Wolfsburg. Das betonen alle Seiten in einer Mitteilung. Hintergrund ist das kritisierte Vorgehen der Wolfsburger Polizei beim Bundesliga-Spiel gegen Bremen.

Nachdem sich Innenminister Boris Pistorius für das Verhalten der Polizei vor dem Bundesliga-Spiel des VfL Wolfsburg gegen Werder Bremen am 6. August hatte entschuldigen müssen, ist nun die Aufarbeitung innerhalb Wolfsburgs offenbar abgeschlossen.

Stadt, Polizei und der VfL hätten sich „im Nachgang der Geschehnisse rund um das Bundesliga-Heimspiel gegen Werder Bremen“ darauf verständigt, „in der Situationsbewertung an Heimspieltagen noch enger zusammenzurücken“, wie es in einer Mitteilung der Polizeidirektion heißt.

Auch Schmadtke hatte die Polizei kritisiert

Die Wolfsburger Beamten hatten für die anreisenden Bremer Anhänger am Hauptbahnhof eine sogenannte Kontrollstelle eingerichtet, es kam zu weitreichenden Kontrollen und der Feststellung von Personalien. Viele Bremer Fans waren aus Protest wieder abgereist, auch VfL-Geschäftsführer Jörg Schmadtke hatte die Aktion kritisiert: „Wenn das die Vorgehensweise ist, weil man befürchtet hat, dass Pyrotechnik abgebrannt wird, dann wird es mit dem Fußball-Standort Wolfsburg schwierig.“

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Nun hat auch die Polizei festgestellt, dass die Heimspiele des VfL für die Stadt „ein wichtiger Imageträger“ sind. Oberbürgermeister Dennis Weilmann wird in der Mitteilung wie folgt zitiert: „Wir möchten stets ein guter Gastgeber sein. Wolfsburg ist seit 25 Jahren Bundesliga-Standort, das macht unsere Stadt zu einem festen Bestandteil eines gemeinschaftlichen und fußballbegeisterten Miteinanders.“ Daher würden Polizei, Stadt und VfL künftig noch enger zusammenarbeiten.

Kontrollstelle war laut Innenministerium unverhältnismäßig

Die Polizei habe hierbei den gesetzlichen Auftrag, eine genaue Betrachtung aller Spielpaarungen vorzunehmen, ihre Auswirkungen auf die Sicherheit und Ordnung für das Spiel aber auch für Unbeteiligte zu prüfen, heißt es vonseiten der Beamten. Das Innenministerium hat den Einsatz der Kontrollstelle für die Bremer Fans inzwischen allerdings als unverhältnismäßig kritisiert. Es hätten Voraussetzung für eine solche Maßnahme gefehlt. „Mit unseren Kooperationspartnern VfL und Stadt Wolfsburg stehen wir gemeinsam in einem regelmäßigen Austausch“, sagt Petra Krischker, die Leiterin der Polizeiinspektion, dazu.

Alle Seiten sind offenbar bemüht, die Wogen zu glätten. Auch VfL-Geschäftsführer Tim Schumacher wird in der Mitteilung zitiert: „Wir arbeiten mit unseren Kooperationspartnern seit vielen Jahren gut und vertrauensvoll zusammen.“ Die nächste Bewährungsprobe gibt es am Samstag (15.30 Uhr), wenn der FC Schalke zu Gast ist.