Bad Sachsa. Bares für Rares im Südharz: Liegt denn das Geld im Keller und auf Dachböden? Wer es wissen will, sollte diesen Termin in Bad Sachsa nicht verpassen.

Eine große, geschwungene Form: bestes weißes Porzellan, verziert mit Goldrand: Roman Rahmannn gießt Kaffee in die prunkvolle Kaffeetasse ein, die jeder so meist bei den eigenen Großeltern im Schrank der guten Stube einmal gesehen hat. „Das war immer das besondere Geschirr für wichtige Anlässe. So teuer, dass man es kaum benutzte.“ Solche Schätze finden sich auch hier in der Region in Wohn- oder Esszimmern. Roman Rathmann hat beinahe täglich solche Schätze vor Augen – löst er doch bei der Firma „Alles Entrümpeln“ Haushalte auf.

Wertermittelung der besonderen Art in Bad Sachsa

Aber ist das gute Porzellan wirklich so wertvoll, wie man immer dachte? „Den ideellen Wert für diejenige Person kann natürlich niemand anders wissen.“ Wer aber dennoch wissen möchte, was mancher Schatz, der in Kellern, auf Dachböden oder eben in Wohnzimmerschränken schlummert, wirklich wert ist, der hat dazu am Samstag, dem 2. Dezember, Gelegenheit. Von 10 bis 17 Ihr findet in den Räumen der Firma in der Marktstraße 69 in Bad Sachsa eine Bewertung der besonderen Art statt.

Gleich zwei Experten werden an diesem Tag kostenfrei alte Ölgemälde, Schmuck, Textilien und vieles mehr kostenlos einer Bewertung auf verschiedenen Ebenen unterziehen. Ähnlich wie beim TV-DauerbrennerBares für Rares“ wird mit Jörg Hagenacker ein ausgewiesener Experte aus Flensburg vor Ort sein. Hagenacker ist Kunstsachverständiger und Kurator des Schlosses Glücksburg. „Er kann eigentlich alles sachlich und fachlich bewerten“, erklärt Roman Rathmann.

Zweiter Experte an diesem Tag ist Bad Sachsas Stadtarchivar Ralph Brehme. Er freut sich darauf, insbesondere Gegenstände vorgelegt zu bekommen, die einen Bezug zur Geschichte der Uffestadt haben. „Mancher hat vielleicht etwas, dass er eigentlich weggeben will, dass aufgrund seines Wertes für die Stadtgeschichte im Museum erhalten werden sollte. Genau solche Exponate wollen wir uns anschauen“, erklärt Ralph Boehm.

Diese Gegenstände können in Bad Sachsa bewertet werden:

  • Egal ob Antiquität, Kunst, Schmuck oder auch gar altes Spielzeug – der Kunstsachverständige Jörg Hagenacker kann eigentlich alle Themenfelder bewerten.
  • Stadtarchivar Ralph Boehm aus Bad Sachsa kann zudem Gegenstände bewerten, die für die Geschichte der Uffestadt und der Region wichtig sein können.
  • Ganz wichtig: Wer Möbelstücke bewerten lassen möchte, sollte diese am besten fotografieren und dann zur Bewertung vorbeibringen. „Es wird verdammt schwierig im Laden, wenn jetzt mehrere Personen Schränke, Kommoden oder ähnliches mitbringen“, bittet Roman Rathmann um Verständnis.

Wie erfolgt die Bewertung der Schätze im Südharz?

  • In den Räumen der Firma Rathmann, Marktstraße 69, in Bad Sachsa, wird eigens ein separater, geschlossener Raum zur Verfügung gestellt, in dem die Experten die Gegenstände am 2. Dezember von 10 bis 17 Uhr analysieren.
  • Die Privatsphäre wird bei allen Gesprächen zu 100 Prozent gewahrt. „Niemand muss Angst haben, dass Außenstehende etwas über die Expertise erfahren. Es gilt absolute Vertraulichkeit“, betonen sowohl Roman Rathmann als auch Ralph Boehm ausdrücklich.

Was ist der Hintergrund der Aktion in Bad Sachsa?

  • Alle Teilnehmenden sollen die Möglichkeit erhalten, Informationen über ihre Schätze zu erhalten – und auch deren Wert ermitteln lassen zu können.
  • Die Veranstaltung ist keinesfalls für einen Ankauf gedacht. „Wir möchten den Menschen die Option bieten, für sich selbst den finanziellen Wert ihrer Schätze zu ermitteln. Es geht nicht darum, dass an diesem Tag irgendetwas verkauft werden soll“, betont Roman Rathmann ausdrücklich.

Wer am 2. Dezember keine Zeit hat, muss sich nicht grämen. „Jörg Hagenacker ist öfters in Bad Sachsa, er hat hier auch Familie. Insofern kann man mit ihm vielleicht auch einen Termin zur Bewertung im eigenen Zuhause absprechen“, verdeutlicht Roman Rathmann.

Den idellen Wert eines Gegenstandes kann man nicht greifen.
Roman Rathmann

Roman Rathmann ist es vor allem wichtig, dass die Menschen verstehen, dass es bei der Aktion der Experte eine Einschätzung gibt. „Den idellen Wert eines Gegenstandes kann man nicht greifen.“ Und genau hier lenkt er auch wieder als Beispiel den Blick auf die Kaffeetasse. „Sie mag heute vielleicht nicht den großen finanziellen Wert mehr haben, den man sich erhofft hat. Bedenkt man aber, wie viele Generationen an Familienmitgliedern und Freunden vielleicht schon beim Kaffeetrinken mit dieser Tasse gemeinsam gefeiert haben in der Vergangenheit, erhält sie doch schon wieder einen anderen Wert. Insofern sollte man solche Gegenstände erhalten und nicht wegwerfen. Und vielleicht hat ein anderer genau solche Freude an einem solchen Gegenstand wie dessen ursprünglicher Besitzer.“

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