Wolfsburg. Die seit mehr als einem Jahr abgeriegelte Brücke über die Braunschweiger Straße wird bald beseitigt. Ohne Vollsperrung geht gar nichts.

Eigentlich sollte diese marode Überführung der Braunschweiger Straße längst beseitigt sein. Doch weil die gesperrte Theaterbrücke stark mit Schadstoffen wie Asbest belastet ist, musste die Stadt Wolfsburg einen schon länger geplanten Abrisstermin kurzfristig verschieben und erst ein Entsorgungskonzept vorbereiten. Nun steht fest, wann der schwierige Abbruch der Brücke auf der Hauptverkehrsachse laufen soll.

Die Theaterbrücke wird noch in diesem Monat abgerissen, und zwar am Wochenende vom 22. bis 24. März, wie die Stadt am Dienstag per Pressemitteilung bekanntgab. „Dafür ist eine Vollsperrung der Braunschweiger Straße in beide Richtungen notwendig – inklusive des Geh- und Radweges.“ Die Sperrung ist von Freitag, 22. März, 15 Uhr, bis voraussichtlich Montag, 25. März, 5.30 Uhr, vorgesehen.

Die Schäden an der maroden Überführung der Braunschweiger Straße in Wolfsburg sind nicht zu übersehen. (Archiv)
Die Schäden an der maroden Überführung der Braunschweiger Straße in Wolfsburg sind nicht zu übersehen. (Archiv) © regios24 | Helge Landmann

Stadt Wolfsburg bereitet Brücken-Abriss mit Sperrungen vor

„Stadteinwärts kann die Röntgenstraße noch erreicht werden, stadtauswärts wird die Straße auf Höhe der Tankstelle gesperrt“, kündigt Jan-Niklas Schildwächter von der Stadt-Pressestelle an. Die genaue Verkehrsplanung und etwaige Umleitungen werden aktuell abgestimmt, heißt es weiter.

Schon ab Montag, 11. März, sind im Vorfeld der Vollsperrung vorbereitende Arbeiten geplant. Dafür wird der westliche Geh- und Radweg – auf der Theaterseite – gesperrt, erläutert Schildwächter. Auf der Ostseite mit der Tankstelle muss ebenfalls der Radweg gesperrt werden, da darüber Arbeiten stattfinden. Auf dieser Seite soll der Fußweg aber bis zum 22. März nutzbar bleiben. „Leider lassen sich während dieser Zeit Umwege für den Rad- und Fußverkehr nicht vermeiden“, räumt der Pressereferent ein. Eine Umleitung werde ausgeschildert.

Fußgänger und Radfahrer müssen wegen der Sperrung der Theaterbrücke schon seit mehr als einem Jahr Umwege in Kauf nehmen. (Archiv)
Fußgänger und Radfahrer müssen wegen der Sperrung der Theaterbrücke schon seit mehr als einem Jahr Umwege in Kauf nehmen. (Archiv) © Wolfsburg | Helge Landmann

Theaterbrücke in Wolfsburg soll über Nacht abgerissen werden

„Bei dem Abriss einer Brücke ist es schwer möglich, eine Pause einzulegen. Deswegen ziehen wir die Arbeiten zügig durch – auch über Nacht. Dazu wählen wir bewusst ein Wochenende in den Osterferien, um die Belastung des Verkehrs und der Anwohnenden so gering wie möglich zu halten“, erklärt Oliver Iversen, Leiter des Geschäftsbereichs Straßenbau und Projektkoordination, die Vorgehensweise.

In einem ersten Arbeitsschritt am Abriss-Wochenende wird unter der Theaterbrücke ein so genanntes Fallbett aufgebaut, um die Straße zu schützen, es soll in beiden Fahrtrichtungen etwa zehn Meter lang werden. Wer im Oktober 2015 den wegen akuter Einsturzgefahr abrupt nötlig gewordenen Abriss der Rad- und Fußwegbrücke zwischen Detmerode und Westhagen verfolgt hat, weiß, wie so ein Fallbett aussieht: Dort wurde als Schutz eine dicke sandige Bodenschicht auf die Fahrbahn gekippt und verteilt.

Bereits in der Nacht zum Samstag, 23. März, soll dann der eigentliche Abriss der Brücke erfolgen, für die auch der Sonntag eingeplant ist. Die nächsten Anlieger der Theaterbrücke werden per Schreiben separat informiert, kündigt die Stadt an. „Aktuell wird davon ausgegangen, dass die Lärmemissionen durch den Abriss nicht außergewöhnlich ansteigen – dass gearbeitet wird, wird aber zu hören sein“, stellt die Verwaltung klar.

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Erster Termin für Wolfsburger Brücken-Abriss musste verschoben werden

Eigentlich war der Abriss bereits für die Herbstferien 2023 geplant. Ungewöhnlich hohe Schadstoffwerte machen aber den Abtransport des Bauschutts umfangreicher und zeitintensiver als geplant, erläutert die Stadt-Pressestelle. Mit den beteiligten Fachfirmen habe die Stadtverwaltung die Zeit genutzt, um einen sicheren Entsorgungsweg zu finden.

„Dabei ist die Brücke an sich ungefährlich, erst beim Abriss können verschmutzte Staubpartikel freigesetzt werden. Aus diesem Grund wird die Baustelle großräumig abgesperrt und die Brücke während der Bauarbeiten an den belasteten Bauteilen eingehaust“, informiert Jan-Niklas Schildwächter. „Zusätzlich werden die Brückenteile bewässert, um die Staubbildung so gering wie möglich zu halten.“ Die Entsorgung des zum Teil durch Schadstoffe belasteten Schutts übernehme eine Fachfirma. Der Pressereferent versichert: „Eine Gefahr für die Umwelt besteht während des Abrisses nicht.“

Erst beim Abriss können verschmutzte Staubpartikel freigesetzt werden. Aus diesem Grund wird die Baustelle großräumig abgesperrt.
Jan-Niklas Schildwächter, Stadt Wolfsburg, Pressereferent

Ersatz für Wolfsburger Theaterbrücke ist noch unklar

Schon seit Dezember 2022 ist die Theaterbrücke gesperrt. Der kommende Abriss soll aber nicht bedeuten, dass die Überquerungsmöglichkeit der Braunschweiger Straße an dieser Stelle für immer wegfällt. Aktuell diskutiert die Verwaltung mit den Ortsräten Stadtmitte und Mitte-West diverse Varianten.

Die Stadt hat als Optionen unter anderem eine neue Brücke oder eine Fußgänger- und Radfahrer-Führung über die bestehende Ampel an der Kreuzung Braunschweiger Straße/Röntgenstraße vorgeschlagen. Eine finale Entscheidung, wie die Menschen in den Bereich künfig über die Braunschweiger Straße kommen sollen, trifft der Rat der Stadt am Ende des politischen Entscheidungsprozesses. Wann das sein könnte, teilte die Stadt nicht mit.

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