Wolfsburg. Es soll Schutzbefohlene und Mitarbeiter besser vor jeder Form von Gewalt schützen. Das ist das Ziel des Kirchenkreises Wolfsburg-Wittingen.

Der evangelisch-lutherische Kirchenkreis Wolfsburg-Wittingen will künftig Schutzbefohlene und Mitarbeitende besser vor sexualisierter und anderen Formen von Gewalt schützen, wie er selbst mitteilt. Dazu habe die Synode des Kirchenkreises jetzt mit einstimmigem Beschluss ein Schutzkonzept verabschiedet.

„Kirchliche Arbeit ist Beziehungsarbeit. Wir bieten Menschen einen sicheren, geschützten Raum – und übernehmen damit eine hohe Verantwortung. Deshalb gilt bei uns ein klares Nein zu sexualisierter Gewalt“, erklärt Superintendent Christian Berndt. Ein Schutzkonzept sei längst überfällig gewesen, einzelne Einrichtungen wie die 15 Kindertagesstätten und Familienzentren in Wolfsburg sowie der Ganztagsschulbereich hätten bereits seit Jahren Schutzkonzepte.

Nun sollen bis Ende 2024 alle Gemeinden und Einrichtungen im Kirchenkreis mit eigenen, den jeweiligen auch örtlichen Gegebenheiten angepassten Schutzkonzepten folgen. „Es hat in einer Gemeinde unseres Kirchenkreises in den 1970er und 1980er Jahren Vorkommnisse von sexuellem Missbrauch gegeben. Unser Ziel ist, jegliche Form von Gewalt und insbesondere sexualisierter Gewalt im direkten Wirkungsbereich unserer kirchlichen Arbeit unmöglich zu machen“, betont der leitende Pastor Berndt.

Schulungen für Kirchenmitarbeiter sind verpflichtend

Ein Schwerpunkt sei die Prävention. „Unsere Mitarbeitenden werden ab jetzt verpflichtend geschult. Wir sensibilisieren damit für Themen wie Grenzverletzungen und sexualisierte Gewalt.“ Diese Schulungen durch Fachkräfte des Kirchenkreises seien nicht nur für hauptberuflich Tätige, sondern auch für Ehrenamtliche obligat und bis spätestens Ende kommenden Jahres zu absolvieren.

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Die evangelische Kirche gibt sich mit ihren Schutzkonzepten grundlegende Umgangs- und Verhaltensregeln. Achtung und Respekt vor der Würde eines Menschen stünden über allem. Daraus leite sich ab, dass die Kirche aktiv Position beziehe gegen Gewalt. „Wir werden nicht mehr wegschauen, sondern konsequent hinsehen. Falls es allen Bemühungen zum Trotze dennoch zu Vorkommnissen sexualisierter und auch anderer Formen von Gewalt kommen sollte, werden wir Betroffene bestmöglich unterstützen“, so Superintendent Berndt.

Die Bedürfnisse von Gewalt Betroffener seien dabei sensibel wahrzunehmen und zu achten. „Das ist wie auch die konsequente, transparente Aufarbeitung Richtschnur unseres Handelns.“