Wolfsburg. Jean-Michel Gaussot hat ein Buch über seinen Vater vorgestellt, der in Laagberg inhaftiert war. Nun trug er sich ins Gästebuch ein.

Der französische Autor Jean-Michel Gaussot hat sich im Beisein von Oberbürgermeister Dennis Weilmann in das Gästebuch der Stadt eingetragen, teilt die Stadt mit. Gaussot war an diesem Mittwoch in der Wolfsburger Stadtbibliothek zu Besuch, um sein Buch „Ode an den großen Abwesenden, der mich niemals verlassen hat. Bericht des Sohnes eines französischen Widerstandskämpfers“ zu präsentieren. Gaussot ist der Sohn eines ehemaligen Insassen des KZ-Außenlagers Laagberg. Auf knapp 200 Seiten hat Gaussot die Geschichte seines Vaters aufgeschrieben.

Jean-Michel Gaussot hat das Schicksal seines Vaters, den er nie hat kennenlernen dürfen, nie losgelassen, schreibt die Stadt weiter. Dieser wurde sieben Monate vor seiner Geburt von der Gestapo festgenommen und hat die folgende Haft in deutschen Konzentrationslagern nicht überlebt. Doch erst nach dem Tod seiner Mutter stieß er in ihren persönlichen Dokumenten auf Briefe ehemaliger Mithäftlinge seines Vaters, in denen sie von ihren Erfahrungen als Deportierte und über ihre Mithäftlinge schreiben. Er fand die alten Taschenkalender seiner Mutter, in denen sie in kurzen Notizen ihre Stimmungen, ihre Hoffnung und Verzweiflung festhielt. Diese schriftlichen Auseinandersetzungen bewahren den Nachfolgegenerationen die Erinnerung an das auch in Wolfsburg begangene NS-Unrecht, heißt es.

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