Wolfsburg. Rostige Rohre, alte Filteranlagen, schlechte Lüftung: Projektleiter Andreas Koch zeigte Besuchern am Montag, was im Badeland alles im Argen liegt.

Einen zweistelligen Millionenbetrag muss die Stadt Wolfsburg in den kommenden Jahren ins Badeland investieren. „Wir haben einige baulich-technische Probleme, die noch nicht behoben sind“, sagt Sportdezernentin Monika Müller.

Diese Probleme schauten sich Mitglieder des Sportausschusses, Mitarbeiterinnen des Gesundheitsamtes und andere Besucher am Montag im feucht-warmen Keller des Erlebnisbades an. Badeland-Projektleiter Andreas Koch von der Betreibergesellschaft GMF zeigte der Gruppe rostige Abwasserrohre, in die Jahre gekommene Filteranlagen und Kalkablagerungen an Decken, Wänden und Leitungen. Auch die Schwallwasserkammern aus Beton unter dem Sportbecken, die im kommenden Jahr saniert und verkleinert werden sollen. Der Plan, Kunststoffbecken einzusetzen, wurde inzwischen verworfen.

Keine Verkleinerung, sondern eine Vergrößerung ist beim Austausch der Lüftungsanlage geplant. Weil im Badeland zu wenig Luft ausgetauscht wird, sind bereits Feuchtigkeitsschäden entstanden. Das neue System wird so viel größer, dass noch nicht klar ist, ob es ins Badeland passt oder ob es außerhalb des Wolfsburger Freizeitbades untergebracht werden muss.

Badeland: Wasser dringt in den Technik-Keller

Sanierungsbedarf herrscht an allen Ecken und Enden: Nicht nur unter dem Rutschenbereich dringt Wasser durch die Fliesen und sickert durch die Betondecke. Chlor steht in der Luft und frisst sich in die Rohre. Eine Brandschutzwand unter dem Sportbad müsste nach heutigem Standard eigentlich dicht sein, hat aber Dutzende Öffnungen. Auch daran muss sich dringend etwas ändern.

Für die Brauchwasseranlage läuft bereits eine Ausschreibung, sie soll in den nächsten anderthalb Jahren ersetzt werden. „Sämtliche Abwasserrohre in diesem Haus müssen in den nächsten Jahren erneuert werden“, kündigt Koch an. Ebenso wie die Bodenabläufe.

Rohre, Filteranlagen und Lüftung müssen ersetzt werden

Vom Rutschenbereich dringt Wasser in den Technikkeller des Badelandes. An Decken, Wänden und Leitungen haben sich Kalkablagerungen gebildet. 
Vom Rutschenbereich dringt Wasser in den Technikkeller des Badelandes. An Decken, Wänden und Leitungen haben sich Kalkablagerungen gebildet.  © regios24/Lars Landmann

Für 2024 ist erst einmal die Demontage der großen blauen Tanks einer Filteranlage und der Aufbau eines neuen Systems geplant. Dann soll auch die Schwallwasserkammer unter dem Sportbad sandgestrahlt und der Beton neu aufgebaut werden. Sieben Monate werden die Arbeiten in etwa dauern. Geschlossen werden soll der Sportbereich des Badeland aber nicht für die gesamte Bauzeit, wie noch 2022 für 2023 geplant. Von zweimal sechs Wochen Schließzeit ist jetzt die Rede.

Dennoch befürchtet Koch, dass einige Badegäste nach der Wiedereröffnung enttäuscht sein könnten, weil sie erwarten, nach den Schließzeiten sehr viel Neues im Bad zu sehen. Davon kann keine Rede sein. „98 Prozent“ der Veränderungen, so Koch, fänden 2024 im Keller statt.

Badeland-Sanierung ist für 2024 geplant

Mitglieder des Sportausschusses, Mitarbeiterinnen des Gesundheitsamtes und andere Besucher ließen sich am Montag von Andreas Koch (rechts) den Sanierungsbedarf im Badeland Wolfsburg zeigen.
Mitglieder des Sportausschusses, Mitarbeiterinnen des Gesundheitsamtes und andere Besucher ließen sich am Montag von Andreas Koch (rechts) den Sanierungsbedarf im Badeland Wolfsburg zeigen. © regios24/Lars Landmann

Die Bauarbeiten im kommenden Jahr sind nur einer von vielen Schritten, die das Badeland attraktiv halten und, wenn möglich, noch attraktiver machen sollen. Nicht nur die eine Filteranlage muss erneuert werden – auch andere gehen dem Ende ihrer Lebensdauer entgegen. Ein Austausch ist notwendig, genauso wie die Erneuerung sämtlicher Schaltschränke. Nicht nur unter dem Bad sind Abwasserrohre angegriffen, sondern ebenfalls unter der Sauna. Abdichtungen müssen stattfinden, auch um das Chlor-Problem in den Griff zu bekommen. Und irgendwann würde Sportdezernentin Monika Müller gerne das Außenbecken energetisch auf einen besseren Stand bringen.

Das Badeland, es ist eine Dauerbaustelle. 9,5 Millionen Euro hat die Stadt Wolfsburg seit 2016 in das am stärksten besuchte Wolfsburger Schwimmbad gesteckt. 2,5 Millionen Euro sind in das Trinkwassersystem geflossen. Auch der Antrieb der Wellenanlage ist neu. Vor vier Jahren wurde zudem die Anlage zur Chlorherstellung erneuert. 20 Tonnen Salztabletten benötigt das Badeland pro Jahr, um das Wasser in den Becken hygienisch zu halten.

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