Braunschweig. Die Märkte in Braunschweig, Helmstedt und Goslar sind betroffen. Die Gewerkschaft Verdi hat zu den ganztägigen Streiks aufgerufen.
Die Gewerkschaft Verdi erhöht den Druck auf die Warenhauskette Real: Mitten im Weihnachtsgeschäft hat sie die rund 400 Beschäftigten der fünf Real-Märkte in Braunschweig, Helmstedt und Goslar zu ganztägigen Streiks am Freitag und Samstag aufgerufen. Die Metro-Tochter war in diesem Jahr aus dem Verdi-Flächentarifvertrag ausgestiegen. Während vergangener Arbeitsniederlegungen blieben die Real-Märkte geöffnet.
Die Streiks sind Teil bundesweiter Aktionen, die Verdi seit dem Ausstieg des Warenhauses aus der Tarifbindung fährt. Nach Angaben von Eberhard Buschbom-Helmke, Verdi-Sekretär beim Bezirksverband Südost-Niedersachsen, sind am Freitag und Samstag auch Streiks in Süddeutschland geplant.
In Braunschweig versammeln sich die Real-Mitarbeiter heute um 10 Uhr auf dem Schlossplatz zu einer Kundgebung unter dem Motto „Tarifflucht darf sich nicht lohnen“, wie Verdi mitteilte. Unter anderem soll dort der Wolfsburger SPD-Bundestagsabgeordnete Falko Mohrs reden. Die Gewerkschaft erwartet, dass sich rund 200 Beschäftigte an den Streiks beteiligen werden. Insgesamt unterhält Real in unserer Region zehn Filialen mit rund 1400 Mitarbeitern.
„Die Kollegen haben jahrelang finanzielle Einschnitte hingenommen, um zur Sanierung des Unternehmens beizutragen. Jetzt müssen sie erleben, wie sich Real der Tarifbindung mit Verdi vollständig entzieht und gleichzeitig unzumutbare Gehaltskürzungen ausruft – das Maß ist voll“, sagte Buschbom-Helmke.
Die Warenhauskette ist einen Tarifvertrag mit der Gewerkschaft DHV eingegangen. Verdi nennt diese eine „Pseudo-Gewerkschaft“, deren Tarif eine Gehaltskürzung von bis zu einem Viertel vorsehe. Real begründete den Ausstieg aus dem Flächentarifvertrag mit der eigenen Wettbewerbsfähigkeit.