Fallersleben. Zum Jahresende ist Schluss für das Fallersleber Spielzeuggeschäft. Die „Spielkiste“ gibt es seit 1996 – das sind die Gründe für das Aus.

Zum Jahresende ist Schluss: Am 31. Dezember schließt Inhaberin Bettina Binder die Türen der „Spielkiste“ in der Westerstraße 37. Gründe dafür gibt es gleich mehrere. Zum einen ist da der wirtschaftliche Aspekt. „Wir haben leider immer weniger Laufkundschaft, der Umsatz stagniert“, erläutert die 58-Jährige. Sie könne verstehen, dass die Menschen in Zeiten, in denen Lebensmittel und Energie immer teurer werden, versuchen, jeden Cent zu sparen: „Viele Menschen bestellen mittlerweile ihre Waren im Internet.“

Weitere Gründe liegen im privaten Bereich: Anfang des Jahres wird Bettina Binder Großmutter. „Ich möchte natürlich von Anfang an für meinen Enkelkind da sein und meine Tochter unterstützen“, sagt Bettina Binder. Hinzu kommt, dass ihr Ehemann in Rente geht. Das Paar möchte dann entsprechend mehr Zeit miteinander verbringen. Bettina Binder: „Ich habe lange überlegt, aber jetzt fühle ich, dass es der richtige Zeitpunkt ist, aufzuhören.“

Einen Nachmieter für den kleinen Laden gibt es allerdings noch nicht, obwohl die Geschäftsfrau schon seit mehreren Monaten auf der Suche ist. Schon lange bevor Nachhaltigkeit großgeschrieben wurde, setzte die „Spielkiste“ auf den Verkauf von Holzspielzeug: 2021 feierte der Fallersleber Spielzeugladen gerade erst sein 25-jähriges Bestehen. 1996 von Gabriele Sitzlack in der Altstadt eröffnet, ist das etwa 50 Quadratmeter große Geschäft immer an Ort und Stelle in der Westerstraße verblieben.

In der „Spielkiste“ Fallersleben wurde auf Bewährtes gesetzt

„Wir haben uns über die Jahre eine treue Stammkundschaft erarbeitet, die besonders unsere eingehende Beratung schätzt. Unsere Kunden kommen mittlerweile nicht nur aus Wolfsburg, sondern auch aus Braunschweig, Gifhorn und Helmstedt und sogar auch dem Nachbar-Bundesland Sachsen-Anhalt. Für diese Stammkunden tut es mir Leid“, bedauert Bettina Binder, die 2004 noch bei Gabriele Sitzlack als Mitarbeiterin angefangen hatte und 2010 das Spielwarengeschäft übernahm.

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Gesetzt hat Binder immer auf Bewährtes: Haba, Sigikid, Living Puppets, Bücher der Verlagsgruppe Oetinger – um nur einige Marken zu nennen. Von einer dänischen Firma bezieht Bettina Binder Geschirr für Babys und Kleinkinder, Kuscheltücher und Greiflinge, einige Holzspielzeuge kommen aus Frankreich.

In der Corona-Krise hat Bettina Binder damit angefangen, Facebook und Instagram mit Hilfe ihrer Tochter Monice Hillmann regelmäßig zu „füttern“. Zurückblickend möchte sich die Geschäftsfrau bei ihren treuen Kunden für die vielen schönen Jahre bedanken: „Jede Zeit geht einmal zu Ende und neue Wege entstehen.“