Wolfsburg. Enttäuschung beim VfL Wolfsburg e. V.: Nach zwei Jahren Corona-Pause sagt die Stadt die 36. Triathlon-Auflage ab. Hier kommen die Erklärungen.

Mit der 36. Auflage des Wolfsburger Volkstriathlons wollte der VfL Wolfsburg e. V. die Massensport-Veranstaltung nach zwei Jahren Corona-Zwangspause wieder anschieben. Für den 17. Juli 2022 hatte der Verein die Ausdauer-Dreikampfgemeinde an den Allersee eingeladen und den Termin bei der Stadt schon Anfang August 2021 angemeldet. Doch die nannte nun die dringende Sanierung der B188, die ein wichtiger Teil der Radstrecke ist, als Grund dafür, dass der Wettkampf abgesagt werden muss.

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Am Donnerstagvormittag lud der VfL e. V. deshalb zu einem Pressegespräch. Enttäuschte Gesichter machten die Verantwortlichen Jan Poguntke (Leiter Events und Sportbetrieb), Vorstandsvorsitzender Stephan Ehlers und dessen Stellvertreter Matthias Richter. „Das ist mega schade. Wir hatten den Termin extra mit dem Triathlon- und Veranstaltungskalender abgestimmt. Es ging nur der 17. Juli“, sagte Ehlers.

Jens Krause (Geschäftsbereich Bürgerdienste/von links), Jan Poguntke (VfL), Stadtbaurat Kai-Uwe Hirschheide, Matthias Richter und Stephan Ehlers (beide VfL) sagen den Wolfsburger Volkstriathlon ab.
Jens Krause (Geschäftsbereich Bürgerdienste/von links), Jan Poguntke (VfL), Stadtbaurat Kai-Uwe Hirschheide, Matthias Richter und Stephan Ehlers (beide VfL) sagen den Wolfsburger Volkstriathlon ab. © WN | Christian Buchler

Erst kurzfristig sagte auch die Stadt ihre Teilnahme an dem Pressetermin zu, war dann aber prominent vertreten. Sowohl Stadtbaurat Kai-Uwe Hirschheide als auch Geschäftsbereichsleiter Bürgerdienste, Jens Krause, nahmen Stellung. Beide, nach eigener Aussage ehemaliger beziehungsweise aktiver Triathlet, drückten ihr Bedauern aus. Die bauliche Maßnahme sei aber unaufschiebbar. „Die Situation hatte sich relativ kurzfristig ergeben“, sagte Hirschheide. Deshalb sei ein Konflikt zum Zeitpunkt der Anmeldung des Triathlons vor neun Monaten nicht absehbar gewesen.

Radstrecke als Stolperstein

Der Knackpunkt war die Ausfahrt aus dem Allerpark auf der Radstrecke. Zwischen Vorsfelder Innenstadt und Südstadt führt die B188 erst über die Aller- und dann über die Mittellandkanal-Brücke. Hier werde die Fahrbahn zum vorgesehenen Zeitpunkt abgefräst. „Es wäre zu gefährlich, die Strecke durch die Baustelle hindurchzuführen“, sagte Hirschheide. Die Suche nach Alternativrouten verlief ergebnislos. „Es wäre“, erklärte Poguntke, „nur der benachbarte Kreis Gifhorn infrage gekommen. Die Straßen dort dienen aber auch schon als Ausweichstrecken aufgrund von Baustellen.“

Deshalb beginnt nun die Rückabwicklung der eingegangenen mehr als 400 Anmeldungen. „Wir werden das Startgeld inklusive Bearbeitungsgebühr vollständig zurückerstatten“, sagte Poguntke und hofft, dass die Triathleten und Triathletinnen trotz der Absage dem Volkstriathlon treu bleiben. Etwa 700 brauche dieser, um sich finanziell zu rechnen. Davon war der Verein diesmal noch weit entfernt. „Aber wir hatten unsere Werbemaßnahmen auch schon Anfang April eingestellt, als wir gehört hatten, dass es ein Problem mit der Radstrecke geben könnte.“ Einen Gesichtsverlust erleide der VfL e. V. beim Landesverband, dessen Landesmeisterschaft mit ausgetragen werden sollte. Hirschheide versprach: „Wir geben die Perspektive, dass der Volkstriathlon 2023 auf jeden Fall stattfindet.“