Wolfsburg. Der in Kästorf geplante Neubau soll nicht nur das dringend benötigte neue Feuerwehrhaus beherbergen. Das sind die Pläne der Stadt.

Das neue Feuerwehrhaus in Kästorf hat die erste politische Hürde rasant und mit Leichtigkeit genommen. Die Stadt Wolfsburg plant den finalen Beschlusss für das Bauvorhaben inklusive Räumen für eine Bürgersprechstelle für die März-Sitzung des Rates. Das Thema war am Mittwoch im Ausschuss für Bürgerdienste und Feuerwehr schnell und mit einstimmigem Ja abgehandelt.

Die Kosten für den schon lange geplanten und dringend benötigten Neubau betragen rund 6,78 Millionen Euro, informierte die Verwaltung in einer am Dienstag verschickten Pressemitteilung. Nach der geplanten Fertigstellung des Feuerwehrhauses in Hattorf und der Übergabe an die dortige Ortsfeuerwehr in diesem Frühjahr steht damit ein weiteres wichtiges Projekt in den Startlöchern.

Stadt Wolfsburg legt Zeitplan für Kästorfer Feuerwehrhaus vor

„Es ist nicht wenig Geld, das wir investieren“, sagte Feuerwehr- und Finanzdezernent Andreas Bauer im Ausschuss. „Aber es ist gut angelegtes Geld“, ergänzte Ausschuss-Vorsitzender Andreas Klaffehn von der PUG. Berufsfeuerwehr-Vizechef Christian Ebner dankte der Kästorfer Feuerwehr-Spitze für die viele investierte Zeit in den Planungsrunden. Die Beschlussvorlage war kurzfristig fertig geworden, doch damit hatte niemand ein Problem. „Wir sind froh, dass es endlich vorangehen kann“, sagte Immacolata Glosemeyer (SPD).

Die Zeit drängt nämlich, der Zeitplan ist stark ins Rutschen geraten. Wiederholt hatte Stadtbrandmeister Jörg Deuter Druck gemacht, dass das nächste neue Feuerwehrhaus zügig geplant und gebaut wird. Doch der vorherige Zeitplan, wonach Baubeginn 2024 und Fertigstellung 2025 sein sollte, ist nicht mehr zu halten. Vergeblich hatte Deuter im November gefordert, die Grünarbeiten schon diesen Winter zu erledigen und „die Termine nochmal vorzuziehen“.

Neues Kästorfer Feuerwehrhaus an der Jembker Straße geplant

„Im kommenden Winter soll das Baufeld freigemacht werden. Mit dem Baubeginn wird im Frühjahr 2025 gerechnet“, kündigte die Stadt nun an. Die Fertigstellung des Hochbaus ist für den Sommer 2026 avisiert und die Übergabe an die Feuerwehr Ende 2026. Die Einsatzbereitschaft der Kästorfer Feuerwehr bleibt laut Verwaltung während der Bauarbeiten gewährleistet, weil das alte Feuerwehrhaus bis zur Fertigstellung des Neubaus in Betrieb bleibt.

„Die Freiwilligen Feuerwehren leisten einen erheblichen Beitrag für die Sicherheit aller Wolfsburgerinnen und Wolfsburger. Um den Ehrenamtlichen zur Ausübung ihrer Dienste die bestmögliche Voraussetzungen zu schaffen und dieses bürgerschaftliche Engagement entsprechend wertzuschätzen, ist eine moderne Infrastruktur wichtig“, wird Oberbürgermeister Dennis Weilmann in der Vorab-Pressemitteilung zitiert.

Der Neubau mit einer Nutzfläche von rund 620 Quadratmetern entsteht an der Jembker Straße. Das bisherige Feuerwehrhaus der Freiwilligen FeuerwehrKästorf erfüllt nicht mehr die Mindestanforderungen hinsichtlich der Größe der Fahrzeughalle, der Zahl der Einstellplätze, der Torabmessungen und der Lagerflächen. Die Umkleiden genügen ebenfalls nicht mehr den Anforderungen. Auch fehlen geeignete Räumlichkeiten für die Kinder- und Jugendfeuerwehr.

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Der Neubau umfasst eine Fahrzeughalle für zwei Feuerwehrfahrzeuge und einen Reservestellplatz. Sanitäranlagen und Umkleiden werden angelagert. Ein Verwaltungsbüro, ein Werkstatt- und Lagerbereich sowie der Jugend- und Schulungsbereich ergänzen das Raumprogramm. Die Zu- und Ausfahrt der Einsatzkräfte ist so geplant, dass es keinen Kreuzungsverkehr gibt. Neben einer Übungsfläche von 250 Quadratmetern sind 22 Fahrradstellplätze und ein teilüberdachter Grillplatz vorgesehen.

Durch die Anordnung der Stellplätze nach Süden hin werde ein Teil des Birken-Zitterpappel-Bestands im Nordwesten des Baugrundstücks erhalten. Zum Natur- und Artenschutz sollen auf dem Grundstück weitere Baum- und Gehölzpflanzungen als Ausgleich erfolgen. „Auch insgesamt wurde darauf geachtet, die versiegelte Fläche zu reduzieren“, heißt es in der Pressemitteilung.

Im kommenden Winter soll das Baufeld freigemacht werden. Mit dem Baubeginn wird im Frühjahr 2025 gerechnet.
Stadt Wolfsburg, zum Terminplan für das neue Kästorfer Feuerwehrhaus

Gebäude soll auch Bürgersprechstelle der Stadt Wolfsburg beherbergen

„Zusätzlich ist eine Bürgersprechstelle mit Wartebereich, Büro, Abstellraum und barrierefreier Toilette vorgesehen, die unabhängig vom Feuerwehrhaus genutzt werden kann“, kündigte die Verwaltung an. Die Sprechstelle erhalte einen separaten Eingang, der eine gute Erreichbarkeit von der Jembker Straße ermögliche. Zudem ist in der Nähe des Eingangs ein barrierefreier Stellplatz für Sprechstellen-Besucher vorgesehen.

Mit der Fertigstellung des Feuerwehrhauses muss auch die Erschließung sichergestellt werden. Dazu muss die Planstraße A –derzeit nur provisorisch vorhanden – ausgebaut werden. Mit dem Straßenabschnitt sollen gleichzeitig ein Lückenschluss des Gehwegs von der Jembker Straße bis zum Verbindungsweg der städtischen Kindertagesstätte „Hinter den Gärten“ sowie die endgültige Erschließung eines weiteren Anliegers erfolgen.

Stadt Wolfsburg plant auch an Feuerwehrhäusern in Fallersleben und Vorsfelde

Parallel geplant wird laut Verwaltung aktuell auch am Feuerwehrhaus in Fallersleben. Im Dezember wurde durch den Rat die Planung für einen Erweiterungsbau und Sanierung des bestehenden Feuerwehrhauses freigegeben. Hierfür wurden 1,25 Millionen Euro für den Hochbau und 312.000 Euro für die Freiflächenplanung zur Verfügung gestellt.

Auch das Feuerwehrhaus in Vorsfelde soll optimiert werden. Dafür beabsichtigt die Stadtverwaltung ab Mitte dieses Jahres eine Machbarkeitsstudie für das vorhandene Gebäude. Durch die Studie soll überprüft werden, ob die angedachten Optimierungen auf dem Grundstück darstellbar sind.

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