Wolfsburg. Was bringt es, beim Heizen zu sparen? Der Wolfsburger Energieversorger LSW rechnet es für drei Beispielhaushalte vor.

Um rund 70 Prozent hat der Wolfsburger EnergieversorgerLSW die Fernwärmepreise zum 1. Juli erhöht.

81.000 Wolfsburger erhalten in diesen Tagen Informationen über ihre neuen Abschläge – und werden zum Teil sicherlich erst einmal schlucken. Doch über den Verbrauch lässt sich eine ganze Menge steuern. Das zeigen Musterrechnungen der LSW für die Fernwärme-Abschläge.

Die erste Beispielrechnung, die das Unternehmen zu neuen und alten Abschlägen aufmacht, ist für ein „Wolfsburger Musterhaus“. Dabei handelt es sich um ein 130 Quadratmeter großes Einfamilienhaus mit einer Anschlussleistung von 9,1 Kilowatt.

Neue LSW-Abschläge: Das kommt auf Bewohner im Einfamilienhaus zu

Bei einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 15,47 Megawattstunden zahlten die Bewohner bisher einen monatlichen Abschlag von 129 Euro. Er stieg zum 1. Juli auf 221 Euro. Bei einem geringeren Jahresverbrauch von 10 Megawattstunden dagegen steigt der Abschlag lediglich von 97 Euro auf 157 Euro.

Dabei muss der sparsamere Kunde nicht nur mit niedrigeren Heizkosten, sondern auch mit einer geringeren Kostensteigerung klarkommen: Während der erste Haushalt seit dem 1. Juli 71 Prozent mehr zahlt, liegt die Preissteigerung bei dem Sparsameren bei 62 Prozent. Vielverbraucher mit einem Fernwärme-Jahresverbrauch von 21 Megawattstunden dagegen müssen seit dem 1. Juli sogar 77 Prozent mehr zahlen als zuvor.

Neue LSW-Abschläge: Das kommt auf Bewohner im Mehrfamilienhaus zu

Das zweite Rechenbeispiel liefert die LSW für eine „Wolfsburger Musterwohnung“ in einem Mehrfamilienhaus mit 20 Wohneinheiten, dessen Bewohner einen Gesamtjahresverbrauch von 166,6 Megawattstunden haben und eine Anschlussleistung von 98 Kilowatt erhalten. Die Wohnung ist 70 Quadratmeter groß und hat sechs Heizkostenverteiler.

Unter der fiktiven Voraussetzung, dass sich alle Mieter oder Eigentümer im Haus bei ihrem Wärmeverbrauch gleich verhalten, zahlte bisher jeder Haushalt einen monatlichen Abschlag von 76 Euro. Der neue Abschlag liegt bei 126 Euro – eine Preissteigerung um rund 65 Prozent.

Bei einem sparsameren Jahresverbrauch von nur 100 Megawattstunden hätten die Kunden bisher monatlich 57 Euro gezahlt und würden seit dem 1. Juli 87 Euro Abschlag zahlen. Hier ergibt sich eine Veränderung um nur 53 Prozent. In einem Vielverbraucher-Haus mit einer Abnahme von 210 Megawattstunden muss dagegen seit dem 1. Juli ein um 70 Prozent erhöhter Abschlag gezahlt werden.

Ein Grad weniger spart beim Heizen sechs Prozent Energie

Das dritte Rechenbeispiel betrifft eine kleinere Wohnung in einem größeren Haus. Diese „Wolfsburger Musterwohnung“ befindet sich in einem Mehrfamilienhaus mit 35 Wohneinheiten, dessen Bewohner aber ebenfalls einen Gesamtjahresverbrauch von 166,6 Megawattstunden haben und ebenfalls eine Anschlussleistung von 98 Kilowatt nutzen. Die Wohnung ist 40 Quadratmeter groß und hat fünf Heizkostenverteiler.

Auch hier wird für die Rechnung angenommen, dass alle Haushalte im Gebäude das komplett gleiche Verbrauchsverhalten haben. Dann zahlte jeder von ihnen bisher 48 Euro pro Monat für Fernwärme. Seit dem 1. Juli werden 75 Euro fällig – eine Preissteigerung von rund 56 Prozent.

Würde das gesamte Haus wenigerheizen und lediglich 100 Megawattstunden pro Jahr verbrauchen, hätte der Mieter bisher 37 Euro gezahlt und läge nun bei 52 Euro – eine Erhöhung um rund 44 Prozent. In einem Vielverbraucher-Haus mit 210 Megawattstunden erhöht sich der Abschlag um 62 Prozent.

Als Faustformel gilt laut LSW: Wird die Raumtemperatur um ein Grad gesenkt, spart der Haushalt rund sechs Prozent Heizenergie.

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