Wolfsburg. Kai-Uwe Hirschheide ist nicht länger nur Stadtbaurat, sondern seit Mittwoch auch Wolfsburgs Erster Stadtrat. Darum lief seine Wahl geheim ab.

Kai-Uwe Hirschheide hielt den Blumenstrauß schon in der Hand, als er sich am Mittwoch bei den Umstehenden lieber noch einmal versicherte: Ob er denn gewählt sei? Ja, doch. Während Hirschheide außerhalb des Ratssitzungssaals wartete, hatte der Rat ihn zum Ersten Stadtrat gewählt.

Die Wahl fand in geheimer Abstimmung statt. So beantragt von der SPD: Hans-Georg Bachmann begründete dies damit, dass der Verzicht auf eine öffentliche Ausschreibung nicht abgestimmt gewesen sei und seine Fraktion sich eine Frau zur Wahl gewünscht hätte. Die SPD hat zwei starke Frauen im Verwaltungsvorstand: Bildungsdezernentin Iris Bothe trat 2021 zur Oberbürgermeisterwahl an. Sozialdezernentin Monika Müller werden ebenfalls noch Karriereoptionen zugesprochen.

Die Wahl Hirschheides zum Stellvertreter des Oberbürgermeisters fiel eindeutiger aus, als es die geheime Abstimmung hätte vermuten lassen: Von den anwesenden 40 Ratsmitgliedern stimmten 36 für den 56-Jährigen – eine große Mehrheit. Nur drei lehnten ihn als Ersten Stadtrat ab.

Kai-Uwe Hirschheide wird Erster Stadtrat in Wolfsburg

Der OB und zahlreiche Ratsmitglieder gratulierten, der Ratsvorsitzende Ralf Krüger wünschte alles Gute. Hirschheide dankte für das Vertrauen. „Ich nehme die Wahl gerne an und freue mich auf die weitere vertrauensvolle und gute Zusammenarbeit“, sagte er.

Anderthalb Jahre war die Stelle des Ersten Stadtrats vakant – seit Dennis Weilmann im September 2021 zum Oberbürgermeister gewählt wurde. Nun ist Hirschheide für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt, seinen Beamtenstatus auf Lebenszeit behält er.

Der Diplom-Ingenieur ist seit 2011 bei der Stadt Wolfsburg beschäftigt. Sechs Jahre lang leitete er den Geschäftsbereich Stadtplanung und Bauberatung. 2017 bestellte der Rat Hirschheide zum Nachfolger von Stadtbaurätin Monika Thomas.

Stadtratswahl fand in geheimer Abstimmung statt

Grundsätzlich sollte die Stelle des Ersten Stadtrates öffentlich ausgeschrieben werden. Davon kann aber abgesehen werden, wenn Rat und Oberbürgermeister sich auf einen bereits bei der Stadt beschäftigten Beamten einigen und dieser seine bisherige Tätigkeit weiterhin ausübt.

So ist es auch in der Vergangenheit immer wieder gelaufen: Dennis Weilmann war bereits Dezernent für Wirtschaft, Digitales und Kultur, als er im Februar 2020 in das Amt des Ersten Stadtrates eingeführt wurde. Sein Vorgänger im Amt, Werner Borcherding, wiederum beerbte ebenfalls aus dem Rathaus heraus 2012 Klaus Mohrs – nach dessen Wahl zum Oberbürgermeister. Acht Jahre lang war Werner Borcherding Stellvertreter des OB, bis er sich 2020 in den Ruhestand verabschiedete.

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