Wolfsburg. Im Frühjahr sollte der Feierabendmarkt vor dem Wolfsburger Hauptbahnhof wieder starten. Die Politik erfuhr jetzt, warum das vom Tisch ist.

Ein Neustart des Feierabendmarktes vor dem Wolfsburger Hauptbahnhof ist geplatzt – zumindest für dieses Jahr.

„Wir haben nicht genügend Marktbeschicker gefunden, die bereit sind, diesen Markt wiederaufleben zu lassen“, berichtete Geschäftsbereichsleiter Jens Krause am Mittwoch dem Bürgerdiensteausschuss.

Dies sorgte für Nachfragen der SPD, die im vergangenen Jahr zusammen mit der FDP beantragt hatte, einen solchen Markt ins Leben zu rufen. Dies war im August 2021 geschehen, doch schon im Oktober wurde der Markt eingestellt. Wegen Kundenmangels, wie es von Seiten der Stadt zum Aus des Feierabendmarktes hieß. Die Kommune stellte damals zugleich einen neuen Versuch in diesem Frühjahr in Aussicht.

In Wolfsburg wird 2022 kein Feierabendmarkt mehr stattfinden

Immacolata Glosemeyer (SPD) wundert sich darüber, dass der Markt, der donnerstags zwischen 14 und 19 Uhr stattfand, ausgerechnet in Wolfsburg nicht angenommen wurde. „In anderen Städten läuft es sehr gut“, gab sie zu bedenken.

Glosemeyer und ihr Parteikollege Sabah Enversen wiesen darauf hin, dass in der Pandemie weniger Berufspendler nach Wolfsburg kamen und kommen. „Fast ganz Volkswagen befand sich mit seinen Bürobereichen zwei Jahre lang praktisch im Lockdown“, sagte Enversen. Vielleicht, so der Ratsherr, könne die Idee in Zeiten mit weniger Homeoffice wieder aufgegriffen werden.

Marktbeschicker hatten auf dem Feierabendmarkt schlechte Umsätze

Jens Krause bemerkte, dass die Kundenfrequenz gar nicht so schlecht gewesen sei. Die Marktbesucher hätten aber viel geschaut und wenig gekauft. Folglich passten die Umsätze der Marktbeschicker nicht. Nachdem ursprünglich 16 Händler Interesse signalisiert hatten, blieben die Ersten schon bald weg.

Stadtrat Andreas Bauer griff in der Diskussion im Ausschuss einen Vorschlag Glosemeyers auf: Die Suche nach interessierten Beschickern soll über den Kreis der in Wolfsburg bereits bekannten Händler ausgedehnt werden. Finden sich so genügend Beschicker, könnte im Frühjahr 2023 ein neuer Versuch mit dem Feierabendmarkt gestartet werden.

Neuer Markt soll gegebenenfalls Zeit bekommen, um sich zu etablieren

Das fand den Beifall von André-Georg Schlichting (CDU). „Jetzt etwas übers Knie zu brechen, ist nicht der richtige Weg. Etwas einfach fallen zu lassen, aber auch nicht“, sagte er. Schlichting bat darum, einem neuen Markt im Fall der Fälle mehr Zeit zu geben, um sich zu etablieren. „Ein Markt braucht Zeit, um zu entstehen und Akzeptanz zu finden.“

Wochenmärkte finden in Wolfsburg dienstags am Brandenburger Platz, mittwochs vor dem Rathaus und in Fallersleben, donnerstags auf dem Hansaplatz und in Westhagen, freitags in Vorsfelde und auf dem Brandenburger Platz und samstags vor dem Rathaus, in Fallersleben und in Detmerode statt. Die Wolfsburger Wochenmärkte sind von 8 bis 13 Uhr geöffnet.