Wolfsburg. Die Chefärztin am Klinikum Wolfsburg freut sich über mehr Geburten und mehr Hebammen. In den Kreißsaal sollen Millionen investiert werden.
Willkommen in Wolfsburg: Über eine steigende Geburtenzahl freut sich das Klinikum Wolfsburg. Im Jahr 2023 gab es 1655 Geburten. Von den 1702 Neugeborenen (darunter 47 Zwillinge) waren 840 Mädchen und 862 Jungen. Im Vergleich zu 2022 ist das sowohl bei den Geburten als auch bei der Anzahl der Babys ein Plus von 54.
„Unser Geburtshilfe-Team bedankt sich sehr für das Vertrauen der Eltern, dass sie sich für unser Klinikum und die Stadt Wolfsburg als Geburtsort entschieden haben“, sagt Privatdozentin Dr. Mignon-Denise Keyver-Paik. Die Chefärztin der Frauenklinik im Klinikum Wolfsburg freut sich aber nicht nur über die steigende Geburtenzahl, sondern auch über mehr Personal. Erfreulich auch: Für die Aufwertung des deutlich in die Jahre gekommenen Kreißsaals soll eine Millionensumme investiert werden.
Geburtenplus im Klinikum Wolfsburg: 1702 Babys werden geboren
„Wir freuen uns, dass nach dem ersten Corona-Jahr mit einer sehr hohen Geburtenzahl und dem deutlichen Rückgang im vergangenen Jahr die Zahl der Geburten in Wolfsburg wieder gestiegen ist“, meint Dr. Keyver-Paik. Dieser Trend ist keinesfalls selbstverständlich. Denn laut Statistischem Bundesamt sinkt die Geburtenzahl in Deutschland. Ein Grund dafür könnte sein, dass die Zahl der Frauen im Alter von Ende 20 bis Ende 30 ebenfalls gesunken ist. In dieser Altersspanne bringen Frauen die meisten Kinder auf die Welt. Hinzu komme, dass Paare durch die zahlreichen Krisen verunsichert seien. „Wir würden uns über die Fortsetzung des positiven Trends in Wolfsburg natürlich sehr freuen“, erklärt die Chefärztin.
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Erneute Auszeichnung für die Geburtshilfe des Klinikums Wolfsburg
Die Geburtshilfe des Klinikums Wolfsburg erhielt im Jahr 2023 als Teil des Perinatalzentrums Level I gemeinsam mit der Neonatologischen Abteilung der Kinderklinik erneut ein offizielles Gütesiegel. Dieses bestätigt eine hohe Versorgungskompetenz und sichert die Versorgung insbesondere auch von Risikogeburten, wie Frühgeborene oder kranke Neugeborene, in Wolfsburg. Auch dies sei ein Kriterium, so Dr. Keyver-Paik, warum sich Eltern nicht nur aus Wolfsburg, sondern aus der Region entscheiden, zur Entbindung ins Wolfsburger Klinikum zu gehen.
Der Anteil der Frauen aus Wolfsburg ist mit 58,67 Prozent am höchsten, es folgen Gifhorn (22,24 %), Helmstedt (12,55 %), Wolfenbüttel (2,36 %), Braunschweig (1,64 %) und Altmarkkreis Salzwedel (1,15 %). Besonders geburtenreich waren in 2023 übrigens die Monate Juli bis Oktober, die meisten Geburten gab es im August (168).
So viele Hebammen wie lange nicht am Klinikum Wolfsburg
Um Babys auf die Welt zu bringen, bedarf es der Hilfe von Hebammen. Und da sah es in den vergangenen Jahren nicht immer rosig aus am Klinikum Wolfsburg. Doch seit etwa zwei Jahren hat sich die Situation entspannt. „Wir haben unser Team deutlich erweitern können und liegen jetzt etwa eine Stelle über der Sollbesetzung von 2020“, berichtet Dr. Keyver-Paik und fügt hinzu: „Damit arbeiten im Kreißsaal des Klinikums Wolfsburg zurzeit mehr Hebammen als in allen Jahren zuvor.“ Trotzdem würden sich die Chefärztin der Frauenklinik und ihr Team freuen, weitere Kolleginnen für den Kreißsaal gewinnen zu können.
Froh sei sie auch, so, Dr. Keyver-Paik, dass eine neue Stelle für die Lehrkoordination besetzt werden konnte, die jetzt auch noch von einer weiteren zurückkehrenden Hebamme unterstützt wird. „Damit wollen wir die Hebammenausbildung in unserer Klinik weiter stärken und über diesen Weg die personelle Situation in der Geburtshilfe für die Zukunft sichern“, betont sie.
Millionen-Investition in den Kreißsaal des Klinikums Wolfsburg
Gleichzeitig sehnt die seit Sommer 2021 in Wolfsburg tätige Chefärztin die Sanierung des Kreißsaals herbei. Für dieses große Projekt sei ein Investitionsbedarf von mehreren Millionen Euro nötig. Diesem stimmte der Rat der Stadt Wolfsburg Ende vergangenen Jahres zu. „Wir sind überzeugt, dass wir mit dem neuen Kreißsaal ein modernes und zukunftsweisendes Konzept gefunden haben, in dem wir den jüngsten Neubürgern von Wolfsburg den besten Start ins Leben geben und sich die Familien bei uns aufgehoben und wohlfühlen“, sagt Dr. Keyver-Paik.
Das neue Konzept sehe vor, den ambulanten, geburtshilflichen Versorgungsanteil deutlicher vom eigentlichen Kreißsaal zu trennen und damit den Gebärenden und deren Angehörigen noch mehr Ruhe, Privatsphäre und Geborgenheit zu geben als zuvor. „Kürzere Laufwege, eine sehr gute Einbindung des Überwachungsraums nach Kaiserschnittentbindung und neue Personalräume sind auch für unsere Mitarbeiter sehr wichtige Entwicklungsschritte in ihrem dann neuen Arbeitsumfeld“, betont Dr. Keyver-Paik.
Der Umbau des gesamten Bereichs mit Kreißsaal und Elternschule soll im laufenden Betrieb erfolgen und ist deshalb in fünf Bauabschnitten geplant. Diese ziehen sich über die Jahre 2025 bis 2027.
Kreißsaal-Führung
Das Geburtshilfe-Team, die Elternschule und die Kinderklinik des Klinikums Wolfsburg laden werdende Eltern und Interessierte an jedem ersten und dritten Donnerstag des Monats (außer an Feiertagen) um 16 und 18 Uhr zu Info-Veranstaltungen mit einer anschließenden Kreißsaalführung ein. Damit alle Fragen rund um die bevorstehende Geburt detailliert beantwortet werden können, ist die Teilnehmerzahl begrenzt.
Werdende Eltern werden gebeten, sich für die Info-Veranstaltungen anzumelden per E-Mail (gyn@klinikum.wolfsburg.de) oder Telefon (05361) 80-1270. Die nächsten Veranstaltungen finden am 15. Februar sowie am 7. und 21. März jeweils um 16 und 18 Uhr statt. Die Termine werden auf der Website des Klinikums Wolfsburg veröffentlicht.
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