Fallersleben. Fürs nächste Schuljahr hat das Gymnasium Fallersleben etliche Kinder per Los abgelehnt. CDU und PUG im Ortsrat fordern eine weitere fünfte Klasse.

Das Aufnahmeverfahren an Wolfsburgs Schulen sorgt bei Eltern und Kindern immer wieder für Enttäuschung. Erst kürzlich musste am Gymnasium Fallersleben gelost werden, weil es zum Schuljahr 2022/23 zu viele Anmeldungen gab. Viele Schüler gingen leer aus, darunter auch etliche, deren Familien in der Hoffmannstadt leben (wir berichteten).

In die Debatte über die Einrichtung eines fünften Zugs an der Schule schalten sich nun auch die Fraktionen von CDU und PUG im Ortsrat Fallersleben-Sülfeld ein. Sie beantragen, am Gymnasium Fallersleben im Schuljahr 2022/2023 fünf statt vier fünfte Klassen einzurichten. Die räumlichen sowie personellen Kapazitäten für eine weitere fünfte Klasse seien nach eigenen Recherchen gegeben.

Hintergrund ist, dass laut Satzung der Stadt Wolfsburg alle Schulen maximal vierzügig sind. Aufgrund des stadtweiten Schulbezirks ist es möglich, die angehenden Fünftklässler auf andere Schulen zu verteilen.

CDU und PUG: Schüler werden aus sozialem Umfeld gerissen

Gerade das kritisieren CDU und PUG: „Die durch das Losverfahren abgelehnten Schüler werden aus ihrem sozialen Umfeld, einer funktionierenden Gemeinschaft, herausgezogen. Bis dato gewachsene Freundschaften sind bedroht, Fahrgemeinschaften zerfallen und die Belastung der Eltern nimmt zu“, heißt es in dem gemeinsamen Antrag.

Die Umverteilung auf andere Wolfsburger Schulen sei aus rein wirtschaftlicher Betrachtung „vielleicht nachvollziehbar, aus menschlicher Sicht sind die Schicksale der Schüler nur schwer zu ertragen“.

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Zudem führe die Verteilung auf Restplätze an anderen Schulen unter anderem zu Problemen in der Schülerbeförderung und einer unnötigen Belastung des Straßenverkehrs. Dies sei auch mit einer Umweltbelastung verbunden, die durch die Genehmigung einer weiteren fünften Klasse am Fallersleber Gymnasium vermieden werden könnte.

Wolfsburgs Schulverwaltung soll Konzept erarbeiten

Da in den kommenden Jahren durch schon jetzt erhöhte Schülerzahlen mit einer Erhöhung der Zügigkeit an den Grundschulen in Fallersleben, Sülfeld und Ehmen zu rechnen sei, soll die Schulverwaltung hierfür ein Konzept erarbeiten. Ob die anderen Parteien im Ortsrat mitziehen, wird sich bei der nächsten Sitzung Anfang Juli zeigen.