Fallersleben. 60 Teilnehmer waren bei der Oldtimer-Rallye „Rund um die Hoffmannstadt“ des Motor-Sport-Clubs Fallersleben am Start. Es gab zwei Jahre Zwangspause.

„Anfangs lief es mit den Anmeldungen zögerlich, aber jetzt haben wir 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.“ Das sagte Hans-Uwe Lenke, Tourenleiter beim MSC Fallersleben, am Sonntagvormittag auf dem Denkmalplatz. Es war kurz vor dem Start zur Veranstaltung MSC Classic „Rund um die Hoffmannstadt“. Das ist eine – vom ADAC anerkannte – alljährliche Tour für automobile Old- und Youngtimer. Außerdem starteten historische Motorräder, mit und ohne Beiwagen.

Noch auf den „Starter-Zug“ aufgesprungen

Einer war, praktisch in letzter Sekunde, auf den „Starter-Zug“ aufgesprungen. Das war Artur Gratilow. Er hatte sich verspätet angemeldet und musste als Schlusslicht auf die Strecke gehen. Das tat der Oldtimer-Liebhaber aus Gifhorn in einem blitzblanken, blauen „Aero“ aus Tschechien, gebaut im Jahr 1935. Ein Hingucker.

Stimmungsaufhellende Autos

Naturgemäß waren auch viele VW-Oldtimer mit von der Partie, so wie dieses Paar in einem Käfer.
Naturgemäß waren auch viele VW-Oldtimer mit von der Partie, so wie dieses Paar in einem Käfer. © regios24 | LARS LANDMANN

Der Wolfsburger Götz Ulrich (57) macht ebenfalls die Erfahrung, dass Leute sich seinen Skoda Felicia genau ansehen oder „sich nach ihm umdrehen und lächeln“. Dieses stimmungsaufhellende Auto, gebaut 1960, hat sein Besitzer im polnischen Krakau erworben. Was Götz Ulrich an Oldtimern fasziniert, bringt er mit dem Satz „Sie haben Charme!“ auf den Punkt.

Oldtimer haben eigenen Charakter

Michael Paech, der Vorsitzende des MSC Fallersleben, schildert seine Faszination so: „Es sind Fahrzeuge, die ein wenig von der Kindheit zurückbringen. Ich habe mit solchen Modellautos gespielt. Im Gegensatz zu den modernen Autos haben die unterschiedlichen Oldtimer alle einen eigenen Charakter.“

Autos und Motorräder gehen in kurzen Abständen auf die Reise

Zurück zum Tour-Geschehen. Jens Kriegshammer schickte die Autos und Motorräder in kurzen Abständen auf die Reise. Nicht, ohne der Zuschauerschar Detail-Informationen über die Fahrzeuge zu geben. An den Anfang der Oldtimer-Schlange hatte Hans-Uwe Lenke einen VW-Bus T 1 von 1961 gestellt, den legendären Samba-Camper-Bus. Es folgte unter anderem ein so genannter Straßenkreuzer. Ein amerikanischer „Chevrolet Impala Convertible“ aus dem Jahr 1960. Sein Besitzer Andreas Samus hat unterwegs stets einen Staubwedel und ein paar Tücher dabei, um dem Wagen „Dauerglanz zu erhalten“. Sprach’s und öffnete zum Beweis die Kofferraumhaube.

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Auf der Wiese hinterm Denkmalplatz konnten sich die Schaulustigen die automobilen Schätzchen in Ruhe anschauen und fachsimpeln.
Auf der Wiese hinterm Denkmalplatz konnten sich die Schaulustigen die automobilen Schätzchen in Ruhe anschauen und fachsimpeln. © regios24 | LARS LANDMANN

Lokalkolorit bei den Startern

Das Lokalkolorit bei den Startern war sowohl bei den Autos als auch bei den Motorrädern zu finden. Der ehemalige Ortsbrandmeister Tim-Bastian Freier ging mit seiner neunjährigen Tochter Marleen in einem Geländewagen, einem „Iltis“, auf die Strecke. Den hat er, in längerer, intensiver „Schrauber-Arbeit“, selbst instandgesetzt.

Familie Fischer fährt im Fünferpack

Die Fallersleber Familie Fischer ist seit langer Zeit bei „Rund um die Hoffmannstadt“ vertreten. Vater Rolf Fischer, inzwischen 85 Jahre alt, gehört einfach dazu. Im Fünferpack, auf zwei geschichtsträchtigen Zündapp-Motorrädern mit Beiwagen, fuhren sie am Sonntag, wie alle anderen auch, in Richtung Königslutter. Und durch den Elm zurück nach Fallersleben. Im Beiwagen des Seniors saß Sohn Andreas. Tochter Antje hielt den Lenker beim so genannten „Elefanten-Modell“, Mutter Ingrid saß im Beiwagen und Enkelin Anita auf dem Sozius.

Für einige war die Veranstaltung eine einfache Ausfahrt, andere gingen „sportlich“ auf die Strecke und lösten dabei Aufgaben aus dem Bordbuch. Gesamtsieger bei den Autofahrern wurden Klaus-Günter Schur und Beifahrer Florian Walter aus Gifhorn in einem Audi LS 50, Baujahr 1950. Bei den Motorradfahrern lag der Wolfsburger Jiri Jerbot auf einer Java 350 California an der Spitze.