„Einen Deal wie seinerzeit bei der VW-Betriebsratsaffäre wird es in diesem Fall nicht geben.„

Die Staatsanwaltschaft Braunschweig veröffentlichte gestern ihre Anklage im Diesel-Skandal. Prominentester Beschuldigter ist Martin Winterkorn. Dass für ihn ebenso wie für seine Mitangeklagten bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung die Unschuldsvermutung gilt, betonte die Staatsanwaltschaft zwar in ihrer Pressemitteilung. Genutzt hat es nichts, für viele Medien steht seine Verurteilung fest. Dies wird jedenfalls der Jahrhundertprozess der deutschen Wirtschaftsgeschichte: Knapp 700 Seiten Anklageschrift, 300 Aktenbände, darin 75.000 Seiten zeugen davon, dass die Staatsanwaltschaft es ernst meint. Ich wage die Prognose: Auf einen Deal wie seinerzeit bei der VW-Betriebsratsaffäre werden sich die Ankläger nicht einlassen. Dafür kassierten sie damals zu viel Schelte. Für Winterkorn bedeutet das: hop oder top.