Göttingen. Sperrungen und Umleitungen sind wieder aufgehoben: Wochenlang war Geduld auf der B27 zwischen Altkreis Osterode und Göttingen gefragt.

Seit Monaten mussten Verkehrsteilnehmer - darunter Hunderte Pendler aus dem Altkreis Osterode - Richtung Göttingen lange Umwege in Kauf nehmen. Seit Freitag, 6. Oktober, kann der Verkehr wieder rollen. Die Sperrungen und Umleitungen sind wieder aufgehoben.

Im April waren zum Beispiel Arbeiten zur Fahrbahnerneuerung der Bundesstraße 27 in Gieboldehausen gestartet. Diese wurden am Freitag, 29. September, beendet - sogar einige Wochen eher als geplant. Aber im weiteren Verlauf der B27 in Richtung Göttingen gab es noch eine Sperrung (wir berichteten).

„Das Ende naht“ – Nein, kein schwarzmalendes Weltuntergangsszenario, sondern gemeint war damit das absehbare Ende der Bauarbeiten an der B27 zwischen Waake und Göttingen. Mit einer Woche Verspätung sollte die Sperrung Höhe Ebergötzen aus Richtung Herzberg voraussichtlich am Freitag, 6. Oktober, wieder aufgehoben werden. Das berichtete Henrik Hoppmann, Pressesprecher der NLStV Geschäftsbereich Gandersheim, am Freitag, 29. September. Und dieser Termin ist nun eingehalten worden. Die Sperrung Höhe Ebergötzen wurde aufgehoben.

„Die Restarbeiten ziehen sich noch bis in die nächste Woche. Es müssen jetzt noch ,Schächte hochgezogen’ werden. Die werden immer am Ende freigelegt. Sie liegen in den Rollspuren. Daher ist eine Freigabe erst danach möglich“, sagte Hoppmann am 29. September. Außerdem seien noch Markierungsarbeiten nötig. „An einem Teilstück des Radwegs am Roringer Berg müssen überdies noch Wurzeldurchbrüche beseitigt werden. In dem Bereich werden Radfahrer auf die Straße geleitet. Das geht bei zweispurigem Verkehr natürlich nicht“, so Hoppmann weiter. Auch die Bushaltebuchten müssten noch gemacht werden. Das geschehe aber unabhängig von der Aufhebung der Sperrung.

Die Baustellenampeln am Roringer Berg sind bereits abgebaut. Die neue Fahrbahndecke im Luttertal zwischen Abzweig Herberhausen und Nikolausberg ist seit Donnerstag, 28. September, fertiggestellt.

Baustelle B27 - Das berichteten wir am 8. September:

Wir haben bei der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV) in Bad Gandersheim und Goslar nach dem aktuellen Stand der Sanierungsarbeiten gefragt. Aus Goslar heißt es von Pressesprecherin Anna Heinichen: „Ja, die Arbeiten in Gieboldehausen liegen im Zeitplan. Die Verkehrsfreigabe kann spätestens Ende Oktober erfolgen. Die Arbeiten an Gehwegen, Gossen, Borden und Straßeneinläufen sind abgeschlossen. Durchlässe und Straßeneinläufe sind saniert.“

Vollsperrung Richtung Herzberg: Die Arbeiten an der B27 in Gieboldehausen sind mittlerweile beendet. Die Straße wieder frei.
Vollsperrung Richtung Herzberg: Die Arbeiten an der B27 in Gieboldehausen sind mittlerweile beendet. Die Straße wieder frei. © FMN | Kathrin Franke

Weiter berichtet Anna Heinichen zu den Straßenbauarbeiten an der B27 in Gieboldehausen: „Derzeit befinden wir uns in der letzten Bauphase. Die abschließenden Asphalt- und Markierungsarbeiten erfolgen unter Vollsperrung nacheinander in den folgenden drei Bauabschnitten: Bauabschnitt C1, der von der Hofzufahrt Elbingen Hausnummer 4 bis Hofzufahrt Nummer 27 geht. Bauabschnitt C2 - von Hofzufahrt Nr. 27 bis Zufahrt Tankstelle - und Bauabschnitt C3, der ab Zufahrt Tankstelle bis Einmündung Ruhmestraße geht.“

Baustelle B27 vor Roringen Richtung Harz. Hier sorgen lange Ampelphasen für Wartezeiten und Staus.
Baustelle B27 vor Roringen Richtung Harz. Hier sorgen lange Ampelphasen für Wartezeiten und Staus. © FMN | Kathrin Franke

Im Zuständigkeitsbereich der Gandersheimer Behörde erfolgt im Zuge der B27 zwischen Göttingen, Roringen und Waake eine Deckenerneuerung. Die Länge der Baustrecke beträgt insgesamt 5,3 Kilometer. Hierzu erklärt Pressesprecher Henrik Hoppmann:

„Die durchschnittliche Lebensdauer der Asphaltdeckschicht von circa 15 Jahren - je nach Verkehrsbelastung und geografischer Lage - ist in diesem Bereich erreicht. Der Abschnitt der B27 zwischen ,Knochenmühle‘ und Roringen wurde zuletzt im Jahr 2009 erneuert und für den Verkehr freigegeben. Seit der Verkehrsfreigabe wurden auf diesem Abschnitt nur punktuelle Reparaturen durchgeführt, das heißt die Liegedauer der Asphaltdeckschicht ist langsam erreicht. Aufgrund des aktuellen Zustandes der Fahrbahn mit Rissen und Ausmergelungen sowie Griffigkeitsproblemen und vor dem Hintergrund der bevorstehenden Wintersaison ist eine Deckenerneuerung zur Aufrechterhaltung der Verkehrssicherheit auf dieser wichtigen und viel befahrenen Bundesstraße unumgänglich.“

Des Weiteren würden im Rahmen der Maßnahme auch die Bushaltestellen entlang der Bundesstraße durch die Stadt Göttingen modernisiert.

Baustelle B27 vor Roringen Richtung Harz. Die Arbeiten schreiten gut voran.
Baustelle B27 vor Roringen Richtung Harz. Die Arbeiten schreiten gut voran. © FMN | Kathrin Franke

Baustelle B27 Roringen Richtung Harz: Fertigstellung bis Ende September geplant

„Aufgrund der aufwendigen Verkehrsführung ist die Maßnahme in mehrere kleinere Bauabschnitte unterteilt, diese Abschnitte werden in ihrer Gesamtheit voraussichtlich bis Ende September 2023 fertiggestellt. Der erste Bauabschnitt begann Anfang August hinter der Einmündung ,Am Papenberg‘ und zog sich bis kurz vor die Einmündung ‚Am Faßberg‘. Dieser Abschnitt ist der einzige, der unter Vollsperrung gebaut wurde. Dieser Bauabschnitt wurde bereits wieder für den Verkehr freigegeben und die Vollsperrung aufgehoben.“

Auch die Arbeiten am Radweg entlang der B27 seien bereits abgeschlossen. Ebenfalls abgeschlossen sei die Deckenerneuerung für einige Teilstücke im östlichen Bereich der Baumaßnahme - also der Bereich der B27 auf Höhe von Roringen und in der Nähe der Wildbrücke kurz vor Waake.

„Die Arbeiten laufen nach Plan. Am Ende der Maßnahme sind wir dann nochmal auf trockenes Wetter angewiesen, um die Fahrbahnmarkierungen aufbringen zu können“, so Hoppmann.

Stau vor der Baustelle B27 vor dem Roringer Berg Richtung Harz.
Stau vor der Baustelle B27 vor dem Roringer Berg Richtung Harz. © FMN | Kathrin Franke

In Richtung Gieboldehausen und Altkreis Osterode ist Geduld gefragt

Die Geduld der Autofahrer Richtung Altkreis Osterode, Gieboldehausen und Duderstadt wird vor dem Roringer Berg arg strapaziert. Hier regelt eine Baustellenampel den Verkehr. Die Zeit - vor allem im Berufsverkehr - bis sich die Baustelle passieren lässt, summiert sich oftmals auf 20 Minuten und mehr.

Dazu Hoppmann: „In Bezug auf die Ampelanlage sind wir die gesamte Maßnahme über im Austausch mit unserem eingesetzten Verkehrssicherer, dem Auftragnehmer vor Ort und dem ÖPNV sowie Rettungsverkehr. Wir versuchen, eine möglichst geringe Wartezeit für alle Beteiligten einzurichten. Durch das aktuell relative lange Baufeld sind hier ab und an längere Wartezeiten nicht auszuschließen. Unser Auftragnehmer hat zu Stoßzeiten, in Absprache, mehr Pkw-Verkehr aus Richtung Göttingen nach Osten abfließen lassen. Dies kann jedoch nicht dauerhaft erfolgen, da der entgegenkommende Busverkehr seine Anschlussstellen erreichen muss.“

Die restlichen Bauabschnitte blieben von der Umleitungsführung genau identisch - von Ebergötzen kommend über die B446 und B3. „Diese offizielle Umleitung ist auch zu Hauptverkehrszeiten im Schnitt nicht länger als zehn bis 15 Minuten“, betont der Pressesprecher. Dazu komme eine halbseitige Verkehrsführung im jeweiligen Bauabschnitt mit Lichtsignalanlage. In Richtung Ebergötzen sei ein normaler Verkehrsfluss aus Göttingen heraus möglich.

Hoppmann erklärt: „Von Ebergötzen nach Waake kommend (Waake-Ost) in Fahrtrichtung Göttingen, wird der Verkehr nicht mehr über die B27 geführt. Über die Burgstraße bleibt Waake jedoch erreichbar. Auf Höhe der Auffahrt auf die B27 (Waake-West) kontrolliert ein Sicherungsposten den aus Waake kommenden Linienbusverkehr, diesem und dem Rettungsverkehr ist die Durchfahrt, auch in Fahrtrichtung Göttingen, gestattet. Die Verkehrsführung wurde im Vorfeld unter anderem mit der Polizei und der Verkehrsbehörde analysiert und besprochen. Hierbei wurden verschiedene Varianten geprüft.“

Sperrung vor Waake, Abzweig Bösinghausen. Hier geht es im weiteren Verlauf nur für Busse und Rettungsdienste weiter Richtung Göttingen, da ein Streckenposten die Einhaltung des Durchfahrverbotes überwacht.
Sperrung vor Waake, Abzweig Bösinghausen. Hier geht es im weiteren Verlauf nur für Busse und Rettungsdienste weiter Richtung Göttingen, da ein Streckenposten die Einhaltung des Durchfahrverbotes überwacht. © FMN | Kathrin Franke

„Die jetzt durchgeführte Variante hat sich in der Abwägung als die beste Lösung herauskristallisiert, da sie jedem Verkehrsteilnehmenden ein Stück weit gerecht wird, nicht nur dem Pendler nach Göttingen, sondern auch dem Pendler aus Göttingen, den Touristen und Fernfahrern“, so Hoppmann.

Aktuell seien die Arbeiten am Roringer Berg in einen oberen und einen unteren Abschnitt eingeteilt. Beim oberen Abschnitt ist der Asphalteinbau erfolgt. Im unteren Abschnitt wird der Einbau im Laufe dieser Woche abgewickelt. Am kommenden Wochenende sind die Fräsarbeiten an den beiden Kreuzungen nach Herberhausen und Nikolausberg vorgesehen. An beiden Kreuzungen wird eine Drei-Phasen-Ampel zum Einsatz kommen.

Im letzten Bauabschnitt werde laut Hoppmann dann der Bereich zwischen den beiden Kreuzungen im Luttertal abgearbeitet. „Wann dieser letzte Abschnitt begonnen werden kann, liegt an den Fortschritten und in der Disposition unseres Auftragnehmers. Die Fertigstellung der gesamten Maßnahme bis Ende September ist aktuell weiterhin im Zeitplan.“

Umleitungsschild in Strohkrug, da die Durchfahrt in Gieboldehausen nicht möglich ist.
Umleitungsschild in Strohkrug, da die Durchfahrt in Gieboldehausen nicht möglich ist. © FMN | Kathrin Franke

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