Wolfsburg. Zwei Jahre nach Wiederansiedlung in Wolfsburg sind die seltenen Froschlurche erstmals auf dem Weg der Vermehrung.

Das Projekt „Life – Auenamphibien“ des Naturschutzbunds Deutschland (Nabu) zeigt erste Erfolge, teilt die Ökologische Nabu-Station Aller/Oker (Önsa) mit. Während einer Vogelexkursion Mitte Mai zum Ilkerbruchsee in Wolfsburg – veranstaltet von der Ökologischen Nabu-Station Aller/Oker und dem Nabu Wolfsburg – hätten die Exkursionsteilnehmenden neben Vögeln noch etwas anderes, ganz Besonderes hören können: rufende Rotbauchunken.

Die Teilnehmenden hätten gestaunt, als sie das hupende Rufen der Unken vernahmen und diese sogar durch das Fernglas beobachten konnten. Zum ersten Mal seit circa 60 Jahren sind damit der Mitteilung zufolge balzende Tiere im Allereinzugsgebiet nachgewiesen worden. Im Umfeld des Ilkerbruchsees seien 2018 und 2019 mehrere Gewässer im Rahmen des Nabu-Projektes „LIFE – Auenamphibien“ angelegt und seit 2021 junge Rotbauchunken ausgewildert worden.

Metallisch klingende, hupende Rufe machen Froschweibchen schwach

Da diese erst nach zwei Jahren geschlechtsreif werden, handele es sich wahrscheinlich um die ersten dort ausgewilderten Unken, die dieses Jahr zum ersten Mal rufen. Rotbauchunken gehören der Önsa zufolge zu den Froschlurchen und werden etwa vier bis fünf Zentimeter lang. Die melancholisch klingenden, hupenden Rufe seien von April bis Juni bei günstigen Gewässertemperaturen zu hören.

Rotbauchunken leben in besonnten Gewässern des Flachlandes mit einer reichen Vegetation – bevorzugt in Überschwemmungsbereichen in Talauen und in Kleingewässern auf Äckern und Wiesen, so die Önsa. Ihr historischer Lebensraum umfasse die Tieflandregionen in Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Sachsen, wobei in Niedersachsen die letzten verbliebenen Vorkommen in der Elbtalaue bekannt seien.

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