Fallersleben. Doppelpack für Fallersleben: Die Planung für die neuen Sporthallen soll weitergehen. Der VfB will ein weiteres Sportzentrum realisieren.
Das soll ein großer Wurf für die Sportlandschaft in Fallersleben werden: Die Planung für den Abriss und Neubau der städtischen Sporthallen, die 2015 wegen der VW-Dieselkrise gestoppt wurde, soll weitergehen. Und der VfB Fallersleben soll den Parkplatz auf dem Schützenplatz bekommen, um noch ein Sportzentrum zu bauen.
Die Sporthallen-Planung sowie der dazugehörigen Freianlagen, die das Schulzentrum Fallersleben und der VfB nutzen, soll fortgeführt werden, kündigt die Stadt Wolfsburg in einer Pressemitteilung an. „Zudem wurde ein städtisches Grundstück gefunden, das sich für das vom VfB geplante Sportzentrum mit Kinderbewegungshalle eignet.“
Sportangebot in Fallersleben soll deutlich wachsen
Dass die Stadt gleich zwei große sportliche Vorhaben in Fallersleben angehe, sei ein tolles Bekenntnis an den Stadtteil sowie an Wolfsburg als Sportstadt, freut sich Oberbürgermeister Dennis Weilmann. „Der Windmühlenberg, an dem sich unter anderem auch das Freibad Fallersleben befindet, wird so sein Angebot für Sportlerinnen und Sportler nochmals erweitern.“
In einem Workshop mit Ratsmitgliedern, dem Ortsrat Fallersleben/Sülfeld und dem VfB Fallersleben im März habe die Stadt „eine wirtschaftlich und rechtlich umsetzbare Lösung gefunden“, den Neubau der Sporthallen wieder in Angriff zu nehmen und damit für viele Sporttreibende sowie Schüler in Zukunft beste Bedingungen für ihr Training zu bieten, ergänzt Stadtbaurat Kai-Uwe Hirschheide.
Sporthallen-Planung in Fallersleben soll wieder anlaufen
Der Ratsvorlage zum Grundsatzbeschluss ist zu entnehmen, dass die beiden verbliebenen Szenarien zur Planung, Beschaffung und Realisierung der Hallen eine Fortführung der Planung mit den bereits 2014 beauftragten Architekturbüros für Hallen und Freianlagen ab Anfang 2024 vorsehen, jeweils bis zur Entwurfsplanung. „Die Raumbedarfe wurden jedoch erneut geprüft und an die aktuellen Bedürfnisse angepasst“, teilt die Stadt mit. Entstehen sollen zwei moderne und barrierefreie Dreifeldsporthallen, auch für den Parasport.
Alles in allem sind für Gebäude und Außenanlagen nun Planungskosten von rund 1,5 Millionen Euro vorgesehen. 2010 waren die Gesamtkosten für Abriss und Neubau mit etwa 10 Millionen Euro kalkuliert worden. Diese Summe dürfte aber nun deutlich höher ausfallen.
„Parallel zur Leistungsphase 3 (Entwurfsplanung) der Sporthallen soll die Eigenrealisierung sowie ein ÖPP-/Investorenmodell geprüft werden“, heißt es in der Beschlussvorlage. Der VfB Fallersleben hatte sich bereits als Investor für den Bau der Hallen angeboten. Eine Herausforderung: Abriss und Neubau müssen sukzessive erfolgen, damit der Sportbetrieb gesichert ist.
Stadt Wolfsburg verhängte Haushaltssperre wegen VW-Dieselkrise
Vor Jahren waren die Pläne für den Neubau der zwei Hallen schon einmal sehr konkret. 2012 erfolgte der Ratsbeschluss; 2014 präsentierte die Stadt eine detaillierte Planung mit Zeitplan, Zeichnungen und allem Pipapo. Doch 2015 kochte bei VW plötzlich der Dieselskandal auf, die Gewerbesteuereinnahmen der Stadt brachen ein, es folgte eine Haushaltssperre, die auch das Hallen-Projekt stoppte.
Die hoffnungslos maroden Sporthallen bestehen aus zwei eng verbundenen Dreifeldsporthallen. Die erste vordere „alte Halle“ (Ost) entstand 1971, die zweite hintere „neue Halle“ (West) 1979. Sie dienen in erster Linie dem Schulsport des angrenzenden Schulzentrums, werden aber auch vom VfB Fallersleben intensiv genutzt. Seit Jahren gibt es immer wieder Sperrungen, insbesondere wegen Wassereinbrüchen in der neueren Halle. Die Stadt steckt irre Summen in Reparaturen – immer nur Flickwerk.
VfB Fallersleben sucht Grundstück für weiteres Sportzentrum
Die Stadt hat den VfB Fallersleben zudem seit geraumer Zeit bei der Suche nach einem geeigneten Grundstück für die Entwicklung eines neuen Sportzentrums unterstützt – und ist laut Pressemitteilung fündig geworden: Um das sportliche Angebot zu erweitern, sei der Bau von neuen Räumlichkeiten inklusive Kinderbewegungshalle geplant – auf dem Parkplatz Schützenplatz in Fallersleben.
„Das zentral gelegene Grundstück an der Herzogin-Clara-Straße mit insgesamt 5318 Quadratmetern wurde bereits in der Vergangenheit bei verschiedenen Vorhaben diskutiert, nun soll es – bei positivem Ratsbeschluss – an den VfB Fallersleben für dessen Vorhaben veräußert werden“, teilt die Stadt mit.
Aus Parkplatz am Windmühlenberg soll Sportgelände werden
Aus der Ratsvorlage zum Grundsatzbeschluss geht hervor, dass die Stadt dem Sportverein das Grundstück zunächst in Aussicht stellen und eine Konzeptvergabe vornehmen soll, parallel sollen Gutachten zur Grundstücksentwicklung beauftragt werden. Erst später sollen die politischen Gremien über die Grundstücksvergabe entscheiden.
Das Gelände in prominenter Lage dient als Parkplatz für Großveranstaltungen wie das Volks- und Schützenfest sowie als Ergänzung für die Parkplätze am nahen Freibad und an den Sportanlagen. Für das verkehrsgünstig gelegene Areal gab es im Laufe der Jahre schon viele Ideen zur anderweitigen Nutzung: für die Freiwillige Feuerwehr, als Kita-Standort oder für einen Supermarkt beispielsweise.
Ortsrat, Schulausschuss und Rat der Stadt Wolfsburg beraten über Projekte
Allerdings gilt es einige Punkte zu beachten, auf die die Stadt in der Beschlussvorlage hinweist. So befindet sich westlich angrenzend ein kleines Wäldchen, zu dem Abstand zu halten ist. Außerdem überlagert sich der südliche Teil mit Überlegungen aus der städtebaulichen Studie „Fallersleben-Süd“ von 2012, in der es auch um eine Neugestaltung der Straßenführung ging, um einen einheitlichen Verkehrsknoten im Bereich Schützenweg zu schaffen. Auch gibt es für das Grundstück keinen Bebauungsplan, daher gilt ein Einfügungsgebot in die Umgebung.
Mit den beiden Sport-Vorhaben befasst sich als erstes politisches Gremium am 5. September der Ortsrat Fallersleben/Sülfeld ab 18.30 Uhr im Hoffmannhaus. Schon ab 16.30 Uhr am Dienstag geht der Sporthallen-Grundsatzbeschluss in die politische Beratung im Schulausschuss im Ratssaal. Der Rat der Stadt soll am 28. September über beide Vorlagen entscheiden.