Wolfsburg. Bei der Sixx-Paxx-Tour in Wolfsburg erleben rund 800 Frauen ein erotisches Gute-Laune-Feuerwerk. Nur eines können die Stripper nicht

Wir sind nur Frauen. Die zwei Männer in unseren Reihen kann man getrost übersehen. Frauen zwischen geschätzt 16 und 70 Jahren. Frauen, die sich in Schale geworfen haben, die einen mehr, die anderen weniger. Manche tragen enge Leder-Miniröcke, tief ausgeschnittene Kleider, andere ganz leger Jeans und Pulli.

Stripper der Sixx-Paxx ziehen im Wolfsburger Congress-Park blank

Wir alle sind aufgeregt, tuscheln mit der Freundin, kichern nervös in die Runde. Die einen wollen an diesem Freitagabend bei der neuen Sixx-Paxx-Anfassbar-Tour im Wolfsburger Congress-Park ihren Geburtstag feiern, die anderen ihren Junggesellinnen-Abschied. Viele sind einfach nur neugierig. Neugierig auf Männer, die sich ausziehen werden. Die ihre Hüllen fallen und die Muskeln ihrer durchtrainierten Oberkörper spielen lassen und uns ihre knackigen Pobacken präsentieren werden. Mann, wir können kaum still sitzen.

Mit ihren durchtrainierten und auch eingeölten Körpern sorgten die Sixx Paxx für so manchen Kreischalarm im Congress-Park. 
Mit ihren durchtrainierten und auch eingeölten Körpern sorgten die Sixx Paxx für so manchen Kreischalarm im Congress-Park.  © regios24 | LARS LANDMANN

Nackte Männerhaut lockt rund 800 Frauen in den Wolfsburger Congress-Park

Und dann geht’s los. Laute Musik wummert. Das Licht der Bühnenscheinwerfer flackert. „Vergesst eure guten Manieren, es wird feucht und fröhlich“, tönt es aus den Boxen. Die ersten Takte von „Belly Dancer“ erklingen, die Jungs springen auf die Bühne, die Zuschauerinnen zücken ihre Handys – dieser Abend muss in Bild und Ton festgehalten werden.

„Habt ihr Lust auf ein bisschen nackte Männerhaut?“ Die geschätzt 800 Frauen im großen Saal kreischen. Nach den ersten fünf Minuten haben einige „Ladys“ einfach alles um sich herum vergessen, der graue Alltag ist ganz fern. Sie sind aufgestanden, tanzen in und neben den Stuhlreihen.

Mischung aus Akrobatik, Gesangseinlagen und Tanz-Choreografien

Weil der Name „Sixx Paxx“ nach eigenem Bekunden für „eine herausragende Show aus Akrobatik, heißen Typen, Gesangseinlagen, überwältigenden Tanz-Choreografien und unvergleichlichen, durchtrainierten Männerkörpern“ steht, kommen die Boys gleich zur Sache, reißen sich auf der Bühne das Shirt weg, um es mit einem kraftvollen Schwung in die Menge zu werfen, wo sich die „Mädels“ fast über die Stuhlreihen hinwegschmeißen, um eines zu ergattern.

Die Stripper gingen immer wieder auf Tuchfühlung zum fast ausschließlich weiblichen Publikum im Wolfsburger Congress-Park.
Die Stripper gingen immer wieder auf Tuchfühlung zum fast ausschließlich weiblichen Publikum im Wolfsburger Congress-Park. © regios24 | LARS LANDMANN

Nur mit engen Stoffhosen, mal als Bauarbeiter, mal als Polizisten, Navy-Offiziere oder Biker kostümiert, schmieren die Herren der Schöpfung ihre stahlharten Muskeln mit Öl ein, um dann kurze Zeit später im Adamskostüm dazustehen, nur die Hand oder der Motorradhelm verdecken die Körpermitte. Das Kreischen nimmt kein Ende.

Stripper sind verkleidet als Polizisten, Bauarbeiter oder Biker

Da der Name der Show Programm ist, ist anfassen nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich erwünscht. Zu dem Song „Time of my life” aus dem Film Dirty Dancing wird die erste Dame von „Johnny“ auf die Bühne geführt, mit einem Hieb auf den Arm genommen und herumgewirbelt; und sobald sie wieder festen Boden unter den Füßen hat, hat „Johnny“ sich auch schon seiner Lederjacke, stilecht mit Fransen an den Ärmeln, entledigt, nimmt ihre Hände und fährt mit diesen an seinem Körper auf und ab.

So geht es den ganzen Abend weiter: Mal werden die „Ladys“ ans Andreaskreuz in Handschellen gelegt, mal übers Motorrad geschmissen, mal auf Stühlen oder in der Badewanne „abgelegt“. Die dazugehörigen Posen sind eindeutig, anzüglich, heiß und wild. Gekreischt wird immer.

Nach zwei Stunden gehen die meisten Frauen gut gelaunt nach Hause

Fazit: Die Choreografien sind gut gemacht, die knackigen Waschbrettbäuche, glänzenden Körper und muskelbepackten Arme und Beine ein optisches Highlight. Nur singen, das können andere wirklich besser. Trotzdem verlassen nach dem gut zweistündigen Gute-Laune-Feuerwerk die meisten den Congress-Park mit einem breiten Lächeln im Gesicht und kehren zurück nach Hause zu ihren Männern, Freunden und Liebhabern. Die meisten jedenfalls.

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