Wolfsburg. Auf vielen Wolfsburger Straßen ging es am Montagmorgen wegen Bauern-Protesten nur langsam voran. Die Protestwoche hat erst begonnen.

Blockaden und Schleichfahrten von protestierenden Landwirten haben am Montagmorgen zu erheblichen Verkehrsbehinderungen geführt. Demo-Mitorganisator Michael Germer sprach am Nachmittag von rund 100 Traktoren auf den Straßen in Wolfsburg. Rund 200 waren es nach Schätzungen der Polizei inklusive der Teilnehmer im Landkreis Helmstedt.

In Vorsfelde blockierten die Landwirte seit dem frühen Morgen einen Kreisverkehr. Zeitweise kam es zu mehreren hundert Meter langen Rückstaus auf der B 188. Nach Angaben von Polizeisprecherin Melanie aus dem Bruch ließen die Bauern immer mal wieder Autos durch und riegelten die Straße dann wieder ab.

Bauern-Protest sorgt für Staus in Wolfsburg

Auch auf der Heinrich-Nordhoff-Straße in Wolfsburg waren Traktoren am Montagvormittag im Schritttempo unterwegs.  
Auch auf der Heinrich-Nordhoff-Straße in Wolfsburg waren Traktoren am Montagvormittag im Schritttempo unterwegs.   © FMN | Stephanie Giesecke

Auf der B 188 zwischen der A 39 und dem VW-Tor Nord, auf dem Berliner Ring und anderen Wolfsburger Straßen stockte der Verkehr aufgrund der Trecker-Fahrten ebenfalls für lange Zeit. Gegen 11.45 Uhr waren die Straßen mit Ausnahme des Vorsfelder Kreisels nach Polizeiangaben zeitweise wieder frei.

Ein Großteil der Landwirte versammelte sich zu diesem Zeitpunkt mit rund 90 Traktoren im Allerpark, um nach Braunschweig aufzubrechen. Dort fand am Montag eine Kundgebung statt. Gegen 13 Uhr kam es auf der B 188 stadtauswärts, der L 290 zwischen Vorsfelde und Reislingen sowie der Braunschweiger Straße stadtauswärts zu Staus durch die Trecker-Kolonnen. Gegen 14.45 Uhr wurden dann noch einmal 17 landwirtschaftliche Fahrzeuge über die Meinstraße in Vorsfelde nach Rühen geleitet.

Viele Straßen waren im Berufsverkehr dicht

Bildergalerie: Blockaden in Wolfsburg – So protestieren die Bauern

Bauern-Proteste gegen Sparpläne der Regierung: Wolfsburger Landwirte fahren im morgendlichen Berufsverkehr, Heßlinger Straße.
Bauern-Proteste gegen Sparpläne der Regierung: Wolfsburger Landwirte fahren im morgendlichen Berufsverkehr, Heßlinger Straße. © regios24 | Darius Simka
Bauern-Proteste gegen Sparpläne der Regierung: Wolfsburger Landwirte fahren im morgendlichen Berufsverkehr, Heßlinger Straße.
Bauern-Proteste gegen Sparpläne der Regierung: Wolfsburger Landwirte fahren im morgendlichen Berufsverkehr, Heßlinger Straße. © regios24 | Darius Simka
Bauern-Proteste gegen Sparpläne der Regierung: Wolfsburger Landwirte fahren im morgendlichen Berufsverkehr, hier Berliner Ring
Bauern-Proteste gegen Sparpläne der Regierung: Wolfsburger Landwirte fahren im morgendlichen Berufsverkehr, hier Berliner Ring © regios24 | Darius Simka
Bauern-Proteste gegen Sparpläne der Regierung: Wolfsburger Landwirte fahren im morgendlichen Berufsverkehr, hier Berliner Ring.
Bauern-Proteste gegen Sparpläne der Regierung: Wolfsburger Landwirte fahren im morgendlichen Berufsverkehr, hier Berliner Ring. © regios24 | Darius Simka
Bauern-Proteste gegen Sparpläne der Regierung: Wolfsburger Landwirte fahren im morgendlichen Berufsverkehr, hier Berliner Ring.
Bauern-Proteste gegen Sparpläne der Regierung: Wolfsburger Landwirte fahren im morgendlichen Berufsverkehr, hier Berliner Ring. © regios24 | Darius Simka
Bauern-Proteste gegen Sparpläne der Regierung: Wolfsburger Landwirte fahren im morgendlichen Berufsverkehr, hier Berliner Ring.
Bauern-Proteste gegen Sparpläne der Regierung: Wolfsburger Landwirte fahren im morgendlichen Berufsverkehr, hier Berliner Ring. © regios24 | Darius Simka
Bauern-Proteste gegen Sparpläne der Regierung: Wolfsburger Landwirte fahren im morgendlichen Berufsverkehr, hier Berliner Ring.
Bauern-Proteste gegen Sparpläne der Regierung: Wolfsburger Landwirte fahren im morgendlichen Berufsverkehr, hier Berliner Ring. © regios24 | Darius Simka
Bauern-Proteste gegen Sparpläne der Regierung: Wolfsburger Landwirte fahren im morgendlichen Berufsverkehr, hier Berliner Ring.
Bauern-Proteste gegen Sparpläne der Regierung: Wolfsburger Landwirte fahren im morgendlichen Berufsverkehr, hier Berliner Ring. © regios24 | Darius Simka
Bauern-Proteste gegen Sparpläne der Regierung: Wolfsburger Landwirte fahren im morgendlichen Berufsverkehr, hier Berliner Ring.
Bauern-Proteste gegen Sparpläne der Regierung: Wolfsburger Landwirte fahren im morgendlichen Berufsverkehr, hier Berliner Ring. © regios24 | Darius Simka
Bauern-Proteste gegen Sparpläne der Regierung: Wolfsburger Landwirte fahren im morgendlichen Berufsverkehr, hier Berliner Ring.
Bauern-Proteste gegen Sparpläne der Regierung: Wolfsburger Landwirte fahren im morgendlichen Berufsverkehr, hier Berliner Ring. © regios24 | Darius Simka
Bauern-Proteste gegen Sparpläne der Regierung: Wolfsburger Landwirte fahren im morgendlichen Berufsverkehr, hier Berliner Ring.
Bauern-Proteste gegen Sparpläne der Regierung: Wolfsburger Landwirte fahren im morgendlichen Berufsverkehr, hier Berliner Ring. © regios24 | Darius Simka
Bauern-Proteste gegen Sparpläne der Regierung: Wolfsburger Landwirte fahren im morgendlichen Berufsverkehr, hier Berliner Ring.
Bauern-Proteste gegen Sparpläne der Regierung: Wolfsburger Landwirte fahren im morgendlichen Berufsverkehr, hier Berliner Ring. © regios24 | Darius Simka
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Auf der Heinrich-Nordhoff-Straße und der Heßlinger Straße war es bereits am Vormittag zu langen Staus gekommen. Traktoren fuhren im Schritttempo durch den Bahnhofstunnel, so dass niemand an ihnen vorbeikam. Auch der Weg zum Hauptbahnhof war zeitweise verstopft, weil Trecker über den Willy-Brandt-Platz rollten.

Die Stadt Wolfsburg rief am Morgen dazu auf, den Bereich um die Siemensstraße zu meiden. Auch auf der B 188 und der K 46 gebe es in Fahrtrichtung Wolfsburg Verkehrsstörungen. An der Sandkrugkreuzung sowie an der Kreuzung Marie-Curie-Allee/Dieselstraße komme es zu einem starken Rückstau stadteinwärts.

Verkehrsbehinderungen bis zum Mittag

Bauern-Protest in Wolfsburg: Auf dem Berliner Ring und anderen Straßen brauchten Autofahrer am Montagmorgen viel Geduld.
Bauern-Protest in Wolfsburg: Auf dem Berliner Ring und anderen Straßen brauchten Autofahrer am Montagmorgen viel Geduld. © Wolfsburg | Darius Simka

Die Bauern protestierten mit Parolen wie „Bauern Tod = Menschen Not“ und „Ist das unser gerechter Lohn? Dieser Ampel Hohn“ gegen die Streichung von Subventionen.

Der Ehmer Landwirt Heinrich Otte erlebte rund um die Kundgebung in Braunschweig viel Zustimmung für die Anliegen der Bauern. Die meisten seien „pro Landwirtschaft“ gewesen, sagte Otte, der dem Vorstand des Wolfsburger Landvolk-Kreisverbandes angehört.

Landwirte hatten vor Staus gewarnt

Traktoren auf der Siemensstraße. Die Stadt Wolfsburg rief Autofahrer am Vormittag dazu auf, den Bereich zu meiden.
Traktoren auf der Siemensstraße. Die Stadt Wolfsburg rief Autofahrer am Vormittag dazu auf, den Bereich zu meiden. © regios24 | Darius Simka

Michael Germer, der einen Betrieb in Hehlingen führt, sagte, der Trecker-Protest sei in Wolfsburg super gelaufen. Er saß am Montag für die Bewegung „Land schafft Verbindung“ stundenlang auf dem Traktor. „Wir wollen das jetzt öfter machen“, so Germer.

Bereits am Dienstag sollen seinen Angaben nach Mahnfeuer stattfinden. Am Mittwoch wollen Landwirte in Sachsen-Anhalt Autobahnauffahrten blockieren. „Es könnte sein, dass das bei uns auch passiert.“ Am Donnerstag dürften dann erneut Traktoren durch Wolfsburg tuckern, wenn die Bauern zu einer Demonstration in Hannover fahren. Und am Montag, 15. Januar, wollen einige Landwirte aus der Region zu einer Groß-Demo in Berlin.

In den sozialen Netzwerken äußerten am Morgen viele User Verständnis und Unterstützung für die Aktionen der Landwirte in Wolfsburg. Andere Kommentatoren klagten darüber, dass sie nicht zur Arbeit kämen und Rettungswege blockiert würden. Auch, dass Schüler nicht zur Schule gelangen würden, sorgte für Ärger.

Bauern protestieren gegen Ampel-Politik

Anlass der Bauern-Proteste (hier am Wolfsburger Bahnhofstunnel) sind Pläne der Ampel-Regierung zum Subventionsabbau.
Anlass der Bauern-Proteste (hier am Wolfsburger Bahnhofstunnel) sind Pläne der Ampel-Regierung zum Subventionsabbau. © regios24 | Darius Simka

Anlass der Proteste waren Pläne der Ampel-Regierung, land- und forstwirtschaftliche Fahrzeuge künftig mit KFZ-Steuer zu belegen und die bisherigen Steuererstattungen beim Agrar-Diesel zu streichen. Bereits am Donnerstag machte sie aber einen Rückzieher: Die KFZ-Steuer soll nicht kommen und die Diesel-Besteuerung schrittweise eingeführt werden.

Der Vorsitzende des Kreislandvolkverbands, Henning Buhr, hatte vor dem Protest erklärt: „Die Stimmung unter den Landwirten ist aufgeheizt, daher rechnen wir mit einer großen Beteiligung. Die hiesigen Landwirte haben kein Verständnis dafür, dass die Landwirtschaft in so großem Maße herangezogen werden soll, um die Haushaltslöcher der Bundesregierung zu stopfen.“

Kein Salat bei Volkswagen – aber die Produktion läuft

Alles dicht in beiden Richtungen: Auf dem Berliner Ring in Wolfsburg ging es am Morgen zeitweise sehr langsam voran. Die Landwirte planen bereits weitere Aktionen.
Alles dicht in beiden Richtungen: Auf dem Berliner Ring in Wolfsburg ging es am Morgen zeitweise sehr langsam voran. Die Landwirte planen bereits weitere Aktionen. © Wolfsburg | Darius Simka

Dem Betrieb bei Volkswagen in Wolfsburg konnten die Staus auf den Straßen am Montag nichts anhaben. Bis Mittag herrschte an den Bändern „Business as usual“ – keinerlei Einschränkungen in der Produktion.

Im Intranet war allerdings zu lesen, dass es in den Kantinen wegen Lieferschwierigkeiten kein frisches Gemüse und Salat gab. In Emden wurde bereits die Frühschicht abgesagt: Die Wege zum VW-Werk waren durch protestierende Bauern versperrt.

Polizei im Großeinsatz – aber keine Zwischenfälle

Nach Angaben der Polizei waren die Blockaden und Schleichfahrten in Wolfsburg nicht angemeldet. Sie seien aber als Versammlung erkannt und eingestuft worden, so Melanie aus dem Bruch. Zwischenfälle habe es nicht gegeben.

Die Polizei Wolfsburg war aufgrund des gemeinsamen bundesweiten Protestaufrufs verschiedener Bauernverbände auf die Aktionen und Verkehrsbehinderungen eingestellt. Sie hatte schon am Freitag einen „versammlungsfreundlichen Großeinsatz unter Leitung der Polizeidirektion Braunschweig“ angekündigt. Der Landvolk-Kreisverband Gifhorn-Wolfsburg hatte am Wochenende dazu aufgerufen, am Montag für Wege von und nach Gifhorn, Wolfsburg und Braunschweig mehr Zeit als üblich einzuplanen.

Insgesamt verzeichnete die Polizei im Bereich der Inspektion Wolfsburg-Helmstedt einen durchweg friedlichen Einsatzverlauf. Zwischen den Einsatzkräften und den Versammlungsteilnehmern habe ein kooperatives Miteinander geherrscht, erklärte sie am späten Nachmittag. Rettungsfahrzeugen sei zu jeder Zeit die Durchfahrt gewährt worden.