Wolfsburg. Chris Böckermann eröffnet seinen neuen Pub in der Gastronomie des Kleingärtnervereins Wellekamp. Eine große Feier lässt er in Corona-Zeiten lieber.

Das hatte sich Chris Böckermann nach monatelangen Vorbereitungen anders vorgestellt: Mitten hinein in die vierte Welle mit stark steigenden Corona-Zahlen eröffnet er am Donnerstag in der Innenstadt seinen neuen Irish Pub unter dem bekannten Namen „Chris Inn“. Unter diesem hatte er ihn fast zwölf Jahre in Mörse betrieben.

Als wir für einen Bericht vorbeischauen, wird noch ordentlich zugepackt, damit für die erste Veranstaltung für geladene Gäste alles hergerichtet ist: Böckermann hat die Gastronomie im Kleingärtnerverein Wellekamp in der Goethestraße übernommen. Klar, dass die Kleingärtner die ersten offiziellen Gäste sind. Das neue Lokal ist aber eine öffentliche Gaststätte, betont er. Beim Interieur erinnert einiges an seine frühere Gastronomie. Stolz zeigt er auf den Tresen im Rauchertrakt und das alte Buffet dahinter: „Das habe ich old school hergerichtet, wie in einem alten, gemütlichen Pub. So kommen Teile des alten Inventars wieder zur Geltung.“

Neustart nach rund einem Jahr mit 2G und größerem Biergarten

Eigentlich wollte Böckermann im Frühjahr eröffnen. „Aber ich konnte die Räumlichkeiten erst später als geplant übernehmen. Und es waren größere Umbauten nötig.“ Rückblickend kann er von Glück sagen - sonst hätte er mitten im zweiten Lockdown übernommen. Dieser hatte ihm schon im November 2020 die Tour vermasselt, als die Gastro wieder schließen musste: Damals hatte er den Pachtvertrag fürs alte „Chris Inn“ zwar schon zum Jahresende gekündigt, doch eigentlich hatte er mit Stammgästen noch eine Abschiedsparty geplant.

Der Pub-Wirt hatte damals gesagt, dass er nach dem Tod seiner einstigen Vermieterin im früheren Traditionsgasthaus „Taun olen Mörser“ einen Neustart an anderer Stelle plante. Der muss nun unter der seit voriger Woche geltenden 2G-Regel laufen: nur für Geimpfte und Genesene. Wie zuvor in Mörse hat Böckermann unterteilt in Raucher- und Nichtraucher-Bereich. „Ich hatte etwas Kleineres gesucht, aber mit mehr Platz für einen Biergarten. Hier ist einfach alles besser zu bewirtschaften, denn es gibt auch keinen großen Saal mehr.“

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Wenn die Corona-Situation nicht mehr so heikel ist, soll’s auch Live-Musik geben

Das Getränke-Angebot soll wie früher eine große Whiskey-Auswahl umfassen, die Speisekarte wird umfangreicher. So wie im alten Pub soll es wieder Live-Musik geben. „Aber für feste Termine ist mir die Corona-Situation noch zu heikel“, sagt der Wirt. Daher gibt es auch keine große Eröffnungsfeier, sondern am Donnerstag ein „Soft Opening“. Dafür bittet er um Reservierungen.

Chris Böckermann ist sich darüber im Klaren, dass es für den Neustart angesichts der Corona-Entwicklung nicht gerade der günstigste Zeitpunkt ist: „Bei den Zahlen zu eröffnen, ist natürlich bekloppt. Aber ich muss. Wenn noch ein Lockdown kommt, wird es richtig schwierig. Meine letzten Reserven stecken hier drin.“

Geöffnet ist mittwochs bis freitags ab 16 Uhr sowie samstags und sonntags ab 14 Uhr.