Wolfsburg. Aktivisten seilen sich in Wolfsburg ab und wollen für Veränderungen bei Volkswagen und eine Verkehrswende protestieren.

Eine Aktion von 15 Menschen am Gebäude der Gewerkschaft IG Metall in Wolfsburg hat die Polizei auf den Plan gerufen. Wie ein Polizeisprecher am Mittwoch mitteilte, hatten sich einige der Aktivisten mit einem Plakat an das Gebäude gebunden und an Metallträgern abgeseilt. Es werde wegen Hausfriedensbruchs und Sachbeschädigung ermittelt. Verletzt worden sei niemand. Die IG Metall stellte inzwischen Strafanzeige wegen der vorangegagnenen Fake-Kampagne und der Sachbeschädigung im Foyer des Gewerkschaftshauses.

Klimaaktivisten untermauern mit Plakaten, was sie von der Metallergewerkschaft erwarten.
Klimaaktivisten untermauern mit Plakaten, was sie von der Metallergewerkschaft erwarten. © Regios24 | Helge Landmann

Polizei sperrt den Bereich ums Gewerkschaftshaus ab

Nach Angaben der Wolfsburger Polizei spielte sich Folgendes bei der nicht angemeldeten Protestaktion ab. Gegen 9 Uhr hatten sich drei Personen an einem Stahlträger des Gewerkschaftshauses mit einem Transparent befestigt. Während zwei weitere Personen sich auf das Vordach an der Heinrich-Nordhoff-Straße setzten, bemalten die am Stahlpfeiler hängenden den Pfeiler mit blauer Farbe. Etwa 10 Personen, die mit den Demonstranten sympathisierten, hielten sich auf dem gegenüberliegenden Gehweg auf und hielten ein Transparent hoch. Die Polizei sperrte während der Protestaktion die Siegfried-Ehlers-Straße und leitete den Verkehr um die Gefahrenstelle herum. Auf der Heinrich-Nordhoff-Straße wurde der Abzweig in Richtung Nordkopf durch die Beamten abgehängt. Ansonsten kam es auf der Heinrich-Nordhoff-Straße zu keinen nennenswerten Behinderungen, so die Polizei.

Zwei Frauen leisteten Widerstand

Zur Feststellung der Personalien wurden die Demonstranten mit auf die Wache genommen.
Zur Feststellung der Personalien wurden die Demonstranten mit auf die Wache genommen. © regios24 | Helge Landmann

Gegen 10 Uhr seilten sich die vor dem Eingangsportal des Gebäudes hängenden Aktivisten freiwillig ab und wurden von der Polizei einer Identitätsfeststellung unterzogen. Auch die auf dem Vordach befindlichen Personen beendeten ihre Aktion und wurden durch die Einsatzkräfte aus dem Gebäude geleitet. Anschließend verbrachten die Ordnungshüter die Protestler zur Dienststelle zwecks Identitätsfeststellung und eventuell weiterer polizeilicher Maßnahmen. Hier leisteten zwei weibliche Protestlerinnen Widerstand gegen die polizeilichen Maßnahmen, heißt es in der Mitteilung. Die Polizei leitete Verfahren gegen mehrere Personen wegen Sachbeschädigung, Hausfriedensbruch und Widerstand ein. Die Ermittlungen dauern an.

IG Metall am Montag erst aufs Korn genommen

Im Umfeld des Gewerkschaftshauses kam es kurzfristig zu Straßensperrungen.
Im Umfeld des Gewerkschaftshauses kam es kurzfristig zu Straßensperrungen. © regios24 | Helge Landmann

Erst am Montag war im Namen der IG Metall eine Fake-Kampagne verbreitet worden, mit der für eine Vergesellschaftung und einen radikalen Umbau des Autokonzerns Volkswagen geworben wurde. Die IG Metall wehrte sich dagegen: Sie vermutete Klimaaktivisten hinter dem Fake und erstattete jetzt Anzeige in diesem Zusammenhang.