Wolfsburg. Waren es Schüsse, war es ein Ufo oder das Volkswagenwerk? Wolfsburger rätseln über Geräusche, die sie in der Nacht in der halben Stadt hörten.

Ein undefinierbares Geräusch gab vielen Nachteulen in Wolfsburg in der Nacht zum Donnerstag Rätsel auf. In einer lokalen Facebook-Gruppe tauschten sie sich ab Mitternacht über den Lärm aus, den sie dreimal hintereinander gehört hatten und überhaupt nicht einordnen konnten.

Ohrenzeugenberichte kamen aus der Stadtmitte, namentlich den Steimker Gärten, dem Hellwinkel und dem Suhlgarten. Auch in der Saarstraße, in der Nähe des Klinikums und sogar in Detmerode sollen die Geräusche zu hören gewesen seien.

Wie sie klangen? „Als hätte man Hochdruckluft aus dem Druckkessel abgelassen“, „wie ein Knall, der sich in die Länge zog“, „als würde man Steine ablassen“, „seltsam“ und „sehr merkwürdig“.

Es knallte in der Wolfsburger Stadtmitte, am Klinikum und in Detmerode

Eine Userin schrieb „Es hörte sich an wie bei einem Heißluftballon, wenn heiße Luft in den Ballon geleitet wird.“ Ein recht großer Heliumballon hatte am Mittwoch tatsächlich in der Nähe des Hellwinkels und der Steimker Gärten geschwebt: Über dem Baugebiet Sonnenkamp kündete er vom an diesem Tag zelebrierten Baubeginn für die ersten Reihen- und Doppelhäuser. Wurde vielleicht in der Nacht geräuschvoll das Gas abgelassen?

Nach Auskunft der Groth-Gruppe, die das Baugebiet zusammen mit einem Unternehmen aus Greven entwickelt, kann der Ballon nichts mit den rätselhaften Geräuschen zu tun haben. Er sei bereits gegen 20 Uhr heruntergeholt worden, berichtet Pressereferentin Anette Mischler. Zu diesem Zeitpunkt sei auch die Luft abgelassen worden.

Schwer zu beschreibendes Geräusch gibt Wolfsburgern Rätsel auf

Auch die Polizei wusste am Donnerstag auf Anhieb nichts über die mysteriösen Knall-Geräusche und ihre Ursache. „Darüber ist uns nichts bekannt“, sagte Pressesprecherin Melanie aus dem Bruch.

Auf Facebook wurden derweil einige Theorien gewälzt. Während eine Userin scherzhaft auf ein Ufo tippte, ein anderer User von einem dreimal umgekippten Sack Reis schrieb und auch die Worte Bombe, Schüsse und Stalinorgel fielen, äußerten mehrere Facebook-Kommentatoren den Verdacht, dass der langgezogene Knall aus dem Volkswagenwerk kam. „Vielleicht das letzte Gas aus dem Kraftwerk geblasen vor der Umstellung auf Kohleverbrennung“, meinte eine Wolfsburgerin.

Bereits im Februar hatte es in Wolfsburg einen ähnlichen Fall gegeben: Am 26. Februar hallten kurz vor Mitternacht mehrere Knall-Geräusche durch die östliche Innenstadt. Die Polizei gab Entwarnung: Sie hatte Streifen losgeschickt, aber nichts gefunden. Vermutet wurde daher, dass jemand Pyrotechnik gezündet hatte.