Wolfsburg. Auf Facebook machen Leser ihrem Ärger über Elterntaxis vor Schulen in Wolfsburg Luft. Viele fordern ein härteres Durchgreifen.
Sie sind ein handfestes Aufreger-Thema: Der Bericht über die nervigen Elterntaxis insbesondere vor Grundschulen in Wolfsburg hat etliche Leser auf den Plan gerufen. Auf Facebook schimpfen viele auf Mütter oder Väter, die ihre Kinder direkt vor die Schule karren - und dort nicht nur ein Verkehrschaos anrichten, sondern die Schüler durch ihr rücksichtsloses Verhalten auch noch in Gefahr bringen.
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Es ist ein insbesondere zu Beginn des neuen Schuljahres wiederkehrendes Phänomen, wenn die Erstklässler frisch eingeschult sind. Mit ihnen kommt sozusagen eine neue Generation von Elterntaxis an die Schulen. Das schon vielfach geschilderte Problem: Oftmals halten Mütter oder Väter nicht nur kurz vor oder nahe der Schule, um den Nachwuchs abzusetzen. Sondern parken ihr Auto, um mit dem Kind auszusteigen und es bis an die oder sogar in die Schule zu bringen.
Facebook-Nutzer fordern härteres Durchgreifen vor Wolfsburger Schulen
Schulen, Polizei, Ordnungsamt und Verkehrswacht nehmen unermüdlich stets aufs Neue den Kampf gegen den Bring- und Abhol-Wahnsinn vor Wolfsburgs Schulen auf. Doch alle Hinweise und Appelle fruchten offenbar nicht auf Dauer. Daher drängen viele Nutzer auf Facebook auf ein härteres Vorgehen. „Kontrollen und Strafen verteilen inklusive Punkte“, fordert zum Beispiel ein User. Ein anderer empfiehlt: „Einfach 500 Meter Halteverbotszone einrichten.“ „Vor allen Grundschulen ist absolutes Halteverbot, da sollte mal abkassiert werden. Da würde die Stadtkasse klingeln“, schlägt eine Nutzerin vor.
„Die Polizei ist vor Ort, und es wird wieder nur appelliert? Greift doch einfach mal strikt durch, ohne bla bla bla, ja aber nur kurz, und beim nächsten Mal bestimmt. Es wird nicht besser und die Gefahr nicht geringer“, kritisiert ein Nutzer. „120 Euro pro Verstoß... Zack, morgen ist Ruhe“, ist ein Paar überzeugt. Eine Userin wirft Ordnungsamt und Polizei Untätigkeit vor. „Wenn konsequent Strafzettel verteilt würden, wäre vielleicht ein Umdenken da...“
Schul-Beispiele für besonders große Probleme mit Elterntaxis
Einige Facebook-Nutzer nennen Beispiele, wo es ihrer Meinung nach besonders krass ist mit den Elterntaxis. „In der Teichbreite (Örtzestraße) ist es am schlimmsten“, findet ein User. Ein anderer schreibt, dass es auch am Congress-Park, an der Neuen Schule, schlimm sei. Eine Nutzerin bestätigt, dass es morgens an der Grundschule Fallersleben am Standort Glockenberg schlimm ist. Und auch an der Heidgarten-Grundschule gibt es einem User zufolge Probleme, er kritisiert: „Die stehen alle überall, nur damit der kleine Engel keine 100 Meter zu Fuß gehen soll.“
Einzelne Eltern werben aber auch um Verständnis für die Zeitnot, wenn Schulen keinen Frühdienst haben und sie selbst schon früh auf der Arbeit sein müssen. Wieder andere mutmaßen, dass das Problem geringer wäre, wenn es feste Schulbezirke gäbe. Doch da kommt prompt Widerspruch: „Das bringt nichts. Es gibt Kinder, die um die Ecke wohnen und gefahren werden. Manche Eltern würden die Kinder bis in die Klasse fahren, wenn es ginge. Jedes Jahr bekommen wir E-Mail von der Schule, man soll die Kinder nicht direkt vor der Schule raus lassen.“
Schulweg geht auch anders: zu Fuß, per Fahrrad, mit dem Bus
Dass es übrigens auch anders geht, war am Montagmorgen auf etlichen Straßen zu beobachten: Bei sommerlichem Wetter waren viele Schüler, teils in Grüppchen oder in Elternbegleitung, mit den Fahrrädern unterwegs. Auch zu Fuß hatten sich etliche auf den Schulweg gemacht. Und auch an Bushaltestellen hatten sich jüngere Schüler mit Müttern oder Vätern eingefunden, um gemeinsam sicher zur Schule zu fahren.