz

Dabei und das erklärt Gössling mit allem Nachdruck, habe man bei der Errichtung des neuen Standortes, der am Ende gerade einmal zwei Häuser von der ehemaligen Filiale entfernt ist, vor allem für eines gesorgt: „Es wurden die höchstmöglichen Sicherheitsvorkehrungen ergriffen.“ Dabei verweist er darauf, dass das Problem der Sprengungen von Geldautomaten natürlich das Unternehmen schon länger beschäftigte, mit der Tat im Februar in Bad Sachsa dann aber endgültig auch im eigenen Bereich angekommen sei, weshalb man auch schnell handelte.

Umbau im Südharz: Zusammenarbeit funktioniert gut

In dem Zusammenhang dankt Norbert Gössling den Mietern, aber auch Dr. Michael Wedler, dem Besitzer des Hauses, in dem die alte Filiale untergebracht war. „Nach der Sprengung bei der Deutschen Bank konnten wir natürlich nachvollziehen, dass sowohl die Mieter, die direkt über der alten Filiale ihre Wohnungen haben, als auch der Hausbesitzer ein gewisses flaues Gefühl im Bauch hatten, mit den Automaten im Gebäude.“ Von daher sei er froh gewesen, dass alle Beteiligten, den eingeschränkten Öffnungszeiten über mehrere Monate zugestimmt hatten. „So konnten die Kundinnen und Kunden, ob Einheimische oder Gäste, weiterhin mit Bargeld versorgt werden.“ Natürlich hätten auch diese die Einschränkungen hinnehmen müssen, aber das habe gut funktioniert.

Fotos: Bank in Bad Sachsa bei Explosionen stark beschädigt

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Polizei-Einsatz in Bad Sachsa: Ein Geldautomat wurde gesprengt.  Der Innenraum der Deutschen Bank in der Aldi-Passage in der Marktstraße wurde dabei zerstört. 
Polizei-Einsatz in Bad Sachsa: Ein Geldautomat wurde gesprengt.  Der Innenraum der Deutschen Bank in der Aldi-Passage in der Marktstraße wurde dabei zerstört.  © HK | Thorsten Berthold
Polizei-Einsatz in Bad Sachsa: Ein Geldautomat wurde gesprengt.  Der Innenraum der Deutschen Bank in der Aldi-Passage in der Marktstraße wurde dabei zerstört. 
Polizei-Einsatz in Bad Sachsa: Ein Geldautomat wurde gesprengt.  Der Innenraum der Deutschen Bank in der Aldi-Passage in der Marktstraße wurde dabei zerstört.  © HK | Thorsten Berthold
Polizei-Einsatz in Bad Sachsa: Ein Geldautomat wurde gesprengt.  Der Innenraum der Deutschen Bank in der Aldi-Passage in der Marktstraße wurde dabei zerstört. 
Polizei-Einsatz in Bad Sachsa: Ein Geldautomat wurde gesprengt.  Der Innenraum der Deutschen Bank in der Aldi-Passage in der Marktstraße wurde dabei zerstört.  © HK | Thorsten Berthold
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Insgesamt sei alles, eigentlich gut verlaufen, wenn man von der schlechten Ausgangslage absehe. Die Unterstützung seitens des Bauamtes der Stadt Bad Sachsa und des Landkreises Göttingen bei den erforderlichen Genehmigungen, das Engagement des Hauseigentümers, in dem die neue Filiale untergebracht, oder aber die Handwerker, die die Bauarbeiten vorgenommen haben, „alle haben Hand in Hand gearbeitet. Mit der Lösung, die jetzt geschaffen wurde, damit sind wir alle hochzufrieden.“

So hat die Geldautoamten-Sprengung Bad Sachsa nachhaltig verändert

  • Ein Geldautomat der Deutschen Bank in Bad Sachsa ist in der Nacht zum 9. Februar 2923 gesprengt worden. Um 2.57 Uhr kam es in der sogenannten Aldi-Passage zu einer Explosion, eine weitere soll um 3.02 Uhr in der Früh gefolgt sein. Das berichten Feuerwehr und Anwohner vor Ort.
  • Die Polizei war daraufhin im Großeinsatz. Auch ein Hubschrauber flog über Bad Sachsa, aber auch angrenzende Gebiete. Auch Sprengstoffspezialisten des Landeskriminalamtes Hannover waren vor Ort.
  • Die Täter entkamen aber dennoch mit einer unbekannten Menge an Bargeld.
  • Knapp eine Woche später konnte die Aldi-Filiale, die neben dem SB-Point der Deutschen Bank untergebracht ist, wieder öffnen. Ob und wann die Bankfiliale öffnen wieder wird, war zu diesem Zeitpunkt unbekannt. Andere Banken hatten zu diesem Zeitpunkt die Öffnungszeiten ihrer Filialen in der Uffestadt eingeschränkt.
  • Mitte Mai erklärte die Deutsche Bank dann auf Nachfrage des Harz Kurier offiziell, dass die SB-Stelle in Bad Sachsa nicht wieder eröffnet wird.
  • Mitte Dezember eröffnet die Volksbank im Harz ihre neue SB-Stelle mit verbesserten Sicherheitskonzept am neuen Standort.

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